Der Frühling hat auch bei Wanderern seinen Reiz. Noch deckt das Blätterdach der Wälder nicht alle Aussicht weg, noch stürzen Unmengen von Wasser die Wasserfälle runter und nur zu bestimmten Tagen verzaubern Blüten oder die bekannte «Bluescht» der Apfel- und Kirschbäume die Landschaft.
Wir haben dir hier acht Wanderungen zusammengestellt, die sich jetzt besonders lohnen. Aber natürlich: Auch im Sommer haben sie ihren Reiz (vor allem, da viele an Gewässern vorbeiführen und dann zum Baden (meist) ohne Kälteschock einladen).
Distanz: 12,5 Kilometer
Dauer: 3:30 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir starten in Diessenhofen. Wer noch frühstücken will: Die Altstadt ist klein, aber herzig. Danach bleiben wir auf der Schweizer Seite des Rheins und wandern flussaufwärts. Erst unmittelbar am Wasser, danach etwas weiter weg. Zwischen Rheinklingen und der Brücke gäbe es auch da und dort schöne Grillstellen. Da das Laub der Bäume im Frühling noch nicht so dicht ist, sehen wir jederzeit den Fluss.
Nach dem Seitenwechsel führt der Weg durch Rebhalden und durch den Wald hinauf zur Burg Hohenklingen. Hier gibt es einen super Ausblick über das rund 200 Höhenmeter tiefer liegende Stein am Rhein, den Fluss und See. Daneben lockt auch hier eine Grillstelle auf der Lichtung, die dürfte aber normalerweise gut besucht sein.
Die Tour endet dann in Stein am Rhein, das du über viele Treppen von der Burg aus erreichst. Oder mit dem Schiff zurück nach Diessenhofen oder weiter bis Schaffhausen.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: 4:30 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Von Moutier aus steigt der Weg schnell an. Während den ersten zwei Stunden bewältigen wir den Grossteil der Höhenmeter. Das Highlight dabei: die 103 Stufen der Echelles du Graitery.
Doch man gewinnt nicht nur schnell an Höhe, sondern kommt je nach Wetterlage auch in eine andere Jahreszeit. Während sich Moutier schon längst im Frühling befindet, kann oben auf dem Höhenrücken auch Ende April noch etwas Schnee liegen.
Belohnt wird man auf jeden Fall mit traumhafter Aussicht. Als Rastplatz würde sich beispielsweise die Auberge du Graitery anbieten. Bis Oberdörferberg kommt noch eine kurze Stelle, die Konzentration benötigt, aber gut gesichert ist. Der Schlussteil ist ziemlich steil, bevor man im wieder frühlingshaften Gänsbrunnen ankommt.
Distanz: 11 Kilometer
Dauer: 3:30 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Es gibt zwei Vorteile, diese Wanderung im Frühling zu machen. Jetzt brennt die Sonne noch nicht so stark ans Nordufer, wo durch das milde Klima Kiwis, Feigen und andere Südfrüchte wachsen. Und das noch nicht so dichte Blätterdach des Waldes verdeckt die Aussichten weniger.
Ziemlich bald erreicht man die Seerenbachfälle, die höchsten Wasserfälle der Schweiz. Die drei Stufen sind schon von Weitem sichtbar. Jetzt im Frühling führen sie auch noch viel Wasser und wirken imposanter. Daneben sprudelt die Rinquelle. Der kurze Abstecher lohnt sich – Kinder werden es lieben, wie es rauscht und zischt.
Das Ziel der Wanderung – das autofreie Quinten – ist einfach ein Traum und man fühlt sich ein bisschen wie im Tessin. Wer jetzt nicht mehr zurückwandern mag, der nimmt das Schiff (wahlweise auch nur bis oder ab Betlis, wo es übrigens auch einige Parkplätze hätte und du dir so bisschen Weg sparst). Achtung: Bis Ende April fahren die Schiffe nicht so häufig. Fahrplan beachten.
Distanz: 7 Kilometer
Dauer: 2 Stunden
Kondition: Leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Auf 666 Metern über Meer liegt der Ägelsee (auch Egelsee) bei Bergdietikon. Wir starten die Wanderung im Weiler Kindhausen, schnell geht es durch den Wald und im Naturschutzgebiet mit vielen Feuerstellen entlang der Seematte bis zum See. Im Sommer lohnt sich hier ein Bad, jetzt ist es noch bisschen frisch. Übrigens: Es ist der grösste Natursee im Kanton Aargau – wenn das keine Leistung ist!
Für den Rückweg wandern wir über den Grat bis kurz nach dem Heitersberg. Auch hier der Vorteil des Frühlings: Ohne Blätterdach hat man noch eine gute Aussicht.
Distanz: 5,5 Kilometer
Dauer: 1:45 Stunden
Kondition: Leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir bleiben da grad noch in der Nähe. Theoretisch könntest du die Ägelsee auch mit dem Tüfels-Chäller kombinieren. In rund zwei Stunden wärst du auf einfachen Wegen hier.
Wir bleiben hier aber bei einer kürzeren Variante und starten in Baden. Direkt an die Stadt grenzt der Wald über dem Baregg-Tunnel. Und hier wurde im Gebiet des Tüfels-Chäller nach dem Sturm Lothar 1999 der Wald praktisch sich selbst überlassen. Du merkst das sofort, wenn du hier durch wanderst.
Der eigentliche Höhepunkt sind aber die Felsen, Höhlen und Verstecke in diesem prähistorischen Erdrutschgebiet. Besonders eindrücklich ist der rund 20 Meter hohe Felsturm Tüfels-Chilen. Viele Feuerstellen laden zum Verweilen ein.
Zurück nach Baden geht es über den Aussichtspunkt Chrüzliberg und sich dann im Städtchen an der Limmat ein Dessert genehmigen.
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: 1:30 Stunden
Kondition: Leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Uferwege gibt es in der Schweiz ja einige. Einer der schönsten ist vermutlich derjenige von Iseltwald zu den Giessbachfällen. Du bist hier praktisch durchgehend direkt am Ufer unterwegs.
Immer wieder zeigen sich im Wald versteckte Badeplätze, die du dir für den Sommer aufsparen kannst. Oder ja, Wagemutige gehen auch schon bei den aktuellen Temperaturen baden.
Mit Iseltwald und den Giessbachfällen hast du zudem beim Start und Ende jeweils einen richtigen Höhepunkt. Für die Wasserfälle kannst du erst die alte Standseilbahn nutzen und dann direkt dem Fluss nach hochwandern. An- und Abreise wäre auch mit dem Schiff möglich.
Distanz: 7,5 Kilometer
Dauer: 2 Stunden
Kondition: Leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir wechseln ins Baselbiet. Hier locken im Frühling ja die Kirschblüten. Bei Pratteln gibt es da unter anderem einige Möglichkeiten. Wir wandern allerdings nebenan in Muttenz und sind nicht auf Blüten aus, sondern auf Burgen.
Oder Ruinen, um genauer zu sein. Vor rund 1000 Jahren wurden hier auf dem Wartenberg vor den Toren Basels die Vordere Burg, die Mittlere Burg und die Hintere Burg erbaut.
Nachdem wir die Ausblicke und Ruinen bestaunt haben, wandern wir weiter entweder zurück nach Muttenz oder wer doch noch Lust auf Kirschblüten hat (dafür musst du dich aber dieses Jahr schon beeilen), kann weiter bis Pratteln und die Rebberge, sowie den Prattler Chriesiweg (Schauenburg) noch mitnehmen.
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: 1 Stunde
Kondition: Leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Für diese letzte Wanderung musst du dich noch etwas gedulden, sie öffnet erst wieder in ein paar Wochen. Cholerenschluchten gibt es in der Schweiz verschiedene. Wir besuchen diejenige bei Adelboden (falls du nicht warten kannst, besuche diejenige bei Thun). Jetzt im Frühling, wenn das Wasser schmilzt, führen sowohl Tschentbach und Otterebach als auch die Entschlige gut Wasser.
Beim Pochtechessel steht ein Parkplatz zur Verfügung. Wichtig: Die Cholereschlucht ist den Winter über gesperrt, öffnet Mitte Mai wieder und ist nur in eine Richtung (von unten nach oben) begehbar. So wandern wir erst kurz der Entschlige entlang zum Highlight der kleinen Runde. Die gut 100 Meter in der engen Felsschlucht sind gut ausgebaut und gesichert. Spektakulär ist dabei auch die Wendeltreppe mit löchrigem Boden.
Wer nach all den Wasserfällen und -mühlen noch nicht genug hat, kann auf dem Rückweg nochmals beim Pochtenkessel den Zusammenfluss von Otterebach und Engschtlige bestaunen. Da kann man zwar nicht durchwandern, aber der tiefe Felsenkessel ist beeindruckend.
Ist sonst eine der schönsten Flussstrecken in der Schweiz
Da gibt es im Fricktal eine schöne Alternative. Der "Chriesiwäg" bietet als offizieller Lehrpfad zudem allerhand Wissenswertes und kann dank der Ruine Alt Tierstein auch diesbezüglich mithalten.
https://jurapark-aargau.ch/mehr-zum-fricktaler-chriesiwaeg.html