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Corona: Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson bald in der Schweiz verfügbar

FILE - In this March 6, 2021, file photo, boxes stand next vials of Johnson & Johnson COVID-19 vaccine in the pharmacy of National Jewish Hospital for distribution in east Denver. Denver Mayor Mic ...
Ab 5. Oktober ist der Impfstoff von J&J in der Schweiz verfügbar. Bild: keystone

Aufgepasst: Diese Personen kriegen in der Schweiz den neuen Vektorimpfstoff von J&J

28.09.2021, 15:1628.09.2021, 16:19
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Der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson gegen das Coronavirus Covid-19 soll offenbar bald in der Schweiz zum Zug kommen. Der Bund hat die Kantone in einem vertraulichen Dokument über den Schritt informiert. Vorrang bei der Impfung haben Allergiker. Dem BAG wurden am Dienstag 1284 neue Ansteckungen gemeldet.

Die Impfkampagne mit dem Produkt von Johnson & Johnson soll am 5. Oktober beginnen, wie Blick.ch schrieb. Bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und - direktoren (GDK) hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, der Bund habe den Kantonen Ende letzter Woche ein Dokument mit vertraulichen Informationen geschickt. Zu dessen Inhalt gebe es momentan keine Angaben, sagte der GDK-Sprecher.

Der Vektorimpfstoff soll bei Personen eingesetzt werden, die aus medizinischen Gründen nicht mit den bisher verabreichten mRNA-Impfstoffen geimpft werden können. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte vergangene Woche Verhandlungen über eine kleine Menge des Impfstoffs bestätigt.

Einmal-Impfung mit «konventionellem» Mittel

Der Wirkstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson ist seit Ende März befristet in der Schweiz zugelassen. Er kam noch nicht zum Einsatz, weil bisher ein Vertrag mit dem Hersteller fehlte. Es handelt sich um eine Einmal-Impfung für Personen ab 18 Jahren.

FILE - In this March 26, 2021, file photo a member of the Philadelphia Fire Department prepares a dose of the Johnson & Johnson COVID-19 vaccine at a vaccination site setup in Philadelphia. Religi ...
Bei J&J braucht es nur eine Impfdosis. Bild: keystone

Janssen Schweiz hatte Anfang Dezember 2020 als viertes Unternehmen beim Heilmittelinstitut Swissmedic ein Zulassungsgesuch gestellt. Der Unternehmensteil Janssen ist der Impfstoffentwickler von Johnson & Johnson.

Der Janssen-Covid-19-Impfstoff Ad26.COV2.S ist laut Swissmedic ein rekombinanter Vektorimpfstoff, der auf einem humanen Adenovirus basiert. Damit wurde er wie herkömmliche Impfstoffe hergestellt und nicht mittels der seit über 30 Jahren bekannten mRNA-Technologie.

Studiendaten zeigten in den untersuchten Altersgruppen eine Wirksamkeit von durchschnittlich 66,9 Prozent. Schwere und kritische Verläufe der Erkrankung könnten zu fast 85 Prozent verhindert werden.

Gegen Impfungen für Kinder

Die Corona-Massnahmen-Gegner-Organisation «Freunde der Verfassung» reichte am Dienstagvormittag eine Petition «gegen die Entmündigung der Eltern und Impfpropaganda für Kinder» ein. Unterzeichnet wurde sie von über 59'000 Personen.

Die Petitionäre wehren sich dagegen, dass Kinder von zehn bis 15 Jahren selbst entscheiden können, ob sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Für die Impfung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren müsse zwingend die Einwilligung der Eltern vorliegen, verlangt die Petition. Überhaupt sollte für unter 16-Jährige ein sofortiges Impfmoratorium ausgesprochen werden.

An Schulen und Ausbildungsstätten dürfe keine «Impfpropaganda» betrieben werden. Impfstoffe für unter 16-Jährige sollten erst nach dem ordentlichen Zulassungsverfahren bewilligt werden, fordern die Petitionäre weiter.

1284 neue Fälle

Das BAG zählte am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 1284 neue Coronavirus-Ansteckungen. Zudem meldete das BAG elf neue Todesfälle sowie 122 Spitaleinweisungen.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 233,71 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 75,9 Prozent. 23,4 Prozent der verfügbaren Betten sind mit Covid-19-Patienten belegt.

57,9 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Dabei gab es eine Änderung: Bislang zählte das BAG genesene und einmal geimpfte Personen zu den «teilweise Geimpften». Neu gelten sie als vollständig geimpft, da sie ja immunisiert sind. Das führte zu Verschiebungen zwischen den beiden Kategorien. (sda)

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BAG verteilt Torte zur Feier des Impffortschritts
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BAG verteilt Torte zur Feier des Impffortschritts
Sicht auf ein Plakat des BAG, am Montag, 19. Juli 2021, auf dem Bundesplatz in Bern. Das BAG informiert, dass die Impfkampagne voranschreite, zudem können sich Personen spontan gegen Covid-19 impfen lassen.
quelle: keystone / peter schneider
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61 Kommentare
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Bits_and_More
28.09.2021 15:47registriert Oktober 2016
"Damit wurde er wie herkömmliche Impfstoffe hergestellt und nicht mittels der seit über 30 Jahren bekannten mRNA-Technologie."

Kommt darauf an, was unter herkömmlich verstanden wird. Auch Vektorimpfstoff gehören zu den genbasierten Impfstoff, die "klassischen" Impfstoffe bestehen aus Lebend- und Totimpfstoff.

Auch wurden, vor Corona, erst 2 Vektorimpfstoffe zugelassen. Gegen Dengue und Ebola.

Ich Frage mich immer wieder, warum Impfgegner lieber einen Vektorimpfstoff als einen mRNA haben möchten ohne dass sie überhaupt die Unterschiede kennen...
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3,2,1... vorbei
28.09.2021 15:49registriert September 2018
Soso.
Die Freunde der Verfassung reichen also eine Petition ein?!
Wenn ich das so sagen darf: wenn diese sich impfen würden, statt unseren Staat mit solchen Petitionen zu beschäftigen, müssten wahrscheinlich einige Kinder sich nicht impfen, da das Ziel von 80% erreicht wäre.

Aber was weiss ich schon.
Habe meine Infos ja wie die letzten Jahre auch vom Fernsehen und den Medien denen ich schon lange traue.

Eventuell müsste ich mich auch mal auf Telegram / Facebook von den WAHREN Experten aufklären lassen!?

Freut mich, dass sich nun auch einige imfwillige Allergiker impfen können. Bravo BAG!
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iudex
28.09.2021 16:17registriert April 2020
Soso, die sog. "Freunde der Verfassung" wollen also die persönlichen Rechte der Kinder beschränkung und ihnen sogar die effektivste Schutzmöglichkeit vor dem Virus absprechen. Am besten berichtet ihr gar nicht mehr über diesen lächerlichen Verein.
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