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«Politische Säuberung» – die Reaktionen zur Entlassung von FBI-Chef Comey

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FBI-Direktor James Comey hielt gerade eine Rede, als er von seiner Entlassung erfuhr. Er habe in Los Angeles vor FBI-Mitarbeitern gesprochen, als die News auf den Bildschirmen auftauchte, berichtet die «New York Times».Bild: SHAWN THEW/EPA/KEYSTONE

«Politische Säuberung» – die Reaktionen zur Entlassung von FBI-Chef Comey

10.05.2017, 10:3410.05.2017, 15:10
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Eine Entscheidung wie ein Blitzeinschlag: Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat FBI-Chef James Comey mit sofortiger Wirkung entlassen. 

Der Schock ist gross. Auch bei der amerikanischen Presse. Der Kommentator der New York Times findet klare Worte: «Trump feuert den Mann, der ihn womöglich zum Präsidenten machte – und der die Zukunft seiner Präsidentschaft potenziell am meisten bedroht.»

Ein Echo des Watergate-Skandals?
Ein Echo des Watergate-Skandals?bild:screenshot/nytimes.com

Trumps Entscheidung stelle eine «groteske Form von Machtmissbrauch» dar, die in einer Demokratie nichts zu suchen habe, kritisierte der Jurist und CNN-Experte Jeffrey Toobin. Trump habe Comey einzig und allein entlassen, weil dessen Behörde derzeit gegen sein Umfeld ermittle, um mögliche Absprachen und Verbindungen zur russischen Regierung im Rahmen der Trumpschen Präsidentschaftskampagne zu untersuchen.

«James Comey zu entlassen ist Donald Trumps gefährlichster Schritt bisher», schreibt CNN.
«James Comey zu entlassen ist Donald Trumps gefährlichster Schritt bisher», schreibt CNN.bild:screenshot/cnn.com
«Trumps Entscheidung ist eine groteske Form von Machtmissbrauch.»
Jeffrey Toobin, CNN-Experte

Auch das Nachrichtenportal «Huffington Post» greift zu drastischen Formulierungen: «Purge – politische Säuberung», nennt sie den jüngsten Paukenschlag von Donald Trump.

Die «Säuberung»

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Währenddessen fragt sich der amerikanische Comedian Trevor Noah: «Ist Trump vielleicht doch ein russischer Diktator?»

Video: watson

Die britische Tageszeitung The Guardian zieht nach der völlig unerwarteten Entlassung Comeys ein Vergleich zu Watergate – und sieht bei Trump erste Anzeichen eines autokratischen Diktators.

«Die Entlassung bringt die amerikanische Demokratie auf ein neues, dunkles Gelände.»
«Die Entlassung bringt die amerikanische Demokratie auf ein neues, dunkles Gelände.»bild:screenshot/theguardian.com

Auch deutsche Persönlichkeiten reagierten heute morgen bereits auf die Nachricht aus Amerika. Die Journalistin und BR-Korrespondentin Birgit Schmeitzner befürchtet die Aushebelung der Gewaltenteilung.

Eine Kurzzusammenfassung hat Satiriker und Moderator Jan Böhmermann am Morgen geliefert:

Auf Twitter wird derweil der Ruf nach einer Amtsenthebung immer lauter – unter dem Hashtag «ImpeachTrumpNow» sind zahlreiche Reaktionen zu lesen. 

(amü/ohe)

100 Tage Trump in 90 Bildern

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20. Januar 2017: Donald Trump tritt sein Amt als 45. Präsident der USA an, Barack Obama tritt ab.
quelle: ap/ap / andrew harnik
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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Alex23
10.05.2017 11:05registriert Februar 2015
Und das Deprimierende daran ist, dass auch das m.E. nicht dazu führen wird, diesen Mann seines Amts zu entheben. Der Macht-Klüngel dort will nicht die Pole Position verlieren und akzeptiert, kollaboriert auf Gedeih und Verderb. Den durchschnittlichen Trump Wähler juckt das alles sowieso nicht. Man hat seine Meinung ja bereits gemacht: good man.
Good night, America!
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The oder ich
10.05.2017 11:54registriert Januar 2014
Wen freut das wohl?
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Therealmonti
10.05.2017 11:30registriert April 2016
Was kann dieser grössenwahnsinnige Irre im Weissen Haus mit dem Segen seiner machthungrigen Parteifreunde noch alles verbrechen, bevor ihm endgültig das Handwerk gelegt wird? Noch ganz viel, fürchte ich.
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