Unzählige Wanderinnen und Wanderer entdecken jedes Jahr die Schweiz auf Teilen des über 65'000 Kilometer langen Wandernetzes. SchweizMobil kreiert dabei jedes Jahr neue Routen. Diese Teilstücke werden normalerweise nicht neu gebaut, sondern vor allem als fixfertige Wandervorschläge gestaltet und signalisiert.
SchweizMobil ist die vom Bund, den Kantonen, Schweiz Tourismus und verschiedenen Fachorganisationen unterstützte Stiftung für den nichtmotorisierten Individualverkehr (Langsamverkehr). Die Stiftung beschreibt sich selbst so: «Die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein auf den schönsten Wegen erleben, unkompliziert und umweltfreundlich. Das ist SchweizMobil.»
Das «Wanderland» nimmt dabei einen wichtigen Platz ein. Unzählige nationale, regionale und lokale Routen bestehen bereits. Diese erhalten eine Routennummer und werden entsprechend einheitlich signalisiert auf den Wegweisern. Sie unterliegen einigen Qualitätszielen und sind in der Regel an Haltestellen des öffentlichen Verkehrs angebunden (detaillierte Infos gibt es hier).
Wir stellen hier sieben dieser neuen Routen 2023 vor.
Distanz: 19 Kilometer
Dauer: ca. 5 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Ja, natürlich kannst du auch in einer Stadt wandern. Auf dem «sentier nature Grand Lausanne» wirst du überraschende Orte in der Olympia-Hauptstadt entdecken.
Von der herrlichen Uferpromenade in Ouchy führt der Weg hinauf zum wunderschönen Park Sauvabelin mit dem 35 Meter hohen Aussichtsturm.
Die ganze Rundtour misst fast 20 Kilometer. Da kommt der Vorteil an Stadtwanderungen zum Vorschein: Du kannst immer wieder beliebig abkürzen oder Teilstücke mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen.
Distanz: 7 Kilometer
Dauer: ca. 2:45 Stunden
Kondition: Mittel
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Ja, der Genfer Hausberg Salève steht in Frankreich. Aber die Aussicht da oben auf die Stadt und das Seebecken ist einfach genial. Los geht es noch auf Schweizer Gebiet, wir überqueren die Grenze dann dreimal, bis der Anstieg beginnt.
Du dürftest etwas überrascht sein, wie steil es hier teilweise hinaufgeht. Schon im 14. Jahrhundert wurde hier eine Treppe in den Fels gehauen, damit der Berg von Genf aus erschlossen wurde.
Während einer kurzen Phase führte auch mal eine Zahnradbahn auf den Berg. Heute kreuzt man auf dem Wanderweg mit dem Tunnel noch ein Überbleibsel. Heute führt eine Seilbahn auf den fast 1100 Meter hohen Gipfel.
Wir nutzen die Seilbahn für die Rückfahrt, womit wir bei der Talstation noch über die Grenze ins charmante Grenzdorf Veyrier hüpfen können.
Distanz: 14 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Kondition: Mittel
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Wir bleiben in der Romandie, bewegen uns aber an das nördliche Ende. Im Jura starten wir vom Bahnhof Glovelier aus und es geht gleich mit der wilden Schlucht «Combe Tabeillon» los.
Durch die Schlucht erreichen wir die Hochebene der Freiberge. Wir passieren den Etang des Beusses und wandern durch die bekannten Wytweiden (bewaldete Weiden) bis Bellelay. Hier wurde der Tête-de-Moine-Käse erfunden.
Verpasse den Abstecher ins kleine Museum im Maison de la Tête de Moine nicht. Du kannst hier auch ein Fondue geniessen. Übrigens: Hier startet der Weitwanderweg ViaBerna.
Distanz: 6 Kilometer
Dauer: ca. 2:15 Stunden
Kondition: Mittel
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Im Tessin existieren diverse prähistorische Ruinen. Eine mit schönen Ausblicken auf den Lago Maggiore und ins Centovalli ist die Burgruine Castelliere oberhalb von Tegna.
Wir starten in Verscio, von wo der mit Steinplatten angelegte Wanderweg zum Oratorio Sant'Anna führt. Auf den Stufen passieren wir knorrige Kastanienbäume, Birken und Buchen. Bei der Kapelle geniessen wir erst einmal die Aussicht.
Das Tagesziel erreichen wir dann mit einem steilen Aufstieg. Die prähistorischen Ruinen zeigen sich auf dem Felsplateau noch gut. Eindrücklich ist hier auch der Blick ins Tal und bis zum Lago Maggiore. Für das letzte Stück folgen wir der Maggia, kommen an einem schönen Grotto vorbei und blicken zum Abschluss bei Ponte Brolla in die tiefe Orrido-Schlucht.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: ca. 5:15 Stunden
Kondition: Hoch
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Wir bleiben noch kurz in der Region, tauchen aber tief ein in das wildeste Tal der Region und geniessen auf alten Wegen die Ruhe im Onernonetal.
Wer die 300 Kurven bis Spruga, dem letzten Dorf des Onsernonetals, bewältigt, wird auf der sonnigen Terrasse hoch über der tiefen Schlucht beim Startpunkt mit viel Charme empfangen.
Auch die Wanderung startet steil und stufenreich. Im unteren Bereich spenden Bäume noch Schatten, beim Gebirgszug mit dem schönen Namen Munzzelümm erreichen wir den höchsten Punkt. Man kann den Gipfel hier mit einem kleinen Umweg besteigen.
Vorbei am herrlichen Lago di Salei (den besuchten wir mal in einem Bergsee-Artikel) erreichen wir die gleichnamige Capanna. Von hier kannst du mit der Seilbahn nach Vergeletto fahren. Wer Lust hat, kann noch den Pizzo Zucchero besteigen, da fehlen nur noch rund 100 Höhenmeter und oben erwartet dich eine herrliche Schaukel.
Wer die Seilbahn nicht nutzt, gelangt durch das Val Lavadina nach Comologo, wobei auch hier viele Stufen den Weg säumen.
Distanz: 9 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: Mittel
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Wenn wir schon bei Bergseen sind, dann bleiben wir bei diesen. Denn nicht nur im Tessin, sondern auch im Kanton Glarus finden wir solche.
Wir starten dafür auf dem Grotzenbüel bei Braunwald auf fast 1600 Metern über Meer. Von hier geht es (meist) gemütlich hinunter bis zum Oberblegisee. Unterwegs kannst du dich in der Alp Bösbächi verpflegen.
Der See selbst liegt am Fuss einer imposanten Felswand, du kannst hier baden oder picknicken. Die Wanderung ist für Familien ideal. Das hängt auch damit zusammen, dass beim Abstieg die Luftseilbahn nach Luchsingen hilft. (Achtung: 2023 ist der letzte Teil der Wanderung wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt. Es gibt aber eine schöne, kürzere Alternativroute.)
Distanz: 17 Kilometer
Dauer: ca. 4:15 Stunden
Kondition: Mittel
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Durch Gärten, Felder und auf den Aussichtsturm: Im Thurgau kannst du auf Napoleons Spuren wandeln – und das alles mit super Aussicht auf den Untersee, ins Allgäu, nach Vorarlberg und bis in die Alpen.
Los geht's in Mannenbach-Salenstein, nach einem kurzen Anstieg erreichst du das Schloss Arenenberg. Die Parkanlage lohnt sich und die Aussicht ist – trotz geringer Höhe – wunderbar. Louis Napoleons (Napoleon III., der letzte Kaiser Frankreichs) Mutter erweiterte den Garten.
Louis Napoleon war es auch, der den ersten Napoleonturm bei Hohenrain 1829 bauen liess. Der Turm verschwand wieder, 2017 wurde das neue Bauwerk dann eröffnet. 200 Treppenstufen bringen dich zur Aussichtsplattform mit dem herrlichen Panorama. Du erreichst diesen nach dem Aufstieg zum Seerücken. Zum Abschluss der Wanderung könntest du statt nach Siegershausen auch an den See gehen und ein Bad geniessen.
Etappe 3:
Distanz: 17 Kilometer
Dauer: ca. 4:15 Stunden
Kondition: Mittel
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Neu wurden in diesem Jahr auch zwei Mehrtageswanderwege im Wanderland aufgenommen. Die eine ist der Emmenuferweg, den du in vier Tagen absolvieren kannst. Natürlich sind auch einzelne Etappen möglich. So wie hier das dritte Teilstück.
Die unberührte Flusslandschaft zwischen Wolhusen und Entlebuch gilt noch als Geheimtipp. Es geht durch ein geschütztes Auengebiet und immer wieder entlang der Kleinen Emme.
Für Familien ist das Teilstück ideal. Mehrheitlich ist der Weg flach, da und dort kannst du am Fluss auch baden oder brätlen. Und wenn du dann doch vorher abbrechen willst (musst), erreichst du die nächste Bushaltestelle ziemlich bald.
Ein Highlight zwischen Entlebuch und Wolhusen lege ich dir ans Herz: das Emmenmätteli-Gebiet. Das Naturparadies bietet Heimat für unzählige Tiere und erhielt 2021 den Biosphärenpreis der Region.