Die grosse Preisübersicht: So teuer ist Skifahren in der Schweiz
Einige grössere Schweizer Skigebiete haben die Saison 2025/26 bereits eröffnet. Die allermeisten starten dann spätestens am Wochenende vor Weihnachten in die Wintersaison.
Das Angebot ist nicht nur bei der Anzahl Anlagen und Pistenkilometer divers, sondern auch beim Preis für eine Tageskarte – und das immer weiter verbreitete Dynamic Pricing sorgt (vor allem in grossen Skigebieten) für sehr variable Preise. 42 Destinationen – das sind 3 mehr als im Vorjahr – setzen in dieser Saison auf das Angebot mit dynamischen Preisen. Dazugezählt haben wir auch Skigebiete, die an Wochenenden und Feiertagen ihre Preise im Vergleich zu Wochentagen leicht nach oben anpassen.
Für unsere Preisanalyse haben wir den Samstag, 20. Dezember als Stichtag gewählt (Ticketkauf am 27. November 2025). Dann werden – genügend Schnee vorausgesetzt – praktisch alle Skigebiete geöffnet sein und die Kosten dürften vor den Weihnachtsferien da und dort noch etwas tiefer liegen. Zum Vergleich haben wir zusätzlich die Preise für den 26. Dezember 2025 (Stephanstag) und den 1. Januar 2026 (Neujahr) einbezogen. Beide sind traditionellerweise äusserst beliebte Skitage.
Die Übersicht
Analysiert haben wir die Tageskarten für Erwachsene und Kinder. Diverse Skigebiete haben auch Preise für Jugendliche und/oder junge Erwachsene bis ca. 25 Jahre sowie für Senioren. Als Kinder gelten meist Mädchen und Buben zwischen 6 und 12 bis 15 Jahren – das wird nicht überall gleich gehandhabt. In Vals GR beispielsweise sind Kinder unter 16 Jahren gar gratis. Bei den Skidestinationen mit mehreren Skigebieten (4 Vallées, Saas-Fee, Davos) haben wir – wo möglich – Preise für Teilgebiete angegeben.
Was natürlich sofort auffällt: Die vielen kleinen Skigebiete in tieferen Lagen mit meist nur einem oder wenigen Liften sind deutlich billiger als die grossen Destinationen. Doch können sie wegen des Klimawandels oft nur noch wenige Tage im Jahr betrieben werden.
So manchem Gebiet droht deshalb die Schliessung. Im letzten Jahr hat es beispielsweise den Skilift Schratten Flühli im Luzerner Hinterland erwischt. Es fehlte der Schnee und somit auch das Geld. Das Lifte-Sterben wird zunehmend zum Problem. Denn fehlen die kleinen Skigebiete im Unterland, geht für viele Kinder der einfache Zugang zum Skifahren verloren, was die grossen Skigebiete in Zukunft ebenfalls zu spüren bekommen werden.
Nur grosse Skigebiete
Für einen besseren Überblick klammern wir die kleinen Skigebiete aus und fokussieren uns auf die 78 Skigebiete, welche gemäss Bergfex ihren Besucherinnen und Besuchern über 30 Pistenkilometer bieten. Der Medianpreis liegt in diesen Gebieten bei rund 64 Franken für eine Tageskarte – das sind 3 Franken mehr als im Vorjahr.
Die Pistenkilometer sind von Bergfex, wo alle Schweizer Skigebiete erfasst sind. Allerdings sind diese Zahlen teilweise mit etwas Vorsicht zu geniessen, sie bieten aber sicherlich einen guten Anhaltspunkt.
Die teuersten Skigebiete
Bei den teuersten Tagespässen liegt wie schon im Vorjahr Zermatt an der Spitze. Allerdings nicht mehr allein: Auch in Andermatt-Disentis-Sedrun kostet ein Skitag mittlerweile 99 Franken. Wer dort öfter fährt, kann den Preis mit dem sogenannten Halbpreis-Abo aber deutlich nach unten drücken.
In 17 weiteren Skigebieten muss man für einen Tag auf der Piste mindestens 70 Franken berappen. Von den Top 20 der teuersten Skigebiete setzen mit 11 über die Hälfte auf ein dynamisches Preismodell. So auch die beiden grossen Skigebiete von Davos (Parsenn und Jakobshorn), die mit einem Tageskarten-Preis von 86 Franken das Podest der teuersten Skigebiete der Schweiz komplettieren.
Die billigsten Skigebiete
Bei den Top 20 der billigsten Tagespässe haben wir nur Skigebiete mit mindestens 30 Pistenkilometern berücksichtigt. Im Vallée de Joux JU, in Leysin VD und in Bellwald VS kommst du am 20. Dezember für einen Skitag noch unter 40 Franken weg.
Bei Leysin handelt es sich allerdings um ein Sonderangebot: Bis zum 23. Dezember liegen die Preise aktuell um die 30 Franken, ab Weihnachten steigen sie dann auf 68 Franken an. Ähnlich in Bellwald: Dort klettern die Preise zwischen dem 26. Dezember und dem 2. Januar über die 50-Franken-Marke.
Am günstigsten kannst du – abgesehen von Les Giettes VS, wo an fünf Tagen in diesem Winter ein Gratis-Lift betrieben wird – übrigens in La Brévine NE Ski fahren. Dort kostet die Tageskarte nur drei Franken. Allerdings stehen dir dort auch nur ein Schlepplift und nicht einmal ein ganzer Pistenkilometer zur Verfügung. Sobald ein «richtiger» Skilift an einem Ort steht, kostet dich ein Skitag auch in den kleinen Gebieten schnell 25 bis 35 Franken. Voraussetzung ist und bleibt aber natürlich genügend Schnee.
Die Preisentwicklung der letzten Jahre
Trotz der immer mehr aufkommenden dynamischen Preise und etlichen Sonderangeboten bleibt aber Fakt, dass Skifahren in der Schweiz immer teurer wird. Wie unsere Recherchen zeigen, haben etliche Skigebiete auf diese Saison hin ihre Preise erhöht. In Braunwald GL und Belalp VS kostet die Tageskarte gleich acht Franken mehr als im Vorjahr, in Elm sind es sechs Franken.
Bei den Gebieten mit dynamischem Preismodell ist die Lage etwas unübersichtlicher, doch auch dort stiegen in der Tendenz die Ticketpreise an. Seilbahnen-Schweiz-Direktor Berno Stoffel glaubt, dass die Preise der Tagestickets in der aktuellen Saison allgemein um zwei bis fünf Prozent höher sein werden als im Winter 2024/25.
Kein neues Phänomen: Seit der Saison 2004/05 sind die von Seilbahnen Schweiz errechneten Durchschnittspreise um über 25 Franken gestiegen. In der vergangenen Saison kostete eine Tageskarte (Stichprobe von 39 ausgewählten Skigebieten) im Mittel etwas über 77.53 Franken, was einem Anstieg von 4.71 Franken (+6,5 Prozent) gegenüber der Vorjahressaison entspricht.
Dieser Anstieg spiegelt zum einen die gestiegenen Betriebskosten der letzten Jahre wider, insbesondere bei Energie, Unterhalt der Anlagen und Kontrollsystemen, die neben der allgemeinen Inflation in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind.
Zum anderen zeigt er aber auch die Anpassung der Preise an die neuen dynamischen Tarifpolitiken auf. 87 Prozent der Stationen hatten ihre Preise im Vergleich zur Saison 2023/24 erhöht. Gemäss Seilbahnen Schweiz kann die Anpassung dank der dynamischen Preise in beide Richtungen gehen. Grundsätzlich würden die dynamischen Preismodelle den faktischen Einzelpreis für eine Tageskarte aber ganz klar nach oben treiben.
