Hinter der kryptischen Abkürzung AZD1222 steckt der Coronavirus-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca. Er wurde von der Universität Oxford entwickelt und bietet Studien zufolge viele Vorteile. So brachte das Vakzin eine deutliche Reduktion der Hospitalisationen bei geimpften Patientinnen und Patienten. Punkte holt sich der AstraZeneca-Impfstoff auch beim Preis.
Die Schweizer Behörden sind sich diesen Vorteilen sehr wohl bewusst. So wurden bereits 5,3 Millionen Dosen bestellt. Mit der Zulassung lässt sich Swissmedic aber nach wie vor Zeit, während der Impfstoff bereits in Ländern wie Grossbritannien, Kanada oder den Staaten der Europäischen Union rege zur Anwendung kommt.
Gründe für das Zögern der Schweizer Zulassungsbehörde sind nach wie vor die fehlenden Daten. Anfang Februar sagte Swissmedic, dass zusätzliche Wirksamkeitsdaten aus einer Phase-III-Studie in Nord- und Südamerika abgewartet würden. Diese seien bis jetzt, einen Monat später, immer noch nicht geliefert worden.
Ohne diese Ergebnisse könne Swissmedic nicht auf ein «positives Nutzen-Risiko-Verhältnis» beim AstraZeneca-Impfstoff schliessen. Dies teilte der Bundesrat am Montag auf eine Anfrage des Walliser FDP-Nationalrats Philippe Nantermod mit.
Doch auch AstraZeneca scheint sich Zeit zu nehmen. Der britische Impfstoffhersteller hat just auch in den USA – dort, wo unter anderem derzeit die Phase-III-Studien durchgeführt werden – auf ein Zulassungsgesuch verzichtet. Wohl im Wissen, dass das US-Pendant zur Swissmedic selbst die Ergebnisse der laufenden Studie im eigenen Land sehen will, wie der Analyst Andrew Berens in der «Forbes» vermutet.
Diese werden erst «in den kommenden Wochen» verfügbar sein, teilte das Unternehmen letzten Freitag mit. Diese werden dann von der US-Behörde überprüft, bevor AstraZeneca die Zulassung erhält.
Dasselbe dürfte für die Schweiz gelten. Die Studienergebnisse müssen zuerst bei Swissmedic eintreffen und überprüft werden, bevor die erste Person hierzulande den britischen Impfstoff erhält. Schneller gehe es nicht – auch nicht mit Hilfe des Bundesrates. «Es ist nach dem Covid-19-Gesetz nicht möglich, Impfstoffe ohne Zulassung auf den Markt zu bringen», so die Landesregierung.
Der britische Impfstoff geriet jüngst in die Schlagzeilen, nachdem eine 49-jährige Gesundheits-Fachangestellte in Österreich verstorben war. Die Todesursache wird derzeit untersucht, weil sie jedoch kurz davor geimpft wurde, wurde die Anwendung einer bestimmten AstraZeneca-Impfstoffcharge gestoppt.
Ist mir jetzt nur so in den Sinn gekommen, ohne meinen Gedanken gross zu hinterfragen.
Schnellstmögliche Freigabe und Einsatz des Impfstoffs: Nein.