Die französische Gauner-Serie «Lupin» hat bei Netflix eingeschlagen wie eine Bombe. Die Serie, die erst Anfang dieses Jahres Premiere feierte, zählt gemäss Netflix bereits jetzt zu den drei beliebtesten Serien, die je auf dem Streamingportal erschienen sind. Bereits im Juni folgte die zweite Staffel. Schon bald steht eine dritte Staffel an.
Angelehnt ist die Serie an die Abenteuer des Meisterdiebs Assane Diop (Omar Sy) des französischen Schriftstellers Maurice Leblanc. Einer der Schauplätze des Romans ist das französische Küstendorf Étretat in der Region Normandie, welches vor allem für seine Kreidefelsen und Kieselstrände bekannt ist.
Leblanc selbst lebte im idyllischen Étretat. Mehr als zwanzig Jahre lebte er in der Villa, welche er «Le Clos Lupin» nannte, als Hommage an seinen Helden und die Lupinen, die er in seinem Garten pflanzte. Das alte Wohnhaus des 1941 verstorbenen Schriftstellers dient heute als Museum, welches unter anderem alte Schriften und andere Utensilien des fiktiven Romanhelden Arsène Lupin beherbergt.
Zu den Filmschauplätzen der Serie gehörten neben dem berühmten Louvre auch die atemberaubenden Klippen von Étretat. Nicht gerade zur Freude der Einwohner des idyllischen Küstendorfs. Denn seit dem Durchbruch der Serie pilgern zahlreiche Fans in das 1200-Seelendorf, um sich den Drehort live anzuschauen. Teilweise seien es mehrere Tausend Touristen am Tag.
Für die kleine Ortschaft ist das zu viel. «Auf allen Hauptrassen herrscht Stau, die Parkplätze sind überfüllt und die Autos werden einfach irgendwohin gestellt», sagt Bürgermeister André Baillard. Die Anwohner seien im Alltag eingeschränkt und hätten bereits angefangen, ihre Koffer zu packen, um umzuziehen.
Dies zwingt die Gemeinde dazu, drastische Massnahmen zu ergreifen. Bald soll Étretat nur noch für einheimische Autos zugänglich sein, kündigt Baillard an. Ausserdem sollen ausserhalb des Dorfes mehr Parkplätze errichtet werden. Ob der Ansturm so eingeschränkt werden kann und die Idylle dadurch zurückkehrt, wird sich zeigen.
Frage mich da schon, was die Leute davon haben, einen überlaufenen Ort zu besuchen nur um sagen zu können, dass sie da waren. Gibt sicherlich auch ähnlich schöne Plätze in der näheren Umgebung.