Schweiz
Basel

Erhält Basel einen Tiefbahnhof? Eine Studie soll das klären

Erhält Basel einen Tiefbahnhof? Eine Studie soll das klären

25.06.2021, 15:5225.06.2021, 15:52

Das Grossprojekt S-Bahn-Herzstück Basel lässt sich ohne einen neuen Tiefbahnhof beim Basler Bahnhof SBB nicht verwirklichen. Das Bundesamt für Verkehr hat zusammen mit den beiden Basel, den SBB und weiteren Partnern deshalb eine Vorstudie für einen Tiefbahnhof lanciert.

Basel Bahnhof Ausbau Stossrichtungen
Mit dieser Grafik illustrieren die SBB die verschiedenen Optionen rund um den Basler Bahnhof.Bild: pd

Zu diesem Schluss sind die Projektträger aufgrund von Grundlageszenarien für den Ausbau des Bahnknotens Basel gekommen, welche die SBB im Auftrag des Bundes erarbeitet haben, wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Freitag mitteilte. Die von den beiden Basel 2017 eingereichte Projektidee für das Bahn-Herzstück ging noch davon aus, dass auf einen teuren Tiefbahnhof SBB verzichtet werden könne.

Die Vorabklärungen hätten nun ergeben, dass für den Ausbau des trinationalen S-Bahn-Netzes, aber auch des Fern- und Güterverkehrs zusätzliche Perronkanten nötig sein werden, so das BAV. Diese liessen sich oberirdisch aber nicht realisieren.

Weiter geprüft werden soll gemäss Communiqué die eigentliche Idee des S-Bahn-Herzstücks mit einer unterirdischen Verbindung zwischen Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof durch die Innenstadt mit einer Haltestelle Basel Mitte sowie Abzweigungen unter anderem zum St. Johann-Quartier und weiter zum EuroAirport Basel-Mülhausen.

Die Projektkosten werden grob auf 9 Milliarden Franken geschätzt und müssten über mehrere Ausbauschritte des Bundes und somit auch mehrere Jahrzehnte verteilt werden, so das BAV.

Beide Basel freuen sich über «Meilenstein»

Die Regierungen beider Basel bezeichnen diesen Entscheid in einer gemeinsamen Mitteilung als «Meilenstein» auf dem Weg zum langfristigen Ausbau des Bahnknotens Basel.

Die Halle des Westfluegels im Bahnhof Basel SBB, am Donnerstag, 24. Juni 2021. Nach rund vier Jahren Bauzeit wird der modernisierte Westfluegel am 25. Juni 2021 wiedereroeffnet. (KEYSTONE/Georgios Kef ...
Die Halle im frisch eröffneten Westflügels des Basler Bahnhofs.Bild: keystone

Er gebe eine erfreuliche Stossrichtung zu einer leistungsfähigen trinationalen S-Bahn vor, schreiben sie. "Erfreulich ist vor allem, dass das Projekt Herzstück konkret weiterverfolgt wird, sagte die Basler Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das BAV schreibt aber, dass der Stossrichtungsentscheid noch keine Zusage für die Aufnahme der Projekte in die nächsten Ausbauschritte sei. Voraussetzungen seien der Nachweis einer «zufriedenstellenden Wirtschaftlichkeit» und entsprechende Beschlüsse des eidgenössischen Parlaments. Die Botschaft für einen nächsten Ausbauschritt werde voraussichtlich Ende 2026 ans Parlament überwiesen.

Angesichts des langfristigen Zeithorizonts für eine Realisierung des Herzstücks mit Tiefbahnhof seien auch Teil-Elemente oder alternative Massnahmen zu prüfen, so das BAV weiter. Bei den Alternativen macht man sich aber offenbar keine grossen Hoffnungen. Es habe sich gezeigt, dass die nötige Kapazität mit günstigeren Massnahmen innert eines vergleichbaren Zeitraums und mit einer entsprechenden Planungssicherheit nach jetzigem Wissensstand nicht geschaffen werden könne. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Wer sagt, im ÖV sei es langweilig, der lügt! 27 Bilder als Beweis
1 / 22
Wer sagt, im ÖV sei es langweilig, der lügt! 27 Bilder als Beweis
bild: reddit
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Jetzt wird umgesiedelt! Darum kann der Chef mit Pendlern nichts anfangen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
Erdogan lässt für Millionen Franken Immobilien in der Schweiz kaufen – die Sonntagsnews
Verteidigungsminister Martin Pfister könnte bald Zusatzkredite für die Schweizer Armee beantragen und der türkische Präsident lässt über eine Islamstiftung Immobilien in der Schweiz kaufen: Das findet sich in den Sonntagszeitungen.
Der Solothurner FDP-Nationalrat und Unternehmer Simon Michel will laut der «SonntagsZeitung» das Referendum gegen die neuen EU-Verträge ergreifen – obwohl er deren Befürworter ist. Er begründe dies mit dem Wunsch nach einer Volksabstimmung, um den Abkommen demokratische Legitimation zu verschaffen. An der FDP-Delegiertenversammlung im Oktober habe Michel zuvor überraschend für ein obligatorisches Referendum plädiert, wohl in taktischer Absicht. Die Partei habe sich an diesem Tag für die Verträge und gegen ein obligatorisches Referendum entschieden. Michels jetziges Vorhaben stosse auf gemischte Reaktionen: FDP-Co-Präsident Benjamin Mühlemann nannte den Vorschlag «interessant», während die SP sein Ansinnen als «absurd» bezeichnet habe.
Zur Story