Kein Dichtestress am Berner Zibelemärit: Der Andrang der Besucherinnen und Besucher hat sich am Montagmorgen bei nasskaltem Wetter in Grenzen gehalten. Das gewohnte Gedränge in den Gassen blieb aus.
Das lag auch daran, dass deutlich weniger Marktstände als normalerweise aufgestellt worden waren. Am Montag waren es 325, wie die Berner Orts- und Gewerbepolizei mitteilte. Beim letzten Zibelemärit von 2019 gab es 590 Stände.
Viele Standbetreiber hatten dieses Jahr kurzfristig abgesagt - manche wegen der schlechten Zwiebelernte, andere wegen des Alkohol-Ausschankverbots.
Die Behörden hatten als Corona-Schutzmassnahme verfügt, dass die Standbetreiber ausnahmsweise keinen Alkohol verkaufen durften. Anbieten durften sie nur «Glühmost». Wer sich einen Glühwein genehmigen wollte, musste ein Restaurant aufsuchen.
Die Zwiebelernte war durch die vielen Niederschläge im Sommer und den Hagel arg dezimiert worden. Am Zibelemärit standen nur gut 19 Tonnen Zwiebeln zum Verkauf bereit. Normalerweise sind es rund 50 Tonnen.
Wegen Corona war der Zibelemärit letztes Jahr erstmals nach über hundert Jahren abgesagt worden. Dieses Jahr hatten die Behörden entschieden, ihn wieder durchzuführen. Bei regnerischem Wetter begannen sich die Gassen der Altstadt schon kurz nach 4 Uhr zu beleben.
Schaulustige nahmen die Gassen in Beschlag, schlenderten über den Bundesplatz und freuten sich an den kunstvoll geflochtenen Zwiebelzöpfen. Entgegen der Empfehlung mancher Virologen trugen nur wenige Märit-Besucher eine Schutzmaske.
Der Zibelemärit geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Bauersfrauen aus dem Seeland tauchten mit Zwiebeln auf der Martinimesse in Bern auf. Seit 2011 fungiert der Zibelemärit auf der Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz - zusammen mit Anlässen wie der Basler Fasnacht, dem Engadiner Chalandamarz und dem Zürcher Sechseläuten. (sda)
Da müssten doch all die Diktatur-, Verschwörungs-, Freiheits- und Massnahmen Schwurbler vor Begeisterung aufheulen... Endlich mal kein Zwang!!!