International
Wirtschaft

Jack-Daniel's-Verkäufe stürzen in Kanada ab

CHICAGO, IL - FEBRUARY 03: Jack Daniels Tennessee Whiskey is offered for sale at a liquor store on February 3, 2015 in Chicago, Illinois. Sales of U.S. produced bourbon and Tennessee whiskeys were up  ...
Verkauft sich Kanada wesentlich schlechter, auch wegen Boykotten: Jack-Daniels-Whiskey.Bild: GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Jack-Daniel's-Verkäufe stürzen in Kanada ab

Die Firma, die den bekannten US-Whiskey Jack Daniel's herstellt, hat massiv tiefere Verkaufszahlen für den kanadischen Markt im vergangenen Quartal bekanntgegeben. Hintergrund ist ein Boykott wegen des von Donald Trump initiierten Zollkriegs.
01.09.2025, 07:5301.09.2025, 07:55
Mehr «International»

Laut der Muttergesellschaft Brown-Forman, die neben Jack Daniel's auch noch andere Spirituosen vertreibt, sanken die Verkäufe der bekannten Marke in Kanada um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zwar gebe es noch weitere Faktoren, doch die Auswirkungen des US-Whiskey-Boykotts der Kanadier seien «erheblich», so die Verantwortlichen bei Brown-Forman laut dem kanadischen Newssender CBC. Kanadische Supermärkte hatten als Reaktion auf von US-Präsident Donald Trump verhängte Zölle gegen das Land unter anderem Alkohol aus den USA zu grossen Teilen aus ihren Regalen verbannt.

Kanada ist ein wichtiger Absatzmarkt des Herstellers, 2024 der zweitgrösste weltweit. Es ist unklar, wie fest die Ergebnisse im US-Nachbarland die Gesamtperformance beeinflussen, doch auch der Gesamtumsatz von Brown-Forman ging um drei Prozent zurück. Auch in anderen Ländern wie Deutschland oder Grossbritannien sanken die Verkäufe im zweistelligen Prozentbereich.

Zwar haben zwei kanadische Provinzen, Saskatchewan und Alberta, den Verkaufsstopp mittlerweile aufgehoben und es zeichnet sich auch auf nationaler Ebene zumindest leichte Entspannung im Verhältnis mit den USA ab. Doch Brown-Forman geht davon aus, dass das angeknackste Verhältnis weiterhin geschäftsschädigend wirkt. Die jüngst von Kanadas Premier Mark Carney verkündete Aufhebung von Zöllen auf US-Konsumwaren sei ein «sehr positives Zeichen», so Brown-Forman in einer Medienmitteilung.

«Aber solange nicht alle Provinzen amerikanische Spirituosen wieder in ihre Regale stellen, wird es keine grossen Auswirkungen haben.»

Und selbst wenn die Verbannung in absehbarer Zeitaufgelöst werden sollte: Dass die Kanadier US-Alkohol kaufen wie vor dem Donald Trump begonnenen Handelskrieg, ist nicht gesichert. Einerseits sind Händler aufgrund der mittlerweile wohlbekannten Unberechenbarkeit der US-Regierung bezüglich ihrer Entscheidungen vorsichtig beim Import von grossen Mengen. Andererseits sind Teile der kanadischen Konsumenten grundsätzlich skeptischer gegenüber US-Produkten geworden, so CBC. (con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
128 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lohner
01.09.2025 08:14registriert August 2025
Die Kanadier machen das richtig gut. Bravo.
3243
Melden
Zum Kommentar
avatar
Voraus denken!
01.09.2025 08:24registriert März 2022
Wenn mir ein Land resp. dessen Präsident meine Souveränität abspricht ja gar von Militäreinsatz faselt um mein Land zu annektieren würde ich auch Nichts mehr von dort konsumieren.
2482
Melden
Zum Kommentar
avatar
Freiheit und Toleranz
01.09.2025 08:17registriert Oktober 2018
Gut so. Schottland und Irland sind bzgl Whisky sowieso um Längen besser.
Es wäre zu wünschen, dass auch andere US Produkte auf allen ausländischen Absatzmärkten stärker boykottiert werden, zumindest solche, welche sich einfach substituiert lassen.
2127
Melden
Zum Kommentar
128
Fed-Gouverneurin will gegen Entlassung durch Trump klagen
Die Gouverneurin der US-Notenbank Fed, Lisa Cook, hat eine Klage gegen ihre von US-Präsident Donald Trump angeordnete Entlassung angekündigt. Trump Anordnung «entbehrt jeglicher Fakten oder rechtlicher Grundlage», teilte Cooks Anwalt Abbe Lowell am Dienstag mit. «Wir werden eine Klage einreichen, um dieses illegale Vorgehen anzufechten.»
Zur Story