Die «NoBillag»-Initiative macht die SRF-Macher zunehmend nervös. Besonders deutlich zeigt sich das bei der SRG-Tochter TPC, wie der Tagesanzeiger berichtet.
So sprach TPC-Chef Detlef Sold Anfangs Oktober an einer Mittagsveranstaltung für die Angestellten Klartext: «Hast du dir schon mal überlegt, was passiert, wenn die Volksinitiative ‹No Billag› angenommen wird? Sie bedeutet faktisch die Abschaffung der SRG und damit Jobverlust für uns alle.»
Noch expliziter ging laut dem Bericht ein TPC-Kadermitglied vor. In einem Mail an seine Teammitglieder schreibt er: «Im Falle einer Annahme der Initiative wird das TPC am Folgetag seine operativen Tätigkeiten einstellen. Ohne Wenn und Aber.»
Als SRG-Unternehmen dürfe TPC keinen öffentlich Abstimmungskampf betreiben, schreibt der Kadermann weiter. Er betont aber: «Als Privatpersonen dürfen und müssen wir uns engagieren.»
Weiter ruft er seine Teammitglieder zu Spenden für den Verein «Nein zum Sendeschluss» auf, der sich gegen die Initiative engagiert. «Ich werde es auf jeden Fall tun und einen dreistelligen Betrag einlegen», heisst es in der E-Mail laut Tagesanzeiger weiter.
Der Zürcher Rechtsanwalt Roger Rudolph bezeichnet die Tonalität der Appelle im Tagesanzeiger als aussergewöhnlich aber zulässig. Arbeitsrechtlich problematisch würde es erst, wenn die Mitarbeiter sanktioniert würden, wenn sie der Empfehlung ihres Vorgesetzten nicht folgten. (mlu)