Auf einer goldenen Rolltreppe lässt Donald Trump sich in die Lobby seines Wolkenkratzers in New York heruntertragen und verkündet seine Kandidatur. Später kommt heraus, dass er den Anwesenden je 50 Dollar bezahlte, damit sie ihm zujubeln.
An einer Rallye äfft Trump den behinderten Reporter Serge Kovaleski nach. Immer wieder beleidigt Trump kleine, dicke oder unattraktive Menschen.
They voted for this guy.
— vlh (@coton_luver) March 9, 2019
Trump mocks Serge Kovaleski. He's is a Pulitzer Prize winning journalist. pic.twitter.com/5XxMH5NDZa
Bei den Vorwahlen behauptet ein Konkurrent, Trump habe kleine Hände. Bei einer Debatte sagt Trump: «Er sagte, meine Hände sind klein und etwas anderes auch. Ich garantiere euch, es gibt kein Problem.» Es ist das erste Mal, dass die Penisgrösse eines Kandidaten im US-Wahlkampf zum Thema wird.
2005 prahlt der Reality-Star Trump, als Berühmtheit könne er «allen Frauen in den Schritt greifen» («grab them by the pussy»). Kurz vor der Wahl wird die Aufzeichnung veröffentlicht. 26 Frauen beschuldigen ihn bisher der sexuellen Belästigung.
Selbst Trump scheint überrascht von seinem Sieg. Mit seiner dritten Ehefrau Melania und seinen fünf Kindern betritt er die Bühne. Seine Siegesrede beginnt er mit den Worten: «Sorry, dass ihr warten musstet. Ist ein kompliziertes Geschäft.»
Einst wollte Trump beweisen, dass Barack Obama in Kenia geboren wurde. Obama machte sich wiederholt lustig über den Tycoon. Entsprechend surreal wirkte der Moment, als beide nebeneinander im Weissen Haus sassen und die Machtübergabe planten. Wie es die Tradition will, schrieb Obama seinem Nachfolger einen Brief. Inhalt: unbekannt.
Nach seiner düsteren Antrittsrede behauptete Trump, deutlich mehr Menschen hätten seiner Amtseinsetzung beigewohnt als bei Obama – obwohl Bilder das Gegenteil belegen.
Per Dekret verbietet Trump Menschen aus sieben muslimischen Ländern die Einreise in die USA. 193 Mal erlässt Trump sogenannte «Executive Orders», die es ihm erlauben, ohne Zustimmung des Parlaments zu regieren: mehr als Obama, Bush und Clinton in ihrer ersten Amtszeit.
Das Verhältnis zwischen Amerika und Europa hat sich seit Trumps Wahl deutlich abgekühlt. Nichts symbolisiert das besser als der Besuch von Angela Merkel. Trump verweigert ihr im Weissen Haus den Handschlag.
Vor dem Weisen Haus setzt sich Trump hinters Steuer eines Lastwagens, hupt und strahlt wie ein kleiner Junge. Manche munkeln, es sei der glücklichste Moment seiner Präsidentschaft gewesen.
Trump wechselte seine Mitarbeiter so oft wie seine Krawatten. Für besonders viel Aufsehen sorgt Trump mit der Absetzung von FBI-Direktor James Comey, der die russischen Einmischungsversuche in den US-Wahlkampf untersucht hatte.
In der saudischen Hauptstadt Riad legen Trump, König Salman und Ägyptens Präsident al-Sisi ihre Hände auf einen leuchtenden Globus. Sieht aus wie ein Wahrsager-Grüppchen. In Wahrheit gings aber um Waffendeals.
Was Trump auf den Zettel geschrieben hat, den er in Jerusalem in die Klagemauer steckt, bleibt sein Geheimnis. Der Autor dieser Zeilen suchte den Zettel ein halbes Jahr später vor Ort – erfolglos.
Vor dem Foto-Termin mit den Nato-Führern schiebt Trump den montenegrinischen Premier Dusko Markovic unsanft zur Seite und drängt sich vor. Trump fordert von Europa mehr Investitionen in die Verteidigung. Seine Drohung, aus der Nato auszusteigen, macht er nicht wahr.
Kurz nach Mitternacht schickt der US-Präsident eine rätselhafte Nachricht an seine 87 Millionen Follower: «Covfefe» Bis heute weiss niemand, was er damit meinte. Im Schnitt tweetet Trump 33 Mal pro Tag.
Die USA verlassen das Pariser Klimaabkommen. Als die Aktivistin Greta Thunberg 2019 vom «Time Magazine» zur «Person des Jahres» gekürt wird (Trump war auch nominiert), tweetet er: «Lächerlich. Greta soll erst mal ihr Wutproblem in den Griff bekommen. Chill, Greta, Chill!»
Emmanuel Macron lädt seinen Freund am Nationalfeiertag nach Paris zur Militärparade ein. Trump ist beeindruckt und will auch eine Parade veranstalten. Seine Generäle raten ihm davon ab. Er macht's trotzdem.
Ein Rechtsradikaler fährt in eine Demo und tötet eine junge Frau. Es ist der traurige Tiefpunkt des Streits um vermeintlich rassistische Statuen. Trump will die Tat des Extremisten nicht verurteilen. Er sagt: «Es gibt auf beiden Seiten sehr gute Leute.»
Der 11-jährige Frank Giaccio schreibt dem Präsidenten einen Brief und bietet an, den Rasen vor dem Weissen Haus zu mähen. Trump lädt ihn ein und schreibt ihm nach dem Einsatz ein Arbeitszeugnis – mit Bestnoten.
Ein Hurricane verwüstet Puerto Rico. Trump sieht sich das vor Ort an. Er stellt sich vor die Menge und wirft den Leuten Küchenpapierrollen zu.
Zweimal besucht Trump das WEF in Davos. Kein US-Präsident war häufiger in der Schweiz.
Trumps Haar gibt viel zu reden. Dank dem Wind auf dem Flugplatz in Maryland wissen wir: Seine Haare sind echt und nur mit viel Spray zu zähmen.
Die First Lady läuft mit einer Jacke durchs Weisse Haus, auf der steht: «Mir ist alles egal. Dir auch?» Ansonsten fällt Melania wenig auf – ausser wenn sie sich mal wieder weigert, mit ihrem Gatten Händchen zu halten.
Trump besucht die Queen und verhält sich gar nicht nach dem Gusto der Royals. Er reicht ihr die Hand (statt sich zu verneigen) und stolziert vor ihr an der Ehrengarde vorbei.
«Ich mag Putin, er mag mich.» Das wiederholt Trump oft. In Finnland trifft er ihn – und getraut sich nicht, ihn auf die russische Einmischung in den Wahlkampf anzusprechen. Warum nur diese Furcht?
An George Bushs Beerdigung treffen alle lebenden US-Präsidenten zusammen (Jimmy Carter, George W. Bush, Bill Clinton, Barack Obama und Donald Trump). Trump begrüsst die Obamas, nicht aber die Clintons.
Trump lädt die Sieger der Uni-Meisterschaft im Football ins Weisse Haus ein und serviert 300 Burger. Trump liebt Fastfood. Bei 191cm Körpergrösse wiegt er satte 110,7 Kilogramm.
40 Minuten lang sprechen Trump und Bundesrat Ueli Maurer in Washington zusammen. Trump dankt der Schweiz mehrmals für ihre Hilfe bei aussenpolitischen Querelen.
Trump hat China den Handelskrieg erklärt. Nach dem Treffen mit Xi Jinping aber sagt er: «Wir sind Freunde.»
Einst bezeichnete Trump den nordkoreanischen Herrscher Kim Jong-Un als «kleinen Raketenmann». Dann aber liess er sich von Kim einlullen. Der Besuch in Nordkorea ist ein historischer Moment. Kein US-Präsident vor ihm hat je das Land betreten.
Trump sagt, er wolle Grönland kaufen. Die dänische Premierministerin bezeichnet den Vorschlag als «absurd». Trump sagt daraufhin seinen Staatsbesuch in Dänemark ab.
Trump warnt Alabama vor einem Hurricane. Meteorologen entwarnen. Daraufhin verfälscht Trump eine Wetterkarte mit einem Filzstift und hält sie in die Kameras. Fehler eingestehen: keine seiner Stärken.
«Bau die Mauer!», riefen ihm seine Anhänger im Wahlkampf zu. Umgesetzt hat er das Versprechen, nun ja, ein bisschen: Er liess 571 Kilometer alte Mauer aufrüsten. Neu gebaut hat er gerade mal 8 Mauerkilometer.
Trump ruft den ukrainischen Präsidenten Selenski an. Er spricht mit ihm über die Militärhilfe und fordert Selenski auf, ihm belastendes Material zu Biden zu schicken. Das Telefonat löst ein Amtsenthebungsverfahren aus. Trump wird freigesprochen.
Eine Sondereinheit findet IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi in Syrien. Der Terrorist sprengt sich in die Luft. Für Trump ein aussenpolitischer Erfolg.
Trump lässt Qasem Soleimani, den Anführer der iranischen Revolutionsgarde, töten. Einen weiteren Militärangriff auf den Iran stoppt er im Juni 2019 in allerletzter Minute.
Indiens Premierminister Narendra Modi lädt Trump ins weltgrösste Cricket-Stadium ein. Vor 100'000 Menschen müht sich Trump mit der Aussprache der Wörter «Gujarat» und «Ahmedabad» ab.
Für kaum etwas hat Trump so schlechte Noten erhalten wie für sein Handling der Coronakrise. An einer Pressekonferenz schlägt er vor, die Leute sollen sich Bleichmittel injizieren!
283 Mal hat der Präsident einen Golf-Club besucht. Das hat die Steuerzahler 141 Millionen Dollar gekostet. Er besitzt 15 Golfplätze: 11 in Amerika, 3 in Europa, einen in Dubai.
Inmitten der Anti-Rassismus-Proteste lässt Trump die Strassen vor dem Weissen Haus räumen und stellt sich vor die verschmierte St. John’s Episcopal Church. Er reckt eine Bibel in die Höhe und präsentiert sich als gottgesandter Beschützer gegen die randalierenden Chaoten.
Trumps Werbespot für «Goya Foods» sorgt für das seltsamste Bild seiner Präsidentschaft. Der Präsident lässt sich im Oval Office mit Büchsen und Guetzli des Lebensmittelherstellers ablichten. Dessen CEO hatte ihn zuvor gelobt.
Trump stellt Amy Barrett der Öffentlichkeit vor. Kurz darauf wird sie als Richterin des höchsten US-Gerichts vereidigt. Drei der neun Richter hat Trump ernannt, auf Lebzeit. Die konservative Mehrheit am «Supreme Court» wird das Land lange prägen.
Bei der TV-Debatte unterbricht Trump seinen Kontrahenten Joe Biden 128 Mal. «Gib mal Ruhe!», sagt Biden, und bezeichnet Trump als «Clown».
230'000 Amerikaner sind schon an Covid-19 verstorben. Trump steckte sich ebenfalls mit dem Virus an. Zwei Tage nach seiner Einlieferung ins Spital lässt er sich an einer Schar jubelnder Fans vorbeichauffieren. Später sagt er: «Lasst euer Leben nicht von diesem Virus dominieren!»
Am 12. Oktober tanzt Trump an einer Ralley zum ersten Mal zum Song «YMCA» der «Village People». Die singen: «Junge Männer, es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.» Das wird sich weisen.
und wenns so weitergeht:
01.11.2028: Trumps 100 beste Momente seit seiner Wahl 2016
3. November 2020
Trump ist Geschichte
47
12. Februar 2021
Die Verfassung der Vereinigten Staaten kriegt einen Zusatzartikel. Hürden für Präsidentschaftsanwärter - Anwärter werden drastisch erhöht.
48
24. Mai 2021
Trump wird in New York aus dem Trump Tower abgeführt und unter Anklage gestellt.
49
13. August 2021
Melania Trump reicht Scheidung ein.
50
26. Januar 2022
Trump wandert ins Staats-Gefängnis von New York City.