Die Empfehlung des Bundesrates ist eigentlich eindeutig: «Bleiben Sie jetzt zuhause. Retten Sie Leben.» Nur fürs Einkaufen, Arbeiten, Hilfe-Leisten und für den Arztbesuch solle man vor die Türe gehen.
Das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung hat sich denn auch merklich verändert, wie die ETH und der Kanton Zürich melden. Auch am sonnigen Samstag wurden viel weniger Kilometer pro Kopf zurückgelegt als noch vor zwei Wochen. Dennoch folgen längst nicht alle dem Aufruf des Bundesrates. Dies führt an gewissen Hotspots zu grösseren Menschenansammlungen.
Dies zeigte sich etwa vergangene Woche im Alpstein-Gebiet. Im Appenzeller Bergparadies waren trotz Corona-Krise zahlreiche Wanderer unterwegs. Der Andrang war gar derart gross, dass sich Berufspendler darüber beschwerten, im Zug keinen Sitzplatz wegen der Tagestouristen zu finden, wie die kantonalen Behörden meldeten.
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Im Wandergebiet sei es zu weiteren «unerfreulichen Zuständen» gekommen, da die Restaurants und somit auch die WC-Anlagen geschlossen seien, wie Albert Elmer vom kantonalen Führungsstab Appenzell Innerrhoden gegenüber SRF sagte.
Der kantonale Führungsstab sah sich deshalb Mitte letzter Woche gezwungen, eine Medienmitteilung herauszugeben und von einem Besuch im Alpstein-Gebiet abzuraten.
«Eine gewisse Wirkung hat der Aufruf gezeigt, aber es hätte besser sein können», sagt Albert Elmer heute auf Anfrage. Man habe am Wochenende die Parkplätze beobachtet. Jener in Wasserauen sei wiederum sehr voll gewesen, bei den anderen sei ein geringeres Aufkommen registriert worden.
Die Einheimischen würden sich gut an die Vorgaben halten, sagt Elmiger. «Wir haben aber viele Autos aus anderen Kantonen wie Zürich oder Thurgau gesehen.» Er könne die Behörden im Tessin gut verstehen, die nicht wollen, dass die Touristen über Ostern in den Südkanton fahren. Wenn man einen Spaziergang machen wolle, dann doch bitte in der Nähe seines Wohnortes.
Erika Egger, Medienverantwortliche der Appenzeller Bahnen, räumt ein, dass es ein wenig eng geworden sei in den Zügen. Zu Stosszeiten sei es vorgekommen, dass vielleicht jeder zweite Platz besetzt war. Man habe deshalb reagiert und fahre jetzt mit Zusatzzügen. Sie sei froh, wenn sich zu den Pendlern nicht auch noch Tagesausflügler gesellten.
Die Zahl der Wanderer habe sich an diesem Samstag im Vergleich zum 21. März zwar fast verdoppelt, bewege sich aber im zweistelligen Bereich. «In Wasserauen stiegen 57 Personen aus, letzten Samstag waren es 31. Und wir fahren 15 Mal am Tag dorthin.»
Gross war auch die Anzahl der Ausflügler am Greifensee. Am Samstagnachmittag genossen zahlreiche Radfahrer, Skater und Wanderer das herrliche Frühlingswetter. Auch hier waren die Parkplätze proppenvoll. Konsequent Abstand halten folglich unmöglich.
Allgemein stelle die Stadtpolizei Uster fest, dass weniger Personen unterwegs seien, schreibt Stadtpräsidentin Barbara Thalmann auf Anfrage. Am Samstag habe man jedoch ein erhöhtes Aufkommen von Freizeitaktivitäten auf den Rad- und Gehwegen entlang des Sees festgestellt. Primär sei dies auf das schöne Wetter zurückzuführen.*
«Die bundesrätliche Empfehlung, man solle wenn möglich zu Hause bleiben, ausser man müsse zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder jemanden unterstützen, wurde durch die Bevölkerung entsprechend nicht befolgt», schreibt Thalmann.
Der Minimalabstand und das Versammlungsverbot sei jedoch grossmehrheitlich eingehalten worden. «Wo dem nicht so war, erfolgten Ermahnungen durch die Patrouille oder wurden Ordnungsbussen ausgestellt.»
Als Massnahme würden nun in einer ersten Phase zusätzliche Plakate aufgestellt, so Thalmann. Die Sperrung des Radweges stehe «aktuell (noch) nicht an».
* Der Artikel wurde mit der Stellungnahme der Stadt Uster aktualisiert.
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Posersalami
In Zürich hat das doch auch gut geklappt mit der Schliessung der Hotspots. Einen Spaziergang kann man problemlos von Zuhause aus machen.
Bekommen wir die Pandemie nicht in den Griff, gibts einen Horror Sommer mit geschlossenen Badis usw. Wer will das wirklich? Also verdammt nochmal, BLEIBT DAHEIM.
Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)