Der Artikel übers Treppenwandern liess kaum jemanden kalt. Es scheint, als ob Treppen auf Wanderungen die ganze Bandbreite von Emotionen hervorrufen. In der Kommentarspalte wurden auch einige weitere Treppen empfohlen (oder zur Umgehung empfohlen).
Grund genug, um hier einen zweiten Teil folgen zu lassen. Viel Spass!
Distanz: 4,5 Kilometer
Dauer: ca. 90 Minuten
Kondition: Leicht
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Wer heute von Weesen nach Amden will, fährt auf einer zweispurigen Strasse, auch durch eine Galerie, aber insgesamt völlig problemlos. 1882 war das anders. Damals war der Weg um den Chappeli-Felsen herum die Hauptverbindung von Weesen nach Amden.
Heute kann man diesen historischen Treppenweg abwandern. Wir entscheiden uns für den Start in Amden, so geht's praktisch nur runter. Hunderte von steinernen Treppenstufen führen uns teilweise auch etwas schwindelerregend hinunter. In den Teilstücken im Wald erobert sich die Natur ihren Platz langsam zurück.
Der Vorteil, wenn man den Weg runterläuft: In Weesen kommst du am See an. Hier kannst du dich – zumindest wenn es die Temperaturen zulassen – im See abkühlen oder einfach so den schönen Flecken Erde geniessen.
Distanz: 4,5 Kilometer
Dauer: ca. 2:40 Stunden
Kondition: Schwer
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Auf dem nächsten Weg steigen wir auf rund vier Kilometer fast 1000 Höhenmeter hinauf: Es geht von Leukerbad auf den Gemmipass. Das sieht aus der Luft so spektakulär aus:
Von unten betrachtet kann man sich kaum vorstellen, dass in dieser Felswand ein relativ breit ausgebauter Wanderweg hochführt. Wirklich ausgesetzt ist es dabei nie, aber halt einfach sehr steil. Und du nimmst am besten Tritt um Tritt.
Oben angekommen geht es entweder weiter Richtung Kandersteg (am besten mit Übernachtung) oder für Geniesser: mit der Gondel wieder zurück nach Leukerbad. Dann hast du auch noch wunderbare Blicke auf den eben bezwungenen Wanderweg.
Distanz: 1,7 Kilometer
Dauer: 1 Stunde
Kondition: Leicht
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Auf diesem Weg wandelst du auf den Spuren der Kaiserin Sissi, welche die Treppen während ihrer Aufenthalte am Genfersee zwischen 1893 und 1898 angeblich oft nutzte. Wir steigen dabei auf dem alten Telegrafenweg 1055 Stufen hoch von St-Vincent nach Glion. Der Name rührt daher, dass der Weg früher für die Telegrafenleitung vom Hotel Righi aus genutzt wurde.
Wir starten am Bahnhof Montreux und erreichen die Treppen bald bei der Kirche St-Vincent (oder man kann auch schon bei der Haltestelle Les Planches der MOB aussteigen und dort direkt den Wald hoch).
Oben in Glion angekommen kannst du die Aussicht noch geniessen und hast dann verschiedene Möglichkeiten: entweder mit der Zahnradbahn noch auf den Rochers de Naye (oder wieder nach Montreux) oder mit der Standseilbahn nach Territet. Und natürlich: Du kommst auch zu Fuss wieder an den See.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: 4:30 Stunden
Kondition: Schwer
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Wir kommen zu einem Klassiker. Von Paradiso aus geht es auf den San Salvatore, den Hausberg Luganos. Ja, du kannst da auch mit der Bahn hoch, aber zu Fuss schaffst du das auch in unter zwei Stunden und hast immer wieder schöne Ausblicke.
Mitten im Aufstieg führt eine Treppe rund 200 Meter dem Bahngleis entlang, auch sonst steigst du immer wieder einige Tritte hoch.
Treppenfans werden aber erst im Abstieg so richtig auf ihre Kosten kommen: Wir wandern erst über den Bergrücken vorbei an Carona bis zur Alpe Vicania. Von hier führen rund 1200 Treppenstufen hinunter nach Morcote. Da hast du dir dann das Glace oder die Erfrischung definitiv verdient.
Distanz: 3,5 Kilometer
Dauer: ca. 1 Stunde
Kondition: Leicht
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Zwischendurch wieder was Kurzes. Kennst du die Arova-Treppe bei Schaffhausen? Genau genommen liegt sie auf der südlichen Rheinseite in Flurlingen. Aber starten kannst du gut in Schaffhausen und erst noch durch das Altstädli flanieren.
Die Treppe selbst besteht aus 293 Tritten und bewältigt knapp 50 Höhenmeter geradeaus durch den Wald. Von 2017 bis 2022 fand hier auch eine Treppen-Challenge statt, wo die Stufen im Rahmen eines Rennens bezwungen werden konnten.
Zurück kannst du neben der Treppe im Zickzack den Wald runter und dann am Uferweg entlang bis zur Brücke und wieder in die Schaffhauser Altstadt (ACHTUNG: Der Uferweg ist bis Ende 2023 gesperrt).
Distanz: ca. 8 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: Leicht
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Wir bleiben noch kurz in der Gegend. Dieses Mal aber nicht in der Stadt, sondern im Kanton Schaffhausen. Wir erklimmen von Stein am Rhein aus die Burg Hohenklingen. Knapp 900 Treppenstufen führen hier durch Rebberge und den Wald hinauf zur Burg. Wir sparen uns diese aber für den Abstieg.
Denn wir starten in der Altstadt von Stein am Rhein und wandern dem Rhein entlang gemütlich bis Hemishofen. Jetzt steigt der Weg an und wir gewinnen rund 200 Höhenmeter auf den Wolkestaanderbärg. Hier bleiben wir dann auf dem Höhenweg bis zur Burg.
Nachdem wir die Aussicht auf die Rheinlandschaft, das Städtchen Stein am Rhein und den Untersee genossen haben, gibt's die eingangs erwähnten Treppen zum Dessert für die Beinmuskulatur. Durch den dichten Wald und die Rebberge erreichen wir unseren Ausgangspunkt wieder. Nimm dir auch noch Zeit, um die herrliche Altstadt anzuschauen.
Distanz: 16 Kilometer
Dauer: ca. 6 Stunden
Kondition: Hoch
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Wir kommen zur längsten und anstrengendsten Wanderung: von Mürren über die Sefinenfurgge zur Griesalp. Das Teilstück vom Lauterbrunnen- ins Kiental gehört zur Via Alpina.
Eines der Highlights dabei ist die Holztreppe unterhalb des Passüberganges ins Kiental. Diese hilft über den steilen Schutthang und erleichtert den Abstieg von über 2600 Metern über Meer deutlich.
Zuerst solltest du oben aber die wunderbare Rundsicht geniessen. Der eine oder andere fühlt sich dabei vielleicht in eine Herr-der-Ringe-Szenerie versetzt.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: ca. 3:45 Stunden
Kondition: Mittel
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Wir kommen wieder in tiefere Gefilde, wo auch noch lange im Herbst Wanderungen möglich sind. Kombiniert wird hier oberhalb von Bäretswil eine Höhle (Gubel hinter einem Wasserfall) mit Treppen.
Der Gubel ist die Täuferhöhle, die sich im unteren Bereich der Treppen befindet und zu der sich ein kurzer Abstecher lohnt. Dann geht es die sich windenden Holztritte weiter aufwärts Richtung Allmen. Oben an der Treppe kannst du links oder rechts gehen, beide Wege führen zum bewaldeten Gipfel. Wer rechts geht, begegnet noch weiteren längeren Treppen.
Auf dem Allmen kannst du picknicken, wegen der Aussicht musst du aber nicht hoch (ist im Wald). Wir entschliessen uns, dass wir via Girenbad und das Wildbachtobel (da hat's im oberen Teil nochmals Treppen drin) nach Hinwil wandern. Eine schöne Schlucht zum Abschluss.
Distanz: 2 Kilometer
Dauer: 60 Minuten
Kondition: Leicht
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Wir starten an der Haltestelle Sternen bei Teufen. Bald erreichen wir den Wald und wandern unter der Autoumfahrungsstrasse durch. Am Waldrand entlang geht es weiter bis der Weg links abbiegt.
Hier wird es im Wald steil und viele Treppen helfen uns, um den unteren Teil des Höchfalls gut zu erreichen. Die fast 300 Treppenstufen hinunter zum Rotbach wurden erst 2022 eröffnet.
Der rund 20 Meter hohe Wasserfall ist natürlich insbesondere bei viel Wasser beeindruckend. Aber auch bei wenig Wasser bildet er einen schönen Anblick. Zurück geht es dann den gleichen Weg wieder hinauf.
Distanz: 7 Kilometer
Dauer: 2 Stunden
Kondition: Leicht
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Von Teufen AR nach Teufen ZH. Wir starten im kleinen Ort, wo Töss und Rhein bei der Tössegg zusammenfliessen. Es hätte hier auch eine Schiffshaltestelle, wer so anreisen möchte. Wir überqueren die letzte Brücke über die Töss und steigen dann hinauf zum Petersboden.
Hier gilt es einige Treppen zu erklimmen. Wer dann noch nicht genug hat: Der Aussichtsturm ragt 25 Meter in die Höhe und wird mit 137 Treppenstufen bezwungen.
Die Wanderung kann dann nach Bülach fortgesetzt werden. Möglich wäre auch eine Rundwanderung via Rorbas (über die Töss) und wieder zum Ausgangspunkt. Bei der Tössegg hätte es auch einen Parkplatz.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: 5:30 Stunden
Kondition: Hoch
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Zum Abschluss der historische Treppenweg «i Trapet» (auch «il Trapet») vom Averstal nach Soglio. Es ist die wohl spektakulärste (und vermutlich anstrengendste) Art, um das Bergell zu erreichen. Der Weg über den Prasgnolapass schaffte es gar ins Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS).
Zu Beginn sparen wir uns mit dem Alpentaxi bis zur Alp Sovräna einige Kilometer und Zeit. Wir werden sie noch brauchen. Denn hier geht der Weg jetzt aufwärts bis zum 2724 Meter hohen Pass.
Das Highlight auf dem Weg sind die Steintreppen auf rund 2500 Metern kurz vor der Passhöhe. Einfach nur eindrücklich, wie dieser Alpweg gebaut wurde. Denn seit 1412 gehört die Alp auf der Nordseite zu Soglio, so musste eine Verbindung her.
Rund 300 Tritte auf einem bis zu zwei Meter breiten Weg wurden 1991 durch Freiwillige wieder instand gesetzt und im letzten Jahr erneut renoviert. Wo früher Kühe über den Pass getrieben wurden, kann jetzt wunderbar gewandert werden.