Amal Clooney ist Expertin für Menschenrechte. Sie war Teil eines Gremiums, das der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, zu Rate zog. Es ging dabei darum, einen Haftbefehl für Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, seinen Verteidigungsminister Joaw Galant und den Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar zu fordern.
Doch wer ist die Frau, die schon in zahlreichen bekannten Fällen mitgewirkt hat?
Geboren wird Amal Ramzi Alamuddin am 3. Februar 1978 als zweites von vier Kindern in der Hauptstadt des Libanon, Beirut. Ihre Mutter war Polit-Journalistin, ihr Vater Vizepräsident der «Universal Federation of Travel Agents’ Association», die sich für freies Reisen und Tourismus weltweit einsetzt. Nach sechs Jahren an einer reinen Mädchenschule in England, studiert sie Rechtswissenschaften in London, bevor Amal Clooney für ihren Master-Abschluss nach New York zieht. Während ihres Studiums spezialisiert sie sich auf Menschenrechte, internationales Recht und Strafrecht.
Dort arbeitet die heute 46-Jährige eine Zeit lang als Anwältin für die Kanzlei Sullivan & Cromwell in New York und wechselt dann nach Den Haag an den Internationalen Gerichtshof, wo sie als Anwältin für den Internationalen Strafgerichtshof in der Causa Jugoslawien arbeitet. Seit 2010 ist Clooney in London bei der Kanzlei Doughty Street Chambers angestellt, wo sie als Beraterin für Regierungen und die Vereinten Nationen tätig ist.
Im Jahr 2013 lernte Amal ihren heutigen Ehemann George Clooney über gemeinsame Freunde kennen. Nur ein Jahr später heirateten sie, 2017 brachte Amal Zwillinge zur Welt.
Zu ihren bekanntesten Fällen gehört zum einen der aktuelle, eingangs erwähnte Fall rund um den Krieg in Israel und Gaza. In der schier unendlichen Liste ihrer Aufträge gibt es aber noch einige mehr, die für besonders viel Aufsehen gesorgt haben:
2015 setzte sie sich am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dafür ein, dass man die massenhafte Tötung von zehntausenden Armeniern im Jahr 1915 als Völkermord bezeichnen kann.
2023 vertrat Clooney mehr als 400 Jesiden in einer Anklage gegen den französischen Baustoffkonzern Lafrage (deren Tochterunternehmen übrigens die Schweizer Holcim ist). Es ging darum, dass die Firma den Islamischen Staat (IS) mit Geldern und Material dabei unterstützt haben soll, die jesidische Minderheit im Irak und Syrien systematisch zu verfolgen.
Zu ihren berühmtesten Mandanten gehörten zudem Julian Assange (den sie seit 2016 jedoch nicht mehr vertritt) und die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko.
(anb)