Schweiz
Basel

Forscher finden Schätze im Rhein unterhalb des Basler Münsters

Hunderte Jahre alt: Forschende finden Schätze im Rhein

20.11.2025, 11:23

Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt hat historische Schätze aus dem Rhein unterhalb des Münsters zutage gefördert. Sie begleitet die Sanierungsarbeiten der Ufermauer der Pfalz, wie das Präsidialdepartement am Donnerstag mitteilte.

Beim bedeutendsten Fund handelt es sich um einen spätmittelalterlichen Siegelstempel aus Messing, wie es heisst. Es sei das Siegel des Domkantors (Domsängers) Rudolf Kraft gewesen, der bei der heutigen Augustinergasse 8 gewohnt habe und der zwischen 1296 und 1305 urkundlich belegt sei.

Spätmittelalterlicher Siegelstempel (Messing, 4,8 cm) des Domkantors Rudolf Kraft. Er wurde im Oktober bei archäologisch begleiteten Unterwasserarbeiten am Fuss der Pfalzmauer entdeckt.
Dieser spätmittelalterliche Siegelstempel wurde gefunden.Bild: Philippe Saurbeck, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

Das Siegel trägt die Aufschrift «ECCE.BASILIEN» und «S. RVDOLFI.CANTORI», was für «Eccelesia Basiliensis» und «Sigillum Rudolfi Cantori» steht, wie es weiter heisst. Ebenfalls darauf zu sehen sei Kraft selbst am Pult stehend. Als Domsänger habe er alle liturgischen Bücher verwaltet und sei für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Münster verantwortlich gewesen.

Funde aus zwei Jahrtausenden Basler Geschichte

Im Rahmen der Forschung wurden auch römische Münzen gefunden, wie das Präsidialdepartement schreibt. Besonders hervorzuheben sei dabei eine guterhaltene Siliqua (Silbermünze) des Kaisers Gaitan, die zwischen den Jahren 375 und 378 geprägt worden sei.

Ein jüngerer Fund stammt gemäss Mitteilung aus dem 19. Jahrhundert und ist ein eiserner Pfahlschuh des 1831 errichteten Pfalzbadhüsli. Die Nutzung des ersten Basler Freibbads sei ausschliesslich Männern vorbehalten gewesen und habe der Volksgesundheit und dem Erlernen des Schwimmens gedient.

Die Funde sind kein Zufall

Über die Jahrhunderte wurden Abfälle, Schutt und Baumaterialien dort im Rhein entsorgt, wie weiter heisst. Zudem seien zahlreiche Objekte bei Einstürzen im Fluss gelandet, so etwa 1346 und 1502. Bereits im Winter 1932/33 seien 580 römische Münzen und mittelalterliche Objekte zum Vorschein gekommen.

Der während der Sanierung der Pfalzmauer entstehende Aushub wird deshalb von den Forschenden systematisch mit Metalldetektoren untersucht, wie es weiter heisst. Dabei kämen je nach Sichtverhältnissen auch Unterwasserkameras und Drohnen zum Einsatz. (dab/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Selbstfahrende Autos sollen schon bald für die Bevölkerung verfügbar sein
Der Bund hat die Bewilligung für selbstfahrende Autos im Furttal erteilt. Vorerst sitzt aber noch ein Fahrer zur Sicherheit am Steuer.
Zur Story