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Hacker-Angriff: Aargauer Altersheim bezahlte Erpresser mit Bitcoin

Hacker-Angriff: Aargauer Altersheim bezahlte Erpresser mit Bitcoin

Das Alterszentrum Schöftland wurde Ziel eines Cyber-Angriffs. Die Hacker forderten ein Lösegeld und das Altersheim zahlte – genau einen Bitcoin.
19.12.2017, 13:0819.12.2017, 13:08
Rahel Plüss / az
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Cyber-Angriff: Das Regionale Alterszentrum Schöftland bezahlte einen Bitcoin. (Bild: Mario Fuchs/az)
Cyber-Angriff auf das Regionale Alterszentrum Schöftland.Bild: Mario Fuchs/az

Das Alterszentrum Schöftland wurde Ziel eines Cyber-Angriffs. Unbekannte schleusten eine Schadsoftware ins System der Institution ein und blockierten Bewohnerdaten. Für deren Rückgabe forderten die Hacker ein Lösegeld - das Altersheim liess sich erpressen.

Bund und Polizei raten dringend davon ab, Lösegelder zu bezahlen. Das amerikanische FBI etwa empfahl die Zahlung, weil die Verschlüsselung der Hacker nicht zu knacken sei.

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1 Bitcoin oder 7800 Dollar

Tatsache ist, das Alterszentrum Schöftland hat gezahlt. Und dafür seine Daten in vollem Umfang zurück erhalten. Zur Polizei ging die Institutsleitung erst später. Die AZ hat mit dem Verwaltungsratspräsident Hans Rudolf Würgler gesprochen. Er sagt: «Es war eine Risiko-Abwägung. Unser Aufwand, die Daten wieder herzustellen, wäre relativ hoch gewesen. Uns war bewusst, dass die Behörden davon abraten, zu zahlen.»

Trotzdem habe man sich nicht zuletzt auch auf Anraten des externen IT-Supporters entschieden, das Risiko einzugehen, am Ende trotz Zahlung doch ohne Daten dazustehen. Doch der Deal hat geklappt.

Sämtliche Daten zurückerhalten

Das Alterszentrum konnte sämtliche Daten wieder entschlüsseln. Gezahlt hat man die unbekannten Hacker in der Cyber-Währung Bitcoin. Die Forderung betrug einen Bitcoin, was zum damaligen Zeitpunkt einem Wert von 7800 Dollar entsprach, wie Verwaltungsratspräsident Hans Rudolf Würgler sagt.

Bei einem Jahresumsatz von zehn Millionen Franken für die Institution eine tragbare Summe. «Wir haben keine Veranlassung gesehen, eine grosse Sache aus dem Vorfall zu machen, solange keine Gefährdung für Personen oder für den Betrieb bestand.»

  (aargauerzeitung.ch)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raffaele Merminod
19.12.2017 15:10registriert Februar 2014
Die berühmten letzten Worten eines Systemadministrators: Natürlich haben wir ein Backup.
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Gringoooo
19.12.2017 13:47registriert März 2014
Scheint wohl ein gezielter Angriff gewesen zu sein. Bei flächendeckenden Angriffen, wie Wannacry bringt eine solche Zahlung jedoch wohl kaum was. Wenn die Zahlung von allen an das gleiche Wallet gehen soll, wäre es für die Angreifer schwer herauszufinden, wer bezahlt hat und wer nicht. Geld dann verloren, Daten aber auch.

Daher für den Otto Normalverbraucher: wichtige Daten immer auf physisch getrennten Datenträgern sichern - so dass man schlimmstenfalls den Rechner jederzeit neu aufsetzen könnte ohne schlimme Verluste.
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Ihr Kommentar hat 20min Niveau
19.12.2017 14:12registriert August 2017
"Das amerikanische FBI etwa empfahl die Zahlung, weil die Verschlüsselung der Hacker nicht zu knacken sei." Bei diesem Statement gibts entweder Verdacht oder ein Armutszeugnis
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