Schweiz

Bundesrat will die E-Voting ermöglichen

Bundesrat will die elektronische Stimmabgabe ermöglichen

27.06.2018, 16:4527.06.2018, 17:32
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Bild: KEYSTONE

Der Bundesrat will das E-Voting in der Schweiz generell ermöglichen. Die elektronische Stimmabgabe soll als dritter ordentlicher Stimmkanal etabliert werden. Die Kantone sollen aber entscheiden können.

Der Bundesrat hat am Mittwoch entschieden, in der zweiten Jahreshälfte 2018 eine Vernehmlassung zu eröffnen. Er beschloss dies auf Basis des Berichts einer Expertengruppe.

Diese kam zum Schluss, dass die elektronische Stimmabgabe als sicherer und vertrauenswürdiger Stimmkanal ausgebaut werden könne. Die bereits heute geltenden hohen Sicherheitsanforderungen sollen im ordentlichen Betrieb weitergeführt und von der Verordnungs- auf Gesetzesstufe gehoben werden.

Kantone haben die Wahl

Die Kantone sollen ihre E-Voting-Systeme weiterhin selber auswählen können. Für deren Einsatz braucht es auch künftig eine Bewilligung des Bundesrates. Das Verfahren soll jedoch vereinfacht werden.

Die Kantone sollen nicht verpflichtet werden, die elektronische Stimmabgabe einzuführen. Auch die Stimmberechtigten sollen die Wahlfreiheit behalten, ihre Stimme elektronisch, brieflich oder persönlich an der Urne abzugeben.

Versuche in 14 Kantonen

Aktuell befindet sich die elektronische Stimmabgabe im Versuchsbetrieb. Durchgeführt wurden über 200 Versuche. Seit 2004 haben insgesamt 14 Kantone einem Teil der Stimmberechtigten die elektronische Stimmabgabe ermöglicht.

Zurzeit wird E-Voting in acht Kantonen angeboten. In manchen Kantonen werden sowohl Auslandschweizer als auch inländische Stimmberechtigte zu den Versuchen zugelassen. In anderen Kantonen können einzig die im Ausland wohnhaften Stimmberechtigten elektronisch abstimmen. (sda)

So wird das E-Voting in der Schweiz funktionieren

Video: srf
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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MrJS
27.06.2018 16:55registriert November 2015
Schlicht und einfach fahrlässig! Wenn das Handy der Bundeskanzlerin, der Bundestag, die RUAG oder was auch immer gehackt werden kann, dann sicherlich auch das Schweizer E-Voting-System (vor allem wenn man das Talent des Bundes mit Informatikprojekten kennt). Wollen wir wirklich unsere stabile Demokratie allein für ein bisschen mehr Bequemlichkeit bei der Stimmabgabe aufs Spiel setzen?
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inmi
27.06.2018 19:27registriert Februar 2014
Von der 14 köpfigen Expertengruppe war übrigens nur Einer Informatiker. Der Rest Juristen und solches Zeug.

Unfassbar diletanttisch!
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El Vals del Obrero
27.06.2018 19:26registriert Mai 2016
Viel Spass dann, wenn es mal ein 50.1 %-Resultat gibt und alle es anzweifeln ...

(Selbst wenn es theoretisch sicherer und wenger fälschbar als Wahlzettel wäre, nützt das nichts, wenn das nicht alle nachvollziehen können. Gerade, wenn man an all die Verschwörungstheorien heutzutage denkt.)
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