Fahrzeuge mit einem Keyless-System können innert Sekunden geöffnet und weggefahren werden. Der TCS fordert die Autohersteller auf, die Fahrzeugelektronik besser abzusichern. Ein teureres Schliesssystem dürfe nicht einfacher zu knacken sein als die normale Funkbedienung.
Bei den Keyless-Systemen trägt der Autobesitzer den Schlüssel auf sich. Sobald er sich dem Auto nähert, erkennt dieses den Schlüssel per Funk und der Fahrer kann ohne Knopfdruck ins Auto einsteigen. In der Regel kann das Auto zudem ohne Zündschlüssel gestartet werden.
Um Fahrzeuge mit diesem System zu stehlen, braucht es zwei Personen. Die eine Person begibt sich mit einem Sender in die Nähe des Autos, die andere mit einem Empfänger in die Nähe des Autoschlüssels. So können die Signale um mehr als hundert Meter verlängert werden.
Ein Test des TCS zeigte, dass die Ueberbrückung der Signale auch dann noch funktioniert, wenn die Person mit dem Empfänger mehr als 100 Meter vom Schlüssel entfernt war. Im Ernstfall heisst das: auch wenn der Schlüssel im Haus liegt oder der Besitzer mit dem Schlüssel in der Hosentasche gerade beim Einkaufen an der Kasse steht, kann das Fahrzeug geöffnet und gestartet werden.
Ist der Motor erstmal gestartet, kann das entwendete Auto oft so lange gefahren werden, bis der Tank leer ist oder bis der Motor das nächste Mal abgestellt wird. Das können je nach Fahrzeug mehrere hundert bis tausend Kilometer sein.
Hat sich der Schock über das gestohlene Fahrzeug erstmal gelegt, wartet oft schon die nächste böse Ueberraschung. Findet die Polizei das gestohlene Auto und untersucht es, gibt es weder Einbruchs- noch Diebstahlspuren. Eine unklare Situation, die auch zum Verdacht führen kann, dass der Diebstahl nur vorgetäuscht wurde. Für den Besitzer und die Versicherung eine heikle Situation. (whr/sda)