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Big Ben: «Fucked up» könnte man mein Leben auch nennen

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«Fucked up» könnte man mein Leben auch nennen

Es hat beschissen angefangen, beschissen aufgehört und jetzt bin ich in zwei Tagen mit Frau X verabredet. Ihr merkt: Es könnte besser laufen.
20.10.2023, 09:57
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Für die, die nur wegen der Kommentare hier sind, ihr könnt den folgenden Text überspringen, denn im Lead stand schon alles, was wichtig ist, oder unwichtig, wie ihr es auch nennen wollt, es stand jedenfalls dort alles, was nun auch in den nächsten Zeilen stehen wird, dort dann einfach mit Details und Namen und Zeitangaben. Ich will es nicht extra kompliziert machen, aber einige von euch wollen Informationen. Andere sind ja nur für den Wochenfrust hier, einmal Rundumschlag. Finde beides okay, Hauptsache, ihr lasst mich nicht links liegen.

(Ja, mein Ego war schon intakter.)

Also. Wir spulen zurück. Vor zwei Wochen habe ich Valentina verabschieden müssen. Die Nichtschwimmerin. Habt ihr nicht eingesehen. Aber ihr wart ja auch nicht dabei. Und ist ja immer noch mein Leben. Meine Wohnung. Mein Bett. Und wenn ich da keine verschwitzten Sport-BHs drauf haben will, will ich eben keine verschwitzten Sport-BHs drauf haben. Mein Revier, meine Regeln.

Item.

Nach einer Woche ohne Sex kam Frau X. Für alle, die nicht immer mitlesen: Das war mal Frau X*, aber sie hat den Titel nicht mehr verdient. Frau X kam nicht zu mir, sie kam in die Schweiz. Wusste ich, weil sie es angekündigt hatte. Sie schrieb mir eine Nachricht, sie käme nach Zürich. Ich habe nicht geantwortet, also zuerst nicht, dann habe ich ihr geschrieben, dass ich sehr viel zu tun hätte, und mich spontan melden würde, sollte ich plötzlich nicht mehr so viel zu tun haben. Ich hatte nicht vor, mich zu melden. Aber ich wollte auch nicht unhöflich sein. Nicht antworten ist unhöflich.

Zur gleichen Zeit, wir sind nun eine Woche nach dem Sport-BH-Gate, entschied unser neuer Mitbewohner, wir sollten eine WG-Party machen. Finde ich grundsätzlich eine bescheuerte Idee. Gibt irre viel zu tun, die Party haben die anderen, du selber rennst wie ein Bekloppter durch die Wohnung und gibst allerlei Dinge raus oder erklärst zum hundertsten Mal, wo das WC ist, obwohl man das auch so finden könnte, aber Leute wollen ja ständig im Austausch sein, also ist man ständig im Austausch und gehen kann man auch nicht, weil man ja schon ist, wo man sein muss. Aber das geht ja alles noch: Der schlimmste Teil kommt am Tag danach, wenn man den ganzen Scheiss aufräumen muss. Ich wollte aber kein Spielverderber sein und fand die Party-Idee auch nicht mehr so schlimm, als Hanna schrieb, dass sie an diesem Abend mit Laura abgemacht habe und die beiden zur Party kämen. (Falls ihr euch nicht an Laura erinnern könnt: Hier.) Sex mit Laura fand ich längst überfällig und zu diesem Zeitpunkt, Frau X hier, Valentina nicht mehr hier, das absolut beste Szenario.

Die WG-Party war in vollem Gange

Laura war auch da. Wir machten den üblichen Sarkasmus-Pingpong. Sie sah toll aus. Irgendwann verschwand sie in die Küche, stand da eine Weile rum, dann war sie lange auf dem Balkon, rauchte eine Zigarette nach der anderen, jedenfalls sah ich sie erst viel später wieder, aber dann nur kurz. Ich hatte unterdessen so viel Bier in mich gekippt, dass ich beinahe meinen eigenen Namen nicht mehr wusste.

Der nächste Morgen war übel, ich konnte kaum gerade stehen, geschweige denn gehen. (Ich reime nur für euch, Leute, einfach, dass ihr das wisst. Nur für euch.) Ich wurde aber schlagartig wach, als plötzlich Laura bei uns in der Küche stand. Als wäre sie immer da gewesen. Und als wäre es völlig normal, dass sie hier ist. Ob ich einen Kater hätte, fragte sie. Ich nickte. Hatte ich. Sie nicht, sagte sie, ohne dass ich fragte. Ich wollte fragen, was sie um Himmels willen bei uns in der Küche macht, aber da kam der neue Mitbewohner in die Küche, breites Grinsen, ebenfalls null verkatert, schien jedenfalls nicht so. Er drückte ihren Arm, als wären sie schon seit vierhundert Jahren ein Paar. Ich hätte kotzen können.

Wie ich das nicht bemerkt habe, ist mir schleierhaft. Aber ich war so besoffen, vermutlich hätten sie Sex in meinem Zimmer haben können und ich hätte nichts gemerkt.

Und dann habe ich eine Nachricht geschickt. An Frau X. War ja klar. Natürlich bereue ich es. Aber was hätte ich in dieser Situation auch anderes tun sollen?

Eben.

So long,

Ben

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bild: watson
Big Ben ist ...
... Mitte 30 und lebt in einer WG. Sein Job ist in den Top 10 der Berufe, die Frauen sexy finden – je nach Umfrage. Er spielt Fussball, macht aber so gut wie nie ein Goal (weil Goalie), er hat viele Schwestern, sehr viele, und wurde logischerweise total verwöhnt, aber auch (viel zu früh) aufgeklärt. Er hasst Verkleidungspartys, aber wenn er müsste, würde er sich als Gandalf verkleiden. Ben ist Single und hat kein Interesse daran, dies zu ändern.
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270 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MarGo
20.10.2023 10:16registriert Juni 2015
Mitte 30 und dermassen schwanzgesteuert...
Armer Kerl, ich hoffe, du kannst diese pubertäre Phase irgendwann überwinden.
Sonst wirst du mit 50 einen Porsche leasen, zuviel ins Solarium gehen und ein Foulard tragen... Und das will nun wirklich niemand (sehen).
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El_Chorche
20.10.2023 10:32registriert März 2021
Oh, jetzt seh ich es erst... und es ist wunderschön.

Ben sägt Affaire ab, damit er seine Ex knallen kann

Ex knallt seinen Mitbewohner

Ben traurig.

Karma.

Wenn es sich reimen würde, wäre es ein Gedicht.
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BernerSchädel
20.10.2023 10:13registriert Dezember 2020
Martin Rütter testet bei Welpen meist die sogenannte "Frustrationsgrenze". Also der Punkt ab welchem ein Welpe beginnt, Unsinn zu machen, wenn ihm etwas nicht passt.
Lieber Ben! Vielleicht arbeitest du etwas an deiner Frustrationsgrenze anstatt dauernd daran zu denken, welche Frau du ins Bett kriegen kannst und wenn's dann nicht klappt, die denkbar schlechteste Variante als Ersatz zu aktivieren. Glaub mir man(n) überlebt prima eine Woche und mehr ohne Sex. Und erst recht ohne Sex mit der Falschen.
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