Stellte Hurrikan «Dorian» jemals, wie von Präsident Donald Trump behauptet, eine Gefahr für den US-Bundesstaat Alabama dar? Über diese Frage streitet Washington – auch weil Trump immer wieder nachlegt, zuletzt sogar mit einer offenbar per Hand abgeänderten Karte des Hurrikan-Verlaufs.
Es begann alles, wie so oft bei Trump, auf Twitter. Am Sonntag schrieb er dort – im Widerspruch zu den offiziellen Vorhersagen des Nationalen Hurrikan-Zentrums –, dass auch Alabama sehr hart von dem Wirbelsturm getroffen werden könnte.
In addition to Florida - South Carolina, North Carolina, Georgia, and Alabama, will most likely be hit (much) harder than anticipated. Looking like one of the largest hurricanes ever. Already category 5. BE CAREFUL! GOD BLESS EVERYONE!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 1, 2019
Nach raschem Gegenwind auf Twitter legte Trump später nach und sagte bei einem Hurrikan-Briefing an die Bürger Alabamas gerichtet: «Bitte seid auch vorsichtig.» Der amtliche Wetterdienst in Alabama indes stellte am Sonntag auf Twitter klar: «Alabama wird keine Auswirkungen von »Dorian« spüren.»
Alabama will NOT see any impacts from #Dorian. We repeat, no impacts from Hurricane #Dorian will be felt across Alabama. The system will remain too far east. #alwx
— NWS Birmingham (@NWSBirmingham) September 1, 2019
Als sich manche US-Medien an der Alabama-Verwirrung erfreuten, legte Trump am Montag nach und bezeichnete die Berichte über seine angebliche Falschaussage als künstlich aufgeregt und unwahr.
Der Präsident wollte den Spott offenbar so nicht auf sich sitzen lassen: Bei einem Hurrikan-Briefing in seinem Büro im Weissen Haus, dem Oval Office, präsentierte er am Mittwoch eine offizielle Karte des Hurrikan-Verlaufs – und irgendjemand hatte offenbar mit einem schwarzen Filzstift das Gebiet der möglichen Sturm-Ausbreitung vergrössert, damit auch noch Alabama berührt wurde.
President @realDonaldTrump gives an update on Hurricane #Dorian: pic.twitter.com/CmxAXHY5AO
— The White House (@WhiteHouse) September 4, 2019
Einige US-Medien berichteten unter Berufung auf anonyme Quellen schnell, Trump habe die Karte selbst ausgebessert. Dafür gab es aber keine glaubwürdige Bestätigung.
Bei einem weiteren Auftritt im Weissen Haus wurde Trump dann am Mittwoch von Journalisten gefragt, wie es zu der veränderten Karte gekommen sei. «Ich weiss nicht. Ich weiss nicht. Ich weiss nicht», sagte er.
REPORTER: That map you showed us today, it looked like it almost had like a Sharpie on it.
— Holly Lee (@LeeHolly81) September 4, 2019
TRUMP: I don’t know, I don’t know, I don’t know. pic.twitter.com/eUHECCsmbR
Gleichzeitig verteidigte er seine Aussage: Eine frühe Hurrikan-Prognose hätte mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit gezeigt, dass Alabama auch betroffen sein würde. So sei es dann aber nicht gekommen, räumte Trump ein. «Alabama hätte schwer getroffen werden sollen», behauptete er.
Die offiziellen Grafiken des Nationalen Hurrikan-Zentrums prognostizierten jedoch zu keinem Zeitpunkt bedeutende Auswirkungen des Sturms auf Alabama. Am Sonntag, als Trump erstmals Alabama ins Gespräch brachte, zeigten die Karten eindeutig einen prognostizierten Verlauf entlang der südöstlichen US-Küste, nicht in Richtung Alabama.
Zum Beweis seiner Position veröffentlichte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) dann noch eine – bereits eine Woche alte – Karte eines örtlichen Wetteramtes, auf der verschiedene Modelle auch eine geringe Wahrscheinlichkeit eines Eintreffens des Sturms in Alabama auswiesen. «Ich nehme die Entschuldigungen der »Fake News« an», schrieb Trump auf Twitter im Hinblick auf kritische Medienberichte.
This was the originally projected path of the Hurricane in its early stages. As you can see, almost all models predicted it to go through Florida also hitting Georgia and Alabama. I accept the Fake News apologies! pic.twitter.com/0uCT0Qvyo6
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 4, 2019
Unten auf der von Trump verbreiteten Karte stand indes klar, dass im Zweifel die Prognosen des Hurrikan-Zentrums (NHC) verbindlich seien. «Sollte irgendetwas auf dieser Grafik Verwirrung stiften, ignorieren Sie das gesamte Produkt», hiess es dort weiter.
Der Faux-Pas löste natürlich wieder eine Diskussion über die Glaubwürdigkeit des US-Präsidenten aus. In den sozialen Medien wird heftig gepostet.
You drawed a sharpie on Alabama to prove a false point? , pic.twitter.com/GT2qSTnacI
— Pumousky (@pumousky) September 4, 2019
— 🗝Keeper of Time🌙 (@Time_Sentinel) September 4, 2019
Trump releases photo to show he’s taller than Obama. pic.twitter.com/U4K7C4MzQI
— Schooley (@Rschooley) September 4, 2019
Wall = done, losers pic.twitter.com/pfruHKynp0
— Greg Pinelo (@gregpinelo) September 4, 2019
I didn't really know Jeffrey what's his name. pic.twitter.com/DIMkRbMs6d
— Greg Pinelo (@gregpinelo) September 4, 2019
I can tell you, there is no problem. pic.twitter.com/nZARai3kwe
— Greg Pinelo (@gregpinelo) September 4, 2019
African-American people love the job I'm doing pic.twitter.com/Zd6r4bVGoE
— Greg Pinelo (@gregpinelo) September 4, 2019
The REAL birth certificate!! pic.twitter.com/akPTIGzJDH
— Ken Baldridge (@KRBaldridge) September 4, 2019
OMG! The White House released a new photo of President Trump golfing. #sharpiegate #sharpie pic.twitter.com/BZz1lUUUqL
— Mark Novata (@mark_novata) September 4, 2019
🚨 Bombshell! 🚨
— Daniel Young (@dyoung8005) September 4, 2019
Whitehouse releases photo showing it was actually James Comey writing hush money checks. #sharpiegate #Sharpie #Trump pic.twitter.com/bAH8wz7psm
Donald Trump releases latest Presidential Poll numbers. Swears, he didn't use a sharpie to adjust.#sharpiegate pic.twitter.com/ULlwyaQ3dl
— BE LESS STUPID (@hotchkiss_jon) September 4, 2019
(mim/sda/dpa)
The oder ich
Treffender kann man das Motto seiner Präsidentschaft nicht beschreiben.
Gawayn
"Ob sie gut oder schlecht reden von mir, das ist unwichtig. Hauptsache sie reden von mir..."
Dies scheint der Trumpel bis zum Exess zu beherzigen.
Unser täglich Trump gib uns heute...
Miimiip! aka Roadrunn_er