Schweiz
Bern

Anti-WEF-Demo in Bern bleibt friedlich – Hunderte demonstrieren gegen Trump und Co.

epa06435982 Protesters march with banners during a demonstration against the World Economic Forum (WEF) and US president Donald Trump, in Bern, Switzerland, 13 January 2018. The WEF will take place fr ...
Transparent an der Anti-WEF-Demo.Bild: EPA/KEYSTONE

Anti-WEF-Demo in Bern bleibt friedlich – Hunderte demonstrieren gegen Trump und Co.

13.01.2018, 17:2213.01.2018, 21:51
Mehr «Schweiz»

Zeitweise über tausend Personen haben sich am Samstagnachmittag einer Kundgebung in Bern gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos angeschlossen. Die lautstarke Demonstration bleib friedlich, die Polizei hielt sich ihrerseits im Hintergrund.

epa06435792 A protester stands in front of riot police during a demonstration against the World Economic Forum (WEF), in Bern, Switzerland, 13 January 2018. The WEF will take place from January 23 til ...
Aufgerüstet aber offenbar zurückhaltend: Polizisten in Bern. Bild: EPA/KEYSTONE

Aufgerufen zu der unbewilligten Kundgebung hatten linksautonome Kreise. Wegen des angekündigten Besuchs von US-Präsident Donald Trump am WEF in Davos schlossen sich dem Demozug am Samstagnachmittag etwas mehr Menschen an als in anderen Jahren.

Gegen 15 Uhr versammelten sich die Kundgebungsteilnehmenden vor dem Käfigturm in der Berner Innenstadt. Die Polizei war in der Stadt präsent, hielt sich aber weitgehend zurück. Vereinzelt wurden Personenkontrollen durchgeführt.

Die Kundgebung sorgte in der Innenstadt für grössere Verkehrsbehinderungen. Die meisten Bernerinnen und Berner liessen sich bei ihrem samstäglichen Bummel durch die Innenstadt von der Kundgebung nicht beirren.

«Kill-Trump»-Transparent

An der Demo wurden zahlreiche kapitalismuskritische Transparente mitgeführt. Auch ein Plakat mit der Aufschrift «Kill Trump with his own weapons» (Tötet Trump mit seinen eigenen Waffen) war an vorderster Front zu sehen.

epa06436051 Protesters demonstrate against the World Economic Forum (WEF) and US president Donald Trump, in Bern, Switzerland, 13 January 2018. The WEF will take place from January 23 till January 26  ...
«Kill Trump with his own weapons».Bild: EPA/KEYSTONE

Ein gleiches Plakat, allerdings gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gerichtet, hatte im vergangenen Frühjahr zu Verstimmungen zwischen der Türkei und der Schweiz gesorgt. Den anonymen Urhebern des Plakats bescherte das diplomatische Intermezzo internationale Aufmerksamkeit.

Länder und Konzerne als Mittäter

Inhaltlich richtete sich die Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos und gegen den Kapitalismus. Das Weltwirtschaftsforum versuche, sich als Plattform für konstruktive Lösungen globaler Probleme darzustellen. Es sei und bleibe jedoch ein Treffen für die Diskussion einer neoliberalen Agenda, kritisierten die Veranstalter der Kundgebung.

Während Menschen durch Landraub oder Umweltzerstörung zur Flucht gezwungen würden, sässen Unternehmen, Institutionen und Staaten, die damit Gewinne erzielten, gemeinsam in Davos. Die Reichtümer der wohlhabenden Länder würden abgeschottet, um Flüchtlinge fernzuhalten. Und Kriege würden mit grossem Einsatz vorangetrieben. (dwi/sda)

Korrigendum
watson berichtete unter Berufung auf die sda zunächst von 1500 Demonstranten, später hiess es aus derselben Quelle, es seien "zeitweise über 1000" an der Kundgebung gewesen ... wohl aber nur zu Spitzenzeiten: Laut dem «Bund» sollen es 500-1000 gewesen sein.
dwi
Video: srf/SDA SRF
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
57 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hans Nötig
13.01.2018 19:02registriert Oktober 2015
Nike-Turnschuhe unter den Antikapitalismus-Bannern?😂
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
DJ77
13.01.2018 18:56registriert August 2015
Mit einem "Fight Capitalism" Transparent in Adidas und Nike Schuhen durch die Stadt laufen... Die sind wohl doch nicht so überzeugt ;-)
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Albi Gabriel
13.01.2018 18:11registriert März 2014
Es ist einfach absurd, wenn bei einer Demo gegen ein angeblich ungerechtes System zuvorderst ein Symbol eines anderen Systems präsentiert wird, unter welchem Millionen von Menschen verfolgt, gefoltert und systematisch ermordet wurden und immer noch werden (Kuba, Venezuela, Nordkorea, China, Vietnam etc.).
00
Melden
Zum Kommentar
57
EU-Verhandlungen kurz vor dem Ziel: So geht es weiter
Noch vor Weihnachten sollen die Verhandlungen mit der EU offiziell abgeschlossen werden. Danach beginnt der nächste Marathonlauf. Die Schweiz hat es dabei nicht allzu pressant.

Ein Marathon nähert sich der Ziellinie. Die Verhandlungen der Schweiz mit der Europäischen Union (EU) über ein neues Vertragspaket, auch Bilaterale III genannt, stehen kurz vor dem Abschluss. EU-Botschafter Petros Mavromichalis sprach am Empfang zum Jahresende am Donnerstag in seiner Residenz in Bern sogar von einem 100-Kilometer-Lauf.

Zur Story