
Was haben alle Kampfjets gemeinsam? Sie sind teuer.Bild: KEYSTONE
Der Bundesrat möchte für 8 Milliarden Franken neue Kampfjets und Flugabwehr-Raketen kaufen. Wir haben uns ein paar Gedanken dazu gemacht, was man sich mit dieser Summe sonst noch leisten könnte.
09.11.2017, 13:5509.11.2017, 16:16

Folge mir
Am Mittwoch hat der Bundesrat den finanziellen Rahmen für die Beschaffung neuer Kampfjets und eines Fliegerabwehr-Systems festgelegt: 8 Milliarden Franken. Wie viele Flieger die Schweiz dafür kaufen soll, konnte SVP-Bundesrat Guy Parmelin noch nicht beziffern.
Ein paar Rechenbeispiele zeigen jedoch, was man mit 8 Milliarden Franken sonst alles anstellen könnte:
Die SRG bis 2024 gratis betreiben
Die SRG steht derzeit im Fokus der Aufmerksamkeit. Am 4. März 2018 stimmt das Volk über die No-Billag-Initiative und damit über den «Gebührenzwang» ab. Tatsächlich könnte man die SRG nach heutigem Standard bis 2024 gebührenfrei betreiben.
6 Jahre lang gratis mit den SBB fahren
Die SBB trug 2016 mit Billett- und Trassenerlösen jährlich 1,4 Milliarden Franken zur Finanzierung der Bahninfrastruktur bei. Mit 8 Milliarden könnte man diese Erlöse knapp sechs Jahre lang ersetzen, also gratis mit den SBB fahren.
Das würde ein Kind mit acht Milliarden kaufen?
Video: Angelina Graf
Jedem Einwohner der Schweiz ...
- auf eine Nacht in einem Doppelzimmer im Dolder Grand in Zürich einladen.
- ein neues iPhone 8 schenken.
- ein Jahr lang ein Handyabo bei Swisscom (S) bezahlen.
- 7 Tage All-Inclusive in einem Viersterne-Hotel auf den kanarischen Inseln spendieren.
- auf einen 120-minütigen-Helikopterflug mit Landung auf dem Jungfraujoch einladen.
120 Raketenstarts bei SpaceX buchen
Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX bietet kommerzielle Raketenstarts für ungefähr 65 Millionen an. Mit 8 Milliarden wäre es also möglich, 120 solcher Starts zu buchen.
In folgenden Unternehmen Mehrheitsaktionär werden:
- Schindler
- Geberit
- Lindt und Logitech
- Julius Bär und Swiss Life
- EMS-Chemie, Helvetia und Sulzer
10'000 Söldner anwerben
Ein Söldner des Blackwater-Unternehmens kostet ungefähr 180'000 Franken im Jahr. Mit dem Geld könnte die Schweiz vier Jahre lang 10'000 Blackwater-Söldner anheuern. Die USA setzt seit Jahren solche private Soldaten im Irak ein.

Ein Blackwater-Söldner im Irak.Bild: EPA/EPA FILES
Die Militärausgaben von Mittelamerika decken
Alle mittelamerikanischen Länder hatten 2016 zusammengenommen 7,8 Milliarden Franken Militärausgaben. Diese wären mit dem Budget der Schweiz für Kampfflugzeuge und Flugabwehrraketen gedeckt.
Mit 8 Milliarden ist in den USA hingegen erst 1,3 Prozent der gesamten Militärausgaben gedeckt.
Den Staatshaushalt folgender Länder decken:
- Island
- Jamaika und Mongolei
- Albanien, Mazedonien und Kosovo
- Sierra Leone, Burundi, Malawi, Guyana, Monaco, Liechtenstein, Vatikanstadt und Grönland
Alle Fussball-Kader folgender Ligen kaufen:
- Die Premier League
- La Liga und die Bundesliga
- Die französische, türkische, portugiesische, russische, niederländische, belgische, griechische, ukrainische, österreichische und die Schweizer Erstliga.
Dann wird's bestimmt was mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft.
Bonus: Was würde ein Kind mit acht Milliarden kaufen?
Einen dieser fünf Kampfjets soll die Schweiz kaufen
1 / 28
Kampfjets für die Schweiz: Die fünf Favoriten
Im Gespräch ist auch eine Luxusvariante. Das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin ist aus dem teuersten Rüstungsprogramm der Geschichte hervorgegangen.
quelle: ap/ap / rick bowmer
Das könnte dich auch interessieren:
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die SBB bauen das Angebot an internationalen Zügen und in Ferienregionen wie Graubünden und ins Wallis aus. Anderswo fahren weniger Züge – und wegen Baustellen brauchen viele Pendler Nerven, etwa zwischen Basel und Olten und in der Zentralschweiz.
Am Sonntag, 10. Dezember, feiern die Bähnler wieder ihren eigenen Silvester: Dann ist der jährliche Fahrplanwechsel. Die SBB bauen ihr Angebot etwa auf Zügen ins Ausland oder in Ferienregionen aus. Auf viel befahrenen Strecken brauchen ÖV-Passagiere nächstes Jahr aber starke Nerven, wie die Bahn am Montag mitteilt. Eine Übersicht: