Oscar-Juroren sollen es künftig schwerer haben, in einer Kategorie abzustimmen, wenn sie nicht alle nominierten Filme gesehen haben.
Das schreiben die Branchenmagazine «Hollywood Reporter» und «Deadline» unter Bezug auf eine neue Regel der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Bislang wurden die Wähler immer gebeten, nicht abzustimmen, wenn sie nicht alle nominierten Filme gesehen hatten, aber das Verfahren basierte demnach ausschliesslich auf einem Ehrenkodex. Künftig sollen die Aufrufe in einem Streaming-Portal der Academy geprüft werden. Wer Filme anderswo gesehen hat, müsse ein Formular ausfüllen.
Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz soll neu erlaubt sein. 2023 protestierten Schauspielerinnen und Schauspieler gegen KI in Filmen. Dies sorgte für eine Abmachung, bei der die Nutzung von KI entsprechend entlohnt werden soll. Ob Filme, die Generative KI anwenden, bei den Oscars zugelassen sind, war bis heute unklar.
Nun ist aber klar, dass der Einsatz von generativer KI bei Filmen, die für die Oscars eingereicht werden, erlaubt sei. In einem offiziellen Statement heisst es: «Was die generative künstliche Intelligenz und andere digitale Werkzeuge betrifft, die bei der Herstellung des Films verwendet wurden, so sind diese Werkzeuge weder hilfreich noch schädlich für die Chancen auf eine Nominierung.»
KI wird als Hilfsmittel laut Digital Trends seit Jahren in der Branche genutzt, wie beispielsweise bei der Gesichtserkennung, Transkription oder beim Nachbearbeiten von Rohmaterial. Nach welchen Kriterien die Verwendung von KI nun neu bewertet wird, lässt das Oscar-Gremium offen.
Die nächste Oscar-Verleihung findet am 15. März 2026 statt. Der Comedian und Talkshow-Host Conan O'Brien ist wieder als Moderator eingeplant. Bei der 98. Oscar-Verleihung soll es weitere neue Regeln geben. So sollen künftig etwa die Namen aller nominierten Personen auf dem finalen Stimmzettel erscheinen. Bisher stand in vielen Kategorien nur der Name des nominierten Films, nicht der nominierten Person. (sda/dpa/kek)