Die Tage werden kürzer, nach der Zeitumstellung wird es dann auch wirklich früh wieder dunkel und der eh schon wenige Sonnenschein wird je nach Ort auch noch durch Nebel verkürzt. Auch die Blätter der Bäume fallen zu Boden und leuchten nicht mehr überall in den schönsten Farben. Damit dies nicht auf dein Gemüt schlägt, kommen hier sieben Wanderungen, welche dich aus der Nebelsuppe bringen.
Bevor wir loslegen, aber noch ein Hinweis: Teilweise führen die vorgeschlagenen Wanderungen auf fast 2000 Meter über Meer. Da ist es deutlich kühler als im Unterland – und Schnee kann auch schon bald liegen. Überprüfe also, wie immer, vor dem Start das Wetter genau und kleide dich entsprechend (Zwiebelprinzip!).
Distanz: ca. 12 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir beginnen mit einem der wohl schönsten Nebelmeer-Aussichtspunkte: dem Chellenchöpfli. Der zweithöchste Punkt im Baselland bietet wunderbare Ausblicke und ragt mit 1156 Metern über Meer auch noch oft aus der grauen Suppe.
Wir starten für die Wanderung in Langenbruck und gewinnen bald rund 300 Höhenmeter bis hinauf zum Grat. Hier geht es vorbei an der Hinteren Egg zum Chellenchöpfli. Wir bleiben danach auf dem Grat und erreichen bald den Vogelberg, den höchsten Punkt der Wanderung.
Von hier folgt der Abstieg zum Passwang, wo ein Restaurant die Möglichkeit zur Einkehr bietet. Mit dem Postauto geht es dann zurück ins Tal.
Ah, übrigens: Wer keine Lust auf eine fast vierstündige Tour hat: Von der Bergstation Wasserfallen aus erreicht man das Chellenchöpfli innert weniger Minuten.
Distanz: ca. 13 Kilometer
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wer La Dôle einmal gesehen hat, der vergisst den Gipfel auf 1677 Metern über Meer nicht mehr. Typisch ist die weisse Kugel auf dem Berg, ein Wetterradar von MeteoSchweiz.
Grandios ist dann aber auch die Aussicht aufs Nebelmeer – oder falls dieses fehlt: auf den Genfersee, Genf mit der Wasserfontäne und bis zum Mont Blanc.
Die Aussicht musst du dir allerdings etwas verdienen. Der Anstieg ist teilweise steil. Wandern wir erst noch durch die typischen Jura-Hügel, imponiert oben der Felsenzirkus rund um unser Tagesziel.
Goethe wanderte 1779 übrigens auch schon auf den Gipfel. Er schrieb: «Es sind keine Worte für die Grösse und Schöne dieses Anblicks.» Man kann ihm nur recht geben.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Der Diethelm, mit 2099 Metern über Meer der höchste der drei Gipfel des Fluebrigs, ist meist von Weitem gut sichtbar. Für eine schöne Herbstwanderung muss man aber gar nicht so hoch hinauf.
Wir starten in Studen und wandern durch den Wald teilweise ziemlich steil aufwärts Richtung Hängstenhorn, ein unscheinbarer, bewaldeter Gipfel, den wir praktisch umrunden, um zum Fläschlipass zu gelangen. Hier öffnet sich der Blick zum Wägitalersee. Über die Wiese erreichst du wenig später die Fläschlihöchi auf 1407 Metern über Meer. Herrliche Blicke auf beide Talseiten kannst du hier geniessen – oder auf das Nebelmeer auf beiden Seiten.
Im Abstieg wird es vom Stockbügel zum Wägitalersee hinunter nochmals steil, bevor wir auf der Teerstrasse ein Stück dem See entlang und über die Staumauer zur Postautohaltestelle wandern.
Distanz: 21 Kilometer
Dauer: 7 Stunden
Kondition: Hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag. Wir sind auf dem Wanderweg 379 unterwegs.
Ja, man kann auch kleinere Abschnitte auf dem Gantrisch Panoramaweg zurücklegen. Wir haben uns hier aber für die lange Tour entschieden. Seit 2006 wurde dieser Weg von Zollhaus bis Gurnigelbad saniert.
Die rund 20 Kilometer sind weit, aber mit den Berner Alpen zum Greifen nah und eindrücklichen Nebelmeerbildern vergisst du die Anstrengung vermutlich.
Ein besonderes Highlight auf dem Weg ist der Gäggersteg. Allerdings wird dieser gesperrt, sobald Schnee liegt. Normalerweise ist dies Ende November der Fall.
Distanz: ca. 13 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
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Zurück ins Mittelland und in den Jurapark Aargau. Denn wenn eine Region Nebel bieten kann, dann der Aargau. Wir versuchen unser Glück auf der Gisliflue, welche knapp 800 Meter über Meer liegt und so nicht ganz ein sicherer Wert für strahlend blauen Himmel ist. Aber wenn sich das Nebelmeer unter dir ausbreitet, dann ist's hier besonders schön.
Los geht es am Bahnhof Wildegg. Wir bleiben erst auf der südlichen Seite der Aare (der Weg über den Jakobsberg dürfte noch länger gesperrt bleiben) und kommen so womöglich in den Genuss von herrlicher Stimmung im Nebel.
Nach Auenstein legen wir dann die Höhenmeter zurück, welche uns hoffentlich auf die sonnige Seite bringen. Die Gisliflue bildet den ersten Höhenpunkt. Wir bleiben danach auf dem Grat und steigen nach dem Abstieg zum Gatter wieder hinauf bis zur Hombergegg.
Hier haben wir diverse Möglichkeiten. Auf der Staffelegg hätten wir eine Postautostation (und ein Restaurant), du kannst aber auch nach Biberstein oder Küttigen absteigen – oder grad bis nach Aarau und dort die schöne Altstadt noch geniessen.
Distanz: 13 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Eines vorneweg: Die Zeit der goldenen Lärchen ist leider bald vorbei und im Oberengadin kann es um diese Jahreszeit auf knapp 2000 Metern frisch sein oder gar Schnee liegen.
Früh aufzustehen lohnt sich allerdings trotz der Temperaturen. Die Seen der Oberengadiner Seenplatte dampfen zu sehen, lässt träumen.
Wir entscheiden uns heute für ein Stück der Via Engadina von Maloja bis Silvaplana. Es ist ein stetiges Auf und Ab unterwegs. Immer wieder lohnt sich der Blick auf die Seen oder das Bergmassiv um uns herum. Ein Nebelmeer wirst du hier aber kaum antreffen.
Distanz: 7 Kilometer
Dauer: ca. 2 Stunden
Kondition: Leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Zum Abschluss blicken wir – wie die Einheimischen sagen – auf den schönsten Talabschluss der Schweiz. Diesen gibt's in Adelboden.
Beim letzten Tipp will ich dich auch nicht mehr gross herausfordern. Du kannst eigentlich einfach geniessen, denn es geht praktisch nur abwärts. Und die Höhenmeter zu Beginn gönnen wir uns mit der Tschentenalpbahn, diese typischen drei kleinen Gondeln, die hintereinander aufgereiht sind.
Ziemlich bald beginnt dann der Abstieg zurück nach Adelboden. Wir halten uns dafür an die Flanke unterhalb des Schwandfälspitzes bis Schermtanne.
Auf den letzten Metern lassen wir das Chuenisbärgli rechts liegen und kehren zurück zur Talstation. Wer sich schon mit der halben Wanderung zufriedengeben will: Ab Schermtanne könntest du auch den Bus nehmen.