«Ob die Signalisation unbedacht gewählt worden ist oder die Stadt Baden die Kasse aufbessern will?», fragen die «Wettiger Nochrichte» auf ihrer Website. Auslöser ist die neue Signalisationstafel, die zwischen dem Kreisel Landvogteischloss und dem Brückenkopf Ost in Baden steht. Für die linke Spur, die Richtung Schartenstrasse führt, ist der Weg Richtung Wettingen signalisiert. So weit, so gut.
Doch der Wegweiser führte während rund einer Woche auch am Abend, in der Nacht und am Sonntag in Richtung Wettingen – und somit ins Fahrverbot. Denn das rund 300 Meter lange Badener Teilstück der Schartenstrasse ist während dieser Zeit nicht nur für Lastwagen, sondern auch für den ganzen motorisierten Verkehr gesperrt, konkret, wochentags von 20 bis 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen.
Dieser Umstand sorgte für Verwirrung, insbesondere bei Ortsunkundigen: Spurte ein Fahrzeuglenker am Abend, in der Nacht oder an Sonntagen auf der linken Fahrbahn ein, musste er noch vor dem Fahrverbot die Fahrbahn wechseln – oder wenn er die Signalisation nicht sah oder ignorierte, musste er damit rechnen, gebüsst zu werden.
Ein Wegweiser, der ins Fahrverbot führt: Wie kommt das? Daniel Schwerzmann von der Abteilung Tiefbau beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt: «Das Wechselverkehrszeichen beim Kreisel Landvogteischloss wurde vor rund einer Woche im Rahmen der Bauarbeiten für das Verkehrsmanagement Region Baden-Wettingen installiert.»
Mit dem Verkehrsmanagement sollen die vorhandenen Kapazitäten anhand verschiedener Massnahmen besser bewirtschaftet, der Bus bevorzugt und der Verkehr verflüssigt werden. Das Problem: «Der neue Wechselwegweiser ist noch nicht in Betrieb, weil er Teil der neuen Lichtsignalanlage beim Kreisel Landvogtei ist», so Schwerzmann. Diese Anlage befinde sich momentan in Fertigstellung und soll noch in diesem Jahr dem Verkehr übergeben werden.
Ab dann werde der Wechselwegweiser abgestimmt mit dem Fahrverbot der Stadt Baden gesteuert. «Dass die Situation verwirren kann, ist nachvollziehbar», gibt Schwerzmann zu. Aus diesem Grund habe man umgehend in die Wege geleitet, dass das Wechselzeichen bis zur Inbetriebnahme mit einem orangenen Band durchstrichen wird «Das Band hätte bereits mit der Montage des Wegweisers angebracht werden sollen. Ich bedaure, dass das hier nicht sofort gemacht wurde.»
Gemäss Schwerzmann habe die verwirrende Signalisation aber keine negativen Folgen für die Fahrzeuglenker gehabt: «Die Stadtpolizei Baden hat keine Zunahme der Bussen verzeichnet.» Das bestätigt Roman Schmid, Gruppenchef-Stellvertreter Verkehrstechnik bei der Stadtpolizei. «Bei uns sind diesbezüglich keine Beschwerden eingegangen.» Man sei froh, habe der Kanton das Problem nun behoben. «Die Situation war unbefriedigend.»
Das Wechselverkehrszeichen und die Dosieranlagen beim Kreisel Landvogteischloss sowie die elektronische Busspur auf der Ehrendingerstrasse sollen Mitte Dezember in Betrieb genommen werden. (aargauerzeitung.ch)