Wer heute auf die Google-Startseite geht, findet anstelle des üblichen Google-Schriftzugs ein kleines Google Doodle vor. Damit ehrt Google die polnische Künstlerin Magdalena Abakanowicz, die heute, am 20. Juni 2023, 93 Jahre alt geworden wäre.
Die Polin entstammt einer Adelsfamilie und kam 1930 in der Nähe von Warschau auf die Welt. Sie wuchs auf dem mütterlichen Landgut auf und gehört, laut Google Watchblog, einer Künstlergeneration an, deren Kindheit mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs endete. Sie studierte von 1949 bis 1954 an den Kunstakademien von Danzig und Warschau.
Obwohl sie in ihrem Studium den Fokus auf die Malerei legte, verspürte sie, womöglich durch die Kindheit auf dem Land, eine Affinität zur plastischen Kunst. Die plastische Kunst war dann auch die Kunstform, in der sie erfolgreich wurde. Sie kreierte dreidimensionale Teppich-Wandbilder, genannt «Abakans». Für die Wandbilder wurde sie an der Biennale 1965 in São Paulo mit dem Grand Prix ausgezeichnet.
Mitte der Siebziger-Jahre änderte Abakanowicz ihren Stil und fing an, humanoide Skulpturen zu schaffen. Die Skulpturen schuf sie aus Materialien wie Eisenharz, Sackleinen, Stein, Bronze und Beton. Viele der Figuren stehen heute noch als dauerhafte Installationen auf Plätzen weltweit.
Sie unterrichtete ab 1965 an der Kunsthochschule in Posen und wurde mit insgesamt sieben Ehrendoktortiteln verschiedener Kunsthochschulen ausgezeichnet. Abgesehen davon erhielt sie mehrere Auszeichnungen für ihre künstlerischen Fertigkeiten, unter anderem von der deutschen Botschaft in Warschau das «Grosse Bundesverdienstkreuz mit Stern» für «ihren herausragenden und dauerhaften Beitrag zum kulturellen Dialog zwischen Polen und Deutschland».
Am 20. April 2017 starb Magdalena Abakanowicz im Alter von 86 Jahren in Warschau.
(ear)