In Kürze könnte es weitere Massnahmen gegen das Coronavirus geben – zumindest auf kantonaler Ebene. Dies sagte Lukas Engelberger, der Präsident der Kantonalen Gesundheitsdirektionen (GDK) und Basler Gesundheitsdirektor in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Das sagt Engelberger über ...
Engelberger betont, dass nun die Kantone ihren Spielraum nutzen sollten, auch wenn dieser limitiert sei. Sollten die kantonalen Massnahmen nicht ausreichen, müsste der Bundesrat aktiv werden.
So konnte der Bund im Frühling 2020 die Schulschliessungen landesweit nur darum umsetzen, weil sich die Schweiz in einer nach Epidemiengesetz «ausserordentlichen Lage» befand. Die «ausserordentliche Lage» wurde im Juni 2020 beendet.
Zum Kanton Basel-Stadt sagt er im Interview: «Wir überlegen uns derzeit, welche Massnahmen wir kurzfristig beschliessen können. Aber ich kann den Entscheiden des Regierungsrats nicht vorgreifen.»
Konkret könnten die Kantone die Zertifikatspflicht auf weitere Einrichtungen und Bereiche ausdehnen – etwa auf Besuchende und Mitarbeitende in Pflegeheimen oder Spitälern.
3G ist in der Schweiz momentan nicht verschärfbar, denn das 3G-Zertifikat sei im Bundesrecht vorgegeben. Allerdings stünde es den Kantonen offen, bei 3G-Anlässen wieder eine Maskenpflicht einzuführen.
Die Booster-Impfung reduziere bei den Älteren das individuelle Krankheitsrisiko, so Engelberger. Bei den Jüngeren diene die Auffrischungsimpfung vor allem dazu, die Ansteckungszahlen zu reduzieren – «hier ist er vor allem ein Akt der Solidarität». «Noch wichtiger wäre aber, dass sich die bisher Ungeimpften impfen lassen würden.»
Bei den Booster-Impfungen geht Engelberger davon aus, dass noch gar nicht so viele Personen unter 65 Jahren vor dem neuen Jahr eine Auffrischung brauchen. Wann diese Gruppe einen Booster bekommen könne, hänge aber auch davon ab, wie stark die über 65-Jährigen und die Risikopersonen den Booster in Anspruch nehmen.
In Basel-Stadt seien die verfügbaren Booster-Termine derzeit jedenfalls noch gar nicht ausgebucht.
Das medizinische Fachpersonal, das es für die Impfungen brauche, sei aber knapp, sagte Engelberger. So brauche man im Moment auch noch Personal für die mobilen Einheiten, die in den Pflegeheimen die Booster-Impfungen machen.
Das Virus zirkuliert vor allem unter Jungen: Wie die Statistik des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt, sind die Fallzahlen in der ersten Novemberhälfte bei den 10- bis 19-Jährigen mit Abstand am höchsten.
Angesichts der steigenden Fallzahlen bei Jugendlichen haben einzelne Kantone bereits reagiert: So hat der Kanton Nidwalden vergangene Woche die Maskenpflicht für die Sekundarstufe wieder eingeführt. Graubünden zog diesen Montag nach. In anderen Kantonen hingegen fallen die Massnahmen an Schulen: so haben die Kantonen St. Gallen und Thurgau die generelle Maskenpflicht per 8. November aufgehoben.
Wie Engelberger gegenüber der Aargauer Zeitung sagt, sei es höchste Zeit, dass die Kantone «eine Verstärkung der Schutzmassnahmen an den Schulen» vornehmen. «Wir wollen den Schulbetrieb aufrechterhalten. Das gelingt nur, wenn alle Kantone ausreichende Massnahmen ergreifen, um die Schülerinnen und Lehrpersonen vor einer Ansteckung zu schützen». So könnten zum Beispiel flächendeckend repetitive Pooltests angeboten werden.
(yam/saw/sda)
Queerio
Majoras Maske
Linda Diaz