Schweiz
Abstimmungen 2025

Eigenmietwert: Wie die Sanierungswelle zu Engpässen führen könnte

Einfamilienhaus mit Garten
Am vergangenen Sonntag wurde die Abstimmung zum Eigenmietwert mit rund 57 Prozent Ja-Stimmen angenommen. (Symbolbild)

Wegen Eigenmietwert-Abschaffung: Sanierungswelle von Häusern könnte zu Engpässen führen

01.10.2025, 09:4901.10.2025, 09:49

Am vergangenen Abstimmungssonntag hat das Schweizer Stimmvolk über den Eigenmietwert abgestimmt. Dabei wurde entscheidend, dass Hausbesitzer den Eigenmietwert ihrer Immobilie nicht mehr versteuern müssen.

Dies wird, wie Finanzministerin Karin Keller-Sutter mitteilte, erst 2028 in Kraft treten.

Bis dahin haben Eigentümer noch Zeit, ihre Häuser zu renovieren oder zu sanieren und die Kosten von den Steuern abzuziehen.

Laut dem «Blick» rechnet der Zürcher Immobilienpartner Wüest Partner damit, dass die Abzugsmöglichkeiten in den kommenden Jahren noch ausgenutzt würden. Das Immobilienunternehmen hat die Auswirkungen der Abstimmungen auf den Schweizer Bau- und Immobilienmarkt untersucht. Sie gehen davon aus, dass die neue Regel zu einer spürbaren Zunahme bei Unterhaltungsarbeiten führen wird.

In den letzten fünf Jahren wurden im Schnitt 2,4 Milliarden Franken pro Jahr für Renovierungen von Einfamilienhäusern ausgegeben. Dies sagt der Leiter Research von Wüest Partner, Robert Weinert, gegenüber «Blick».

Somit sei besonders bei Einfamilienhäusern mit einem kurzfristigen, aber spürbaren Anstieg zu rechnen, sagt er weiter.

Steigende Nachfrage

Doch die stetig steigenden Energievorgaben von Gebäuden würden bereits jetzt bei Betrieben für hohe Auslastungen sorgen. Dies sagt der Hauseigentümerverband HEV Schweiz gegenüber «Blick». Auch Wüest und Partner bestätigen dies.

Wenn jetzt noch eine Sanierungswelle dazu käme, könne dies zu längeren Liefer- und Wartefristen und steigenden Preisen führen. Dies besonders bei Herstellern und Installateuren von Wärmepumpen und Solaranlagen.

Die Betriebe würden jedoch stark vom Boom profitieren. Und auch Küchen- und Badbauer sowie Dachdecker könnten in den kommenden Jahren stark von der hohen Nachfrage profitieren. (nib)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tedi
01.10.2025 11:18registriert Juli 2019
Die Angstmacherei geht weiter:

Sanierungswelle könnte zu Engpässen führen! Aha eine andere Ausdruckweise wäre, die Auftragsbücher der Unternehmer könnten gefüllt sein, hört sich aber nicht so reisserisch an und je nach Standpunkt könnte dies noch positive gewertet werden 🤷‍♂️

- so ist es halt, die verbleibende Zeit kann ausgenutzt werden um die Abzüge / Steuerbelastung zu optimieren.

- wir haben jetzt nicht was spezielles geplant nur weil der Eigenmietwert gefallen ist, haben aber auch nicht das Geld für grössere Investitionen.

🙋‍♂️ guten Dienstag
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Moretti
01.10.2025 10:00registriert Mai 2019
Und die Steuerersparnis verpufft dann wieder aufgrund der gestiegenen Preise... Ups... Wer dann ab 27/28 saniert, wenn die Nachfrage und Preise im Keller sind profitiert finanziell vielleicht sogar netto mehr.

Das grosse Geschäft wittern jetzt für die nächsten paar Jahre wohl am ehesten die vermindert-seriösen Renovations-Unternehmer*innen...
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Chnebeler
01.10.2025 10:19registriert Dezember 2016
Genau jetzt reiben sich alle die Hände und im Frühling 28 wird dann gejammert und auf Weltuntegang gemacht.
Ich denke mittelfristig wird es eher negative Auswirkungen auf die Baubranche haben.
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