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«Squid Game» in echt ist da – «das ist Wahnsinn»

Die Teilnehmenden sitzen am Boden und stechen ein Sujet aus dem Keks.
Die Teilnehmenden sitzen am Boden und stechen ein Sujet aus dem Keks.screenshot: youtube/mrbeast

«Das ist Wahnsinn!» – «Squid Game» in echt ist da

Und nein: Es wurde niemand erschossen.
25.11.2021, 11:0026.11.2021, 09:39
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Es wurde bereits als das «am meisten erwartete YouTube-Video» bezeichnet, nun ist es da. «MrBeast», der wahrscheinlich angesagteste Youtuber der Gegenwart, hat am Mittwoch «Squid Game» in echt veröffentlicht.

Der US-Amerikaner kündete im Oktober an, dass er die Netflix-Erfolgsserie in echt nachspielen lassen wird. Innert kürzester Zeit und mit einem Budget von zwei Millionen US-Dollar liess er die Schauplätze detailgetreu nachbauen. Er bot 456 Teilnehmende auf, der Siegerin oder dem Sieger stellte er 456'000 US-Dollar in Aussicht. Insgesamt kostete die Produktion 3,5 Millionen US-Dollar, wie «MrBeast» selber angibt.

Der grosse Aufwand scheint sich zu lohnen. Das Video schlägt ein wie eine Bombe. Nach nicht einmal zwölf Stunden hat es bereits 25 Millionen Views. Der Youtuber hat seine Follower nicht enttäuscht. «Das ist Wahnsinn», «die Produktion ist grossartig», «ich wusste, dass er nicht enttäuschen wird», lauten die beliebtesten Kommentare auf YouTube.

An Spannung mangelt es tatsächlich nicht. Bei Spiel Nummer 5, wo die Teilnehmenden über eine Glasbrücke springen müssen, weiss man bis zum Schluss nicht, wie das Ganze ausgehen wird.

Aber von vorne.

Spiel Nummer 1: Grünes Licht, rotes Licht. In der Schweiz kennt man es vielleicht auch unter dem Namen «Zeitungslesen Stopp.» Es geht darum, immer dann stillzustehen, wenn die Kontrollfigur «stopp», beziehungsweise «rotes Licht» sagt.

Grünes Licht, rotes Licht: Rund die Hälfte schafft es nicht.
Grünes Licht, rotes Licht: Rund die Hälfte schafft es nicht.screenshot: youtube/mrbeast

Hier wird klar, wie «MrBeast» die Teilnehmenden eliminiert. Erschiessen wie im Original kann er sie ja nicht. Stattdessen platzt eine Farbpatrone, die auf dem Bauch befestigt ist. Etwa rund die Hälfte der Teilnehmenden fliegt bei der ersten Challenge heraus. Diejenigen, die es schaffen, bekommen in der Folge den Jackpot von fast einer halben Million US-Dollar zu Gesicht.

Die Teilnehmenden sehen ihren Jackpot: 456'000 US-Dollar in Cash.
Die Teilnehmenden sehen ihren Jackpot: 456'000 US-Dollar in Cash.screenshot: youtube/mrbeast

Bei Spiel Nummer 2 müssen die Teilnehmenden eine Figur aus einem Keks herausstechen. Im Zufallsverfahren bekommen sie ein Sujet zugeordnet. Besonders schwierig ist der Regenschirm, als einfach gelten der Kreis und das Dreieck. Nach dem Spiel sind noch 142 Personen übrig.

Eine Teilnehmerin zeigt «MrBeast» das ausgestochene Dreieck.
Eine Teilnehmerin zeigt «MrBeast» das ausgestochene Dreieck.

Spiel Nummer 3 ist ein Seilziehen auf einer Brücke. Dabei treten zufällig ausgewählte Zehnerteams gegeneinander an. Im Gegensatz zum Netflix-Original fallen die Teilnehmenden nicht meterweit in den Tod, sondern in ein Becken mit Schaumstoff. Nach dem Seilziehen sind noch 60 Personen übrig. Damit es genau aufgeht, bietet «MrBeast» einigen Teilnehmenden an, aufzuhören und mit 4000 US-Dollar nach Hause zu gehen.

Bild

Bei Spiel Nummer 4 lässt «MrBeast» jeweils zwei Personen gegeneinander antreten, die zehn Murmeln des Gegners abluchsen müssen. Was sie für ein Spiel spielen, ist ihnen selber überlassen. Das Fiese: Die Organisatoren wählen als Gegnerin oder Gegner die beste Freundin oder den besten Freund aus. Nach dem Murmel-Spiel sind noch 30 Personen übrig.

Beim Murmel-Spiel müssen beste Freundinnen gegeneinander antreten.
Beim Murmel-Spiel müssen beste Freundinnen gegeneinander antreten.

Während des Murmel-Spiels wird übrigens auch ersichtlich, wie «MrBeast» die hohen Kosten für die Produktion stemmt. Er lässt sich von einem Onlinespiel sponsern, für das er mitten in der Challenge ausführlich Werbung macht.

«MrBeast» macht Werbung für ein Online-Game, das die Produktion sponsert.
«MrBeast» macht Werbung für ein Online-Game, das die Produktion sponsert.

Nach dem Murmel-Spiel geht es wieder darum, die Personenzahl zu reduzieren, bevor es zu Spiel Nummer 5 kommt. Dabei lässt «MrBeast» die Teilnehmenden ein Couvert auf ein anderes werfen, wobei sich das am Boden liegende drehen soll. Im Netflix-Original kommt es ganz zu Beginn in der U-Bahn zu diesem Spiel.

Es bleiben 16 Personen übrig, welche in der Folge eine Nummer ziehen können. Diese besagt, an welcher Position sie bei Spiel Nummer 5 über eine Brücke springen müssen. Die Teilnehmenden müssen von Feld zu Feld hüpfen, wobei sie immer zwei Optionen haben. Entscheiden sie sich falsch, fallen sie wiederum in ein Schaumstoffbecken.

Hier wird es so richtig spannend, denn die Teilnehmenden lassen den Countdown fast verstreichen. Zehn Sekunden vor Schluss ist noch niemand im Ziel. Erst im letzten Moment können sich sechs Personen in den Final retten.

Neun Sekunden vor Schluss streiten sich die Teilnehmenden, wer vorgehen soll. Am Ende reicht es nicht für alle.
Neun Sekunden vor Schluss streiten sich die Teilnehmenden, wer vorgehen soll. Am Ende reicht es nicht für alle.

Gespannt durfte man auf Spiel Nummer 6 sein, da im Original «Squid Game» gespielt wird, was in Südkorea bekannt ist, aber nicht in den USA. Deshalb ändert «MrBeast» das letzte Spiel ab. Er lässt die letzten sechs Teilnehmer in der «Reise nach Jerusalem» antreten. Dabei wird immer ein Stuhl weniger aufgestellt, als es Teilnehmer hat. Richtig gestritten wird nicht, die Teilnehmer zeigen sich äusserst fair.

Am Ende steht tatsächlich ein Sieger fest, der sich auf 456'000 US-Dollar freuen kann. Der Zweitplatzierte erhält immerhin einen Trostpreis von 10'000 US-Dollar.

Die Nummer 79 freut sich über den Gewinn des «Squid Games» und ein sattes Preisgeld.
Die Nummer 79 freut sich über den Gewinn des «Squid Games» und ein sattes Preisgeld.

Freuen darf sich nicht nur die siegreiche Nummer 79, sondern auch «MrBeast». «Das neue Video geht durch die Decke», schreibt er auf Twitter. «Ihr wisst nicht, wie viel das für mich bedeutet.»

Übrigens: In der Zwischenzeit hat das Video bereits 27 Millionen Views. And counting ... (cma)

Hier das ganze Video:

Video: watson

21 Dinge, die du beim Sex und beim Serien-Streamen sagen kannst

Video: watson/Knackeboul, Emily Engkent, Madeleine Sigrist
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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Jürg
25.11.2021 11:59registriert Januar 2015
Ich habe die Serie nicht gesehen und habe es auch nicht vor.
Aber ich habe darüber gelesen. Und offenbar ist die Idee dieser Serie, sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander zu setzen und diese Game ist ein übrspitztes Beispiel unserer heutigen Gesellschaft.

Aber wenn ich davon lese, dass Leute dieses Spiel jetzt in Echt nachspielen, bezweifle ist, dass die Message verstanden wurde.
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Moeff
25.11.2021 12:05registriert November 2019
Um auf sie Idee für Takeshis Castle 2.0 zu kommen, hat es also die kapitalismuskritische Serie Squid Game gebraucht.
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Joe Hill
25.11.2021 13:01registriert Dezember 2015
Hwang Dong-hyuk: "Hier ist eine dystopische Kritik am Kapitalismus"
Die Amis: "Geil, das können wir doch auch in echt veranstalten und damit Geld scheffeln..."
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