Donald Trump schürt die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg. Am vergangenen Donnerstag kündigte er an, Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben. Darauf reagierte die EU als Gegenmassnahme mit der Drohung, Zölle auf «Harley-Davidson, auf Bourbon und auf Blue-Jeans» anzukündigen. Nun geht Trump auf der Eskalationsstufe einen Schritt weiter voran.
«Wenn die EU ihre ohnehin schon massiven Zölle und Barrieren für US-Unternehmen, die dort Handel betreiben, weiter anheben will, werden wir einfach eine Abgabe auf ihre Autos erheben, die frei in die USA strömen», twitterte der Präsident am Samstag. «Sie machen es unmöglich, unsere Autos (und mehr) dort zu verkaufen. Grosses Handelsungleichgewicht!», fügte er hinzu.
If the E.U. wants to further increase their already massive tariffs and barriers on U.S. companies doing business there, we will simply apply a Tax on their Cars which freely pour into the U.S. They make it impossible for our cars (and more) to sell there. Big trade imbalance!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 3. März 2018
Experten warnen vor einem Handelskrieg. Trump würde ausserdem mit seinen Strafzöllen auf Stahlimporte aus dem Ausland auch die eigene Wirtschaft treffen. Robert Budway, Präsident des Verbandes der Dosenhersteller, sagte: «Die Preise werden steigen. Dies würde am Ende Verbraucher in den USA schädigen, weil sie mehr für Dosengetränke und in Dosen verpacktes Essen zahlen müssten.»
Führt Trump die Importzölle auf Autos aus der EU tatsächlich ein, wären vor allem die grossen deutschen Automobilunternehmen betroffen. Die Verkäufe der deutschen Autobauer in den USA hatten 2017 nach Angaben des Branchenverbandes VDA in der Summe um etwa ein Prozent auf 1.35 Millionen Neuwagen zugelegt. Und der damalige VDA-Chef Matthias Wissmann hatte betont, er erwarte, «dass wir unseren Marktanteil auch im Jahr 2018 weiter steigern können». (sda/reu)