Am Wochenende führte die Gemeinde Arosa (GR) einen Corona-Flächentest in der Bevölkerung durch. Während zwei Tagen konnten sich alle Einwohnenden und Gäste in Arosa testen lassen. Am Sonntag teilte der Kanton Graubünden mit: Die meisten Ansteckungen sind auf das schulische Umfeld zurückzuführen, insbesondere auf Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und Lehrpersonen.
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In Zukunft sollen im Kanton Graubünden neben den Flächentests wie in Arosa auch spezifische «Schultestungen» stattfinden – und das in regelmässigem Abständen. «Ab Mitte Februar wollen wir im Kanton damit beginnen, wöchentliche Tests an Schulen durchzuführen», sagt Daniel Camenisch von der Bündner Kommunikationsstelle. Seit Montag seien solche Tests schon in Betrieben möglich.
Die Teilnahme sei freiwillig. Bei Kindern müssten die Eltern zu den Tests einwilligen, sagt Camenisch. «Ziel ist, dass wir mit dieser Strategie auch asymptomatische Träger herausfischen können.»
Mittels Speichelproben sollen ganze Schulen auf das Coronavirus getestet werden. «Es gibt Klassenpools, bei denen mehrere Proben gemeinsam ausgewertet werden», so Camenisch. Das Gemisch werde dann einem PCR-Test unterzogen. Mehr könne er zur Detailplanung noch nicht sagen, weil diese zurzeit ausgearbeitet würde.
«Kein anderer Kanton testet zurzeit so viel wie Graubünden», sagt der Bündner Pressesprecher. Der Bergkanton gilt als Vorreiter der Massentests. In anderen Kantonen wählt man eine verhaltenere Teststrategie.
Im Kanton Zürich werde situativ getestet, teilt Beat Lauper von Gesundheitsdirektion mit. Bei positiven Fällen oder Verdacht auf Corona würde gleich die ganze Klasse in Quarantäne geschickt. Letzte Woche hat man etwa in Volketswil 24 Klassen durchgetestet, worauf neun zuhause bleiben mussten, wie die «NZZ» schrieb. «Aktuell sind im Zusammenhang mit Schulen oder Kindergärten rund 2400 Personen in Quarantäne», sagt Lauper.
Allgemeine Massentests, sogenannte Screenings wie in Graubünden, seien an den Zürcher Schulen jedoch vorerst nicht vorgesehen, sagt Myriam Ziegler von der Bildungsdirektion. Sie würden nur auf Anordnung des Contact Tracings oder des schulärztlichen Dienstes durchgeführt.
Etwa ähnlich handhabt es der Kanton Bern. Auch hier seien das Contact Tracing oder das Ausbruchsmanagement massgebend, um ein Massentest an Schulen durchzuführen. Das sagt der Kommunikationschef der Gesundheitsdirektion Bern, Gundekar Giebel.
«Wir führen flächendeckend Tests durch, wenn ein positiver Fall bekannt wird, ein Verdachtsfall besteht oder man ein Gesamtbild der Region will», sagt Giebel.
Dabei arbeite man eng mit den Schulen zusammen. «Wir versuchen, bei positiven Tests die kleinstmögliche Anzahl Personen in Isolation und Quarantäne zu setzen. Wir zögern aber nicht, die Massnahmen auszudehnen, wenn es nötig ist.» Seit Montag hat der Kanton Bern ausserdem einen Test-LKW, der bei Bedarf auch auf dem Schulplatz vorfährt.
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— Kanton Bern (@kanton_bern) February 1, 2021
Im neuen Covid-19-Test-Truck des Kantons können Schnelltests durchgeführt werden. Morgen ist er versuchsweise in Biel (Bahnhofplatz), am Mittwoch in Bern (Bundesplatz), von 12 bis 18 Uhr. Lassen Sie sich gratis testen! Voranmeldung: https://t.co/I6vZqoMPh0#covid19 pic.twitter.com/AeHD8gGDmv
In Basel-Stadt zieht man derweil in Betracht, in Schulen regelmässig Corona-Tests durchzuführen. So werde es jetzt schon in Alters- und Pflegeheimen gehandhabt, wo Mitarbeitende sich wöchentlich auf Corona testen lassen könnten, heisst es vom Gesundheitsdepartement. An Schulen sei das aber vorerst aufgrund der epidemiologischen Situation nicht nötig.
Die Genfer Virologin Isabella Eckerle indes, rät zu Antigen-Schnelltests an Schulen. «Warum haben wir inzwischen nicht an jeder Schule eine Person, die sofort vor Ort ganze Klassen testen kann?», schreibt sie auf Twitter. Für Eckerle wären die Schnelltests eine Möglichkeit, um zu verhindern, dass die Schulen erneut schliessen müssen.
Ergebnis in 15 min. Alle positiven gehen sofort (inkl. gesamten Haushalt) in Isolation, Kontakte in Quarantäne. Re-testen im gesamten Schulumfeld nach einigen Tagen. So würde für mich z.B. ein Baustein aussehen, um Schulunterricht in einer Pandemie zu ermöglichen 2/3
— Isabella Eckerle (@EckerleIsabella) January 31, 2021