Bevor wir zum Käse kommen, zieht euch kurz mal dieses Video rein:
here's a video of a 13yr old getting denied lottery tickets, cigarettes, & alcohol but able to buy a gun. legally. pic.twitter.com/cruPy7gGU1
— LIL PHAG (@elijahdaniel) June 15, 2016
Alles klar, oder? Schusswaffen einem 13-Jährigen zu verkaufen ist also unbedenklich, okay?
Aber wisst ihr, was eine reale Gefahr für die Bewohner der Vereinigten Staaten von Amerika darstellt?
Käse.
Jap. Diverseste Käsesorten, die in Europa unbedenklich genossen werden können, werden von der Food and Drug Administration FDA, der Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der USA, als gefährlich eingestuft. Traditionelle, jahrhundertalte Regionalprodukte, die zum Teil zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, sind als Gefahr für die amerikanische Bevölkerung klassifiziert.
Das hier, etwa:
Tja, Brie de Meaux ist nun mal ein Rohmilchkäse – und deshalb verboten, denn unpasteurisierte Milch direkt ab Kuh gilt als Brutstätte von Bakterien und Salmonellen und ist deshalb des Teufels.
Weitere Beispiele:
Wie gesagt: Rohmilch! Böse!
Das, hingegen:
Ein solcher Waffentyp wurde unter anderem für die 2012 Sandy Hook Elementary School Shooting, 2012 Aurora Shooting, 2015 San Bernardino Attack, 2017 Sutherland Springs Church Shooting, 2017 Las Vegas Shooting und das jüngste am 14. Februar 2018 an der Stoneman Douglas High School.
Dafür aber ...
In allen US Bundesstaaten legal! Ausser ... man ist Soldat. Denn die Genfer Konvention verbietet den Gebrauch von Flammenwerfern im Krieg. Aber als Privatmann oder -Frau – nur zu!
Verboten unter anderem weil es die minimale Reifungszeit unterschreitet – Reblochon wird traditionell nur 50 Tage gereift.
Nur für Leuchtgeschosse imfall. #ichschwör.
Ziegen-Rohmilch-Käse? In Frankreich AOP. In den USA go to jail!
Okay, sie kosten um die 400'000 Dollar, halt.
Dies weil der Käse «als Ganzes oder zum Teil aus einer schmutzigen, verdorbenen oder verrotteten Substanz» bestehe «oder anderweitig nicht als Nahrungsmittel geeignet» sei, so die FDA. Die französischen Käse-Produzenten wiesen darauf hin, dass «noch nie jemand aufgrund des Genusses von Mimolette erkrankt» sei (und betonten dies vermutlich auch mit einem ikonischen gallischen Schulterzucken). Der Hintergrund: Während bei den meisten Käsesorten für die Reifung Enzyme des Labs oder Milchsäurebakterien verantwortlich sind, gibt es Spezialitäten, die dafür Käsemilben benötigen – etwa Mimolette, der dadurch seine grobe Rinde erhält.
Nun, man könnte der Meinung sein, die FDA sollte vielleicht – anstatt auf klassische Käsesorten zu zielen, die seit Jahrhunderten ohne Bedenken genossen werden können – ihren strengen Blick auf Dinge wie Kraft American Cheese richten, der technisch gesehen gar nicht wirklich Käse ist und ausserdem gefährliche Lebensmittelfarbstoffe enthält. Und 45 Gramm Fett in nur einer Scheibe. Just sayin’.