Schweiz
Coronavirus

Corona-Pressekonferenz Bundesrat: Diese Regeln werden heute diskutiert

Läden zu und Homeoffice – diese Verschärfungen plant Berset heute

Der Bundesrat wird heute über weitere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus informieren. Was Bundesrat Alain Berset vorhat, ist bereits durchgesickert.
13.01.2021, 13:1013.01.2021, 15:03
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Letzte Woche hat der Bundesrat angekündigt, dass er die bestehenden Corona-Massnahmen über den 22. Januar um fünf Wochen verlängern will. Zudem hat er den Kantonen eine Reihe von möglichen Massnahmen vorgelegt.

Gemäss Tagesanzeiger will Bundesrat Alain Berset die Massnahmen nun weiter verschärfen. Sorgen bereitet dem Bundesrat insbesondere die britische Virus-Mutation, die sich hierzulande ausbreitet.

Diese Verschärfungen will Bundesrat Berset

Vorgesehen sind laut eines Berichtes des «Tagesanzeigers» folgende Massnahmen:

  • Läden und Märkte, die keine Güter des täglichen Bedarfs verkaufen, sollen schliessen. Davon ausgenommen sind Lebensmittelläden, Apotheken, Optiker und Hörgeräteläden, Telefonanbieter, Reparatur- und Unterhaltsgeschäfte inklusive Wäschereien, Blumenläden, Bau- und Gartengeschäfte sowie Viehmärkte im Freien. Auch das Abholen von bestellter Ware soll erlaubt sein.
  • Coiffeursalons müssen zwischen 19 und 6 Uhr sowie sonntags geschlossen bleiben. Es gilt weiterhin Maskenpflicht bei Coiffeuren und anderen Dienstleistern.
  • Eine Maskenpflicht gilt neu an allen Arbeitsplätzen, selbst wenn Abstände eingehalten werden können.
  • Arbeitgeber sollen ihr Personal ins Homeoffice schicken, «wo immer möglich und mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar». Arbeitnehmer haben kein Recht auf Auslagenentschädigung.
  • An privaten Anlässen sowie Versammlungen im Freien sollen maximal 10 Personen erlaubt sein.

Diese Massnahmen hatte der Bundesrat den Kantonen vorgeschlagen

Damit plant Berset mehr oder weniger mit den Verschärfungen, die der Bundesrat den Kantonen letzte Woche vorgelegt hatte:

  • Homeoffice-Pflicht
  • Läden schliessen
  • Menschenansammlungen weiter minimieren
  • Treffen von Menschen aus mehr als zwei Haushalten verboten
Bundesraetin Viola Amherd, Bundesrat Guy Parmelin und Bundesrat Ueli Maurer, von links, verlaessen einer Medienkonferenz des Bundesrates am Mittwoch, 18. November 2020, im Medienzentrum Bundeshaus in  ...
Bild: keystone

Die Kantone ihrerseits hatten bis am Montag Zeit, zu den Plänen Stellung zu nehmen. Dabei wurde bekannt, dass mindestens zwölf Kantone den Bundesrat auffordern, das Heft mittels Notrecht wieder in die Hand zu nehmen und wie im vergangenen März die ausserordentliche Lage auszurufen. Dies schreibt der «Tagesanzeiger».

Zudem hat der Bundesrat den erhöhten Schutz besonders gefährdeter Personen angekündigt. Und er will bekannt geben, welche Massnahmen er trifft, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern. Gemäss Bersets Plänen sollen die betroffenen Unternehmen grosszügiger entschädigt werden als bisher.

Das wissen wir bereits

Die Entwicklung der Coronavirus-Zahlen in der Schweiz ist nicht erfreulich, wie das BAG am Dienstag mitteilte. Deshalb ist damit zu rechnen, dass die Restaurants und Freizeitbetriebe bis Ende Februar geschlossen bleiben. Eine Einführung der Bewegungsfreiheit, wie sie unsere Nachbarn aus Deutschland kennen, ist hierzulande hingegen kein Thema. Das Gleiche gilt für Fernunterricht an Volksschulen.

Bundesrat Alain Berset desinfiziert seine Haende, am Ende einer Medienkonferenz des Bundesrates zur aktuellen Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Mittwoch, 6. Januar 2021, in Bern. (KEYSTONE/ ...
«Händehyschiäne» bleibt weiter wichtig.Bild: keystone

Mit was noch zu rechnen ist

Aktuell gilt die Empfehlung, sich bei privaten Veranstaltungen nur mit Personen aus zwei Haushalten zu treffen. Dies will der Bundesrat ändern. Private Veranstaltungen sollen auf 10 Personen aus nur zwei Haushalten begrenzt werden. So sehen es auch die Pläne Bersets vor. Diskutiert wurde zudem über die Obergrenze für Ansammlungen im öffentlichen Raum von 15 Personen auf 10 Personen.

Ausserdem könnte bei der Regelung über die Befreiung von der Maskenpflicht die Schraube angezogen werden. Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können, sollen ein Attest vorlegen müssen. Ausgestellt dürfen diese Atteste nur von Ärzten und Psychiatern werden.

Wann findet die Pressekonferenz des Bundesrates statt?

Die Bundesratssitzung findet jeweils am Morgen statt. Vor dem Mittag wird es sicher keine Medienkonferenz dazu geben. Je nachdem wie lange die Sitzung dauert, wird der Bundesrat erst am Nachmittag vor die Medien treten. Die Pressekonferenz ist am 13. Januar für 15 Uhr angekündigt.

Bundespraesidentin Simonetta Sommaruga, Mitte, spricht an der Seite von Bundesrat Guy Parmelin, links, und Bundesrat Alain Berset, rechts, an einer Medienkonferenz, am Freitag, 18. Dezember 2020, im M ...
Bild: keystone

Wo kann ich die Medienkonferenz live mitverfolgen?

Die Medienkonferenz des Bundesrates wird live auf YouTube gestreamt. Du wirst kurz vor Beginn der Konferenz auf dieser Seite einen Link zum Livestream finden. Zudem wird watson die Pressekonferenz tickern. Die wichtigsten Punkte dazu findest du am Nachmittag in unserem Liveticker.

(cst/meg)

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quelle: keystone / urs flueeler
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304 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Liebu
12.01.2021 20:38registriert Oktober 2020
Aha. Jetzt wo es wieder darum geht unbequeme Entscheidungen zu treffen, fordern mindestens 12 Kantone, dass der Bundesrat mittels Notrecht wieder das Zepter übernimmt.
Föderalismus in Ehren, aber liebe Kantonsregierungen, den BR kritisieren, aber wenn’s schmürzelet sich wieder hinter ihm verstecken wollen, zeugt nicht wirklich von Grösse.
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Phteven Phtiz
12.01.2021 20:28registriert Oktober 2016
Und täglich grüsst die inexistente Homeoffice-Pflicht.
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p4trick
12.01.2021 20:35registriert März 2017
Meine Damen und Herren, wir müssen nun Opfer bringen, damit wir die Touristen in den Skigebieten weiter belustigen können!
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