Das schlimmste Szenario für jeden Hundehalter: das eigene Tier beisst einen Menschen zu Tode. Doch warum passieren diese Vorfälle immer wieder? «Hunde sind Jagdtiere. Es sollte hier immer der Einzelfall analysiert werden und keine pauschale Wertung stattfinden», erklärt Expertin Blüher. «In den meisten Fällen möchte der Hund sein Rudel – also die Familie oder den Besitzer – oder sein Revier schützen. Oder er verteidigt sich bei falscher Behandlung selbst. Wenn man bei einem Angriff auf den Rücken fällt und seine ungeschützte Kehle präsentiert, beissen viele Hunde reflexartig zu, da es zu ihrem Jagdverhalten gehört. Insgesamt töten Hunde Menschen eher selten, weit öfter passiert dies umgekehrt.»
«Aggression ist nicht immer als negativ zu bewerten. Im Tierreich ist sie auch nötig, um zum Beispiel Konflikte klarer und schneller lösen zu können», sagt die Tierpsychologin und weist darauf hin: «Es gibt Hunderassen, deren Reizschwelle im Bezug auf Aggression rassebedingt niedriger liegt, grundsätzlich kann aber durch Menschenhand jeder Hund zur Waffe werden. Richtig ist auch, dass sicher manche Hunderassen allein durch ihre Beisskraft gefährlicher sind als andere.»
Wenn du zum Beispiel bei einem Spaziergang auf einen freilaufenden, aggressiven Hund triffst, solltest du der Expertin zufolge diese drei Punkte beachten:
Wenn dein eigener Hund dagegen aggressives Verhalten zeigt, solltest du dir professionelle Hilfe suchen: «Hören Sie sofort damit auf, das zu tun, was den Hund provoziert. Sie sollten nicht lange experimentieren und einen guten Tierpsychologen um Hilfe bitten», empfiehlt Blüher (www.tierpsychologin-sinzig.de).
«Ein Maulkorb ist immer dann sinnvoll, wenn die Umgebung des Hundes oder der Hund selbst geschützt werden muss», weiss die Tierpsychologin. Jedoch muss der Hundehalter bei dieser Methode einiges beachten. «Vor Anlegen des Maulkorbs sollte mit dem Hund ein Training stattfinden, das Tier soll das Tragen des Maulkorbes ja nicht als unangenehm oder gar als Bestrafung empfinden.»
Generell gilt: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, wenn sich Ihnen ein Hund nähert. Und in vielen Fällen trifft folgender Satz zum Glück tatsächlich zu: «Der will nur spielen.»
Was für ein erbärmlicher Schwachsinn. Menschen gehören nie ins Beuteschema eines Hundes. NIE. Wenn Hunde auf Menschen losgehen, handelt es sich um Rang-Kämpfe, wie sie such im Rudel vorkommen und sicher nicht um Jagd. Im Rudel ist das auf den Rücken Fallen und die Kehle präsentieren ein Zeichen von Unterwerfung - und beendet in aller Regel den Kampf. KEIN Beutetier fällt je auf den Rücken und präsentiert die Kehle.
Hört doch auf.
Aggressive Hunde gehören als aller erstes nicht mehr in die Obhut desjenigen, der sie "erzogen" hat. Der hat es nämlich nicht drauf. Der Angriff wird sich garantiert wiederholen und das gilt es zu verhindern.