Sei es, um Streit zu vermeiden, oder einfach aus Scham: In den vergangenen zwölf Monaten hat die Hälfte von 2651 Befragten aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich heimlich eingekauft. Das zeigt eine Umfrage von YouGov im Auftrag von Galaxus. Fünf Prozent der Befragten tun dies sogar oft.
Am meisten kaufen Menschen aus Italien und Österreich heimlich ein, in Frankreich ist man am offensten, gefolgt von der Schweiz. Nur zwei Prozent kaufen hierzulande heimlich ein, 14 Prozent gelegentlich und 33 Prozent selten.
Die Geheimniskrämerei richtet sich am häufigsten an den Partner oder die Partnerin, 56 Prozent geben an, ihre Einkäufe vor ihnen zu verheimlichen. Nur in der Schweiz sind es 58 Prozent. An zweiter Stelle stehen die Eltern (38 Prozent), gefolgt von den Kindern (18 Prozent). Immerhin noch 8 Prozent verheimlichen ihre Einkäufe vor Vorgesetzten, 6 Prozent vor Nachbarn und 5 Prozent vor Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern.
Italienerinnen und Italiener ticken leicht anders. Sie verheimlichen die Einkäufe zwar am wenigsten vor ihren Partnerinnen und Partnern (46 Prozent), dafür ebenso oft und damit am meisten von allen Ländern vor den Eltern (45 Prozent). Laut einer Mitteilung von Galaxus liegt das daran, dass sie im Schnitt erst mit 30 aus dem Elternhaus ausziehen.
Gegenüber den eigenen Kindern ist die Hemmschwelle aber offensichtlich nicht so gross, nur 12 Prozent verheimlichen ihre Einkäufe vor ihnen – der tiefste Wert der befragten Länder. Betrachtet man das Alter, sind es vor allem die 45- bis 59-Jährigen, die ohne das Wissen ihrer Kinder shoppen.
Gesamthaft sind es vor allem die 15- bis 29-Jährigen, die oft heimlich einkaufen (7 Prozent). 20 Prozent von ihnen tun dies gelegentlich und 32 Prozent selten. Ausserdem sind es mehr Männer, die im Verborgenen shoppen (54 Prozent), bei den Frauen tun dies nur 51 Prozent.
Viel spannender dürfte aber die Frage sein, was denn so geheimnisvoll ist, dass dessen Kauf niemand mitbekommen darf. Wenig überraschend stehen auf Platz 1 Erotikartikel. 34 Prozent der Befragten würden diese heimlich kaufen, allen voran die Schweizerinnen und Schweizer mit 38 Prozent. Französinnen und Franzosen haben damit weniger Mühe, nur 24 Prozent würden solche Artikel heimlich kaufen.
An zweiter Stelle stehen Fast Food und Süssigkeiten, 14 Prozent wollen nicht, dass davon jemand etwas erfährt. Insbesondere in Frankreich scheint dies verpönt zu sein, 19 Prozent geben an, solches Essen heimlich zu bestellen. In der Schweiz sind es 14 Prozent.
Dicht hinter dem ungesunden Essen sind mit 13 Prozent Kleider und Schuhe. Auch hier prescht Frankreich mit 17 Prozent vor, in der Schweiz hat man damit am wenigsten Mühe (9 Prozent). Doch es sind die Jüngsten, die solche Einkäufe verheimlichen. Während der Wert in den anderen Alterskategorien überall 13 Prozent beträgt, sind es bei den 15- bis 29-Jährigen 15 Prozent.
Kein Wunder, kaufen die meisten der Befragten lieber im Internet ein, weil das anonymer ist. 59 Prozent shoppen lieber online. 61 Prozent legen zudem Wert auf eine neutrale oder diskrete Verpackung der Ware. Damit das Geheimnis auch möglichst geheim bleibt. (vro)
Und die restlichen 92% erzählen jeden Montag was gerade am Wochenende im virtuellen Einkaufskorb lag?