Musikalisch wurde es einigermassen ruhig um Britney Spears. Was sie in der Branche jedoch an Aufmerksamkeit einbüsste, hat sie locker auf Social Media wieder einkassiert. Auf dem Instagram-Kanal der 42-Jährigen mischen sich verschiedene Videos, wie sie tanzt, Weisheiten aus dem Internet wiedergibt und gelegentlich findet sich auch ein Seitenhieb gegen ein Familienmitglied, mit dem sie gerade nicht so gut kann.
So auch letzte Woche. Nur in diesem Fall nutzte sie ein Video des Schweizer Influencers Marc Edmund aus dem Berner Oberland, um ihrer Familie den Aufenthalt in «ihrem» Strandhaus madig zu machen:
Edmund ist ein 21-jähriger Basler, der auf seinem Kanal regelmässig Videos von idyllischen Landschaften der Schweiz postet. Dieser traute am nächsten Tag seinen Augen nicht: «Ich war natürlich sehr überrascht und ein wenig aufgeregt, als ich sah, dass eine so wichtige Persönlichkeit einen meiner Beiträge teilt. Ich dachte ernsthaft, es sei ein Fake am Anfang», wie er auf Anfrage von watson meint.
Sein Postfach sei sofort explodiert: «Einige Freunde hatten mich informiert, aber als ich all die Benachrichtigungen sah, verstand ich erst, dass sie wirklich mein Video geteilt hatte.» Er habe Britney umgehend eine Nachricht geschickt, doch leider bisher keine Antwort erhalten. Interessant: Viele zusätzliche Follower gab es für das kurze Auftauchen auf der Social-Media-Weltbühne weniger: «Etwa 2000 bis 3000 mehr», sagt Edmund.
In den USA erreiche der Influencer sehr viele Menschen mit seinen Videos: «Im Allgemeinen berührt meine Arbeit die Vereinigten Staaten sehr, die Amerikaner lieben unser Land. Dieses Video, das mir sehr viel bedeutet, ging bereits viral, bevor Britney es teilte. Wahrscheinlich hat sie es in ihren Vorschlägen entdeckt.»
Bereits im Winter hätte Khloé Kardashian (308 Millionen Follower auf Instagram) einen seiner Beiträge geherzt. Sie war eine von drei Millionen Likes, über 50 Millionen haben sich das Video zur Schweiz als Winterwunderland angeschaut.
Konten, die die atemberaubende Schönheit unserer Landschaften rühmen, gibt es in den sozialen Medien zuhauf. Eine energische Strategie von Schweiz Tourismus, die genau weiss, dass ein Video vom berühmten Wasserfall von Lauterbrunnen oder einer Gabel im Caquelon mehr als tausend Worte wert ist. Ganz zu schweigen davon, dass die Influencer nicht von gestern sind: Die Schweizer Landschaften sind ideal, um Traffic zu generieren, insbesondere bei Englischsprachigen.
Doch wie kurzlebig diese Art der Aufmerksamkeit ist, zeigt gerade auch der Post von Britney Spears. Sie hat sich bereits anderen Dingen zugewandt. Am Tag nach ihrer Veröffentlichung hatte sie die aggressive Bildunterschrift, die das Video von Marc begleitete, bereits gelöscht. Und dann, am Freitag, der Todesstoss: Das schöne Rosenlaui-Tal verschwand völlig von ihrem Instagram-Konto. (leo via watson.ch/fr)