Es war am Ende also genau so, wie es Patric nach dem ersten Kuss mit Grace gesagt hatte: «Ich dänk, mir händ e chli di glich Wällelängi.» Und «e chli» ist nie genug. Oder wie ein James-Bond-Film mal hiess: «(Es bitzeli vo) The World Is Not Enough.» Es ist aus. Beziehungsweise fing gar nie richtig an. Weil Rosenqueen Grace und Patric ihre Emotionen nicht aus dem «Paradies» (Patric) in die Realität rüberretten konnten. Eine Tragödie unserer Tage.
Da ist man also in Thailand, gefangen in einem «Troum» (Grace), findet sich gut, sie küsst «sensationell« (Patric), er sieht sensationell aus, sie ist «verliebt, verliebt, verliebt, verliebt!!!» (Grace) – und dann, puff, zurück in Zürich und im Liebesaus.
Hatten wir das nicht schon mal? Ja! Vor 4 Jahren bei Bachelor Tobias Rentsch, der sofort nach dem Finale mit Natalie wieder Schluss machte und sich für Hülya umentschied, was ihm die ganze Bätschi-Nation schon eine Staffel lang vorhergesagt hatte, aber hey, Fehler sind dazu da, um gemacht zu werden.
Nach einem Monat war dann auch mit Hülya Schluss, und, wenn man den einschlägig bewanderten Medien Glauben schenken kann, hülte sie sehr. Wetten, dass es Patric doch noch mit Rivana oder Sandra versuchen wird?
Und was ist der Grund? Was bitte ist der Grund??? Der Hintergrund. Aka «Bäckgraund».
Aber beginnen wir von vorn: Die beiden Paradiesvögel haben sich seit dem Dreh wochenlang nicht mehr gesehen und zeigen sich jetzt gegenseitig ein Stück ihrer Welt. Bei Patric ist das eine ziemlich weisse Luxuswohnung samt Soda Stream, «megaschön, wow, riesig!», sagt Grace. Natürlich von ihm selbst eingerichtet, er hat dafür «so chli e Lideschaft». Wer von uns hat die nicht e chli?
«Und, chönntsch der vorschtelle, da mit mir d' Zuekunft z' verbringe», fragt er direkt? Worauf sie ihm ein Stück ihrer Realität zeigt. Einen in die Jahre gekommenen Wohnwagen, in dem früher mal ihr Vater gelebt hat. Es ist für sie sehr wichtig, weshalb sie auch schöne neue Dekorplastikpflanzen bei Ikea gekauft hat. Ihm ist sein Styling sehr wichtig, weshalb er ein Paar besonders zerrissene Jeans angezogen und sich einen Crocodile-Dundee-Hut mit Riesenfeder aufgesetzt hat.
«Und?», fragt sie ängstlich. Wir sehen einen ehrlichen Heizlüfter. Ein simples, aber schmutzabweisendes Wachs-Tischtuch. Eine lila-violett abgesteppte Eckbank. Grace liebt diesen Wohnwagen. Zärtlich. Er bedeutet für sie Familie, Heimat, Zuflucht. «Okay, okay, okay, okay», sagt Patric, «chli alt, aber ähm, es gaht.» Eine herzzerreissende Szene.
Danach gibts Znacht in einer Hotelsuite. Sie wollen sich jetzt endlich mal abseits der Kameras kennen lernen. Ob das geht? Ob der steinreiche Millionärssohn mit Hang zu weisser Inneneinrichtung und Fasnachtshüten und die Kellnerin, deren kostbarster Besitz ein Wohnwagen ist, auch wirklich zusammenpassen?
Nein, tun sie nicht. Die «Backgrounds» und die Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft waren zu unterschiedlich, die Gefühle haben den Transfer nicht überlebt. Aschenbrödel bleibt ein Märchen. Das Weihnachten 2019 übrigens an folgenden 17 Terminen zu sehen ist (damit dieser Artikel doch noch ein Happy End hat):
(sme)