Ganze 30 bis 40 Milliarden Franken legten Schweizer Haushalte in der Corona-Pandemie auf die Seite. So schätzt es eine Analyse der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Ausgaben gingen in den betroffenen Jahren deutlich zurück, da viele zu Hause blieben, Restaurants und Bars geschlossen waren. Die Einsparungen entsprechen rund fünf Prozent des BIP, wie SRF schreibt.
In den Monaten nach dem ersten Lockdown 2020 kam es zwar zu einem sogenannten Nachholkonsum, als Läden und Grenzen wieder offen waren. Doch ein grosser Teil des Eingesparten blieb weiter auf der Bank. Viel davon floss in Finanzanlagen wie Aktien oder Obligationen.
Das Geld, das an der Börse oder in der zweiten bzw. dritten Säule investiert wird, ist weniger leicht verfügbar. So steigerten vor allem die vermögenderen Haushalte auch langfristig ihr Erspartes. Die Autorin der SNB-Studie schätzt, dass das Finanzvermögen so um weitere 75 Milliarden Franken anstieg.
Auch in unseren Nachbarländern und in den USA reduzierten viele ihren Konsum – und sparten dadurch Geld. In den USA gaben die Konsumentinnen und Konsumenten bereits nach dem Lockdown ihr Erspartes wieder für Konsumgüter aus. Dadurch boomte die amerikanische Wirtschaft.
Die Daten sagen nicht, wie das zusätzliche Vermögen verteilt ist. Vermutlich mussten einkommensschwache Haushalte das Meiste wieder ausgeben – wenn sie überhaupt etwas auf die Seite legen konnten.
Kaum verwunderlich: Corona führte bei jenen zu einem Vermögenszuwachs, die bereits vor der Pandemie relativ viel Geld hatten.
(rbu/pre)