Wer schon einmal versucht hat, im Zug zu telefonieren, kennt das Problem: Der schlechte Handy-Empfang führt dazu, dass ein simpler Vorgang zu einem nervenzehrenden Kampf gegen Rauschen und ständige Unterbrüche wird.
Bundesrätin Doris Leuthard kennt das. An der gestrigen Medienkonferenz «Digitale Schweiz» antwortete die Verkehrsministerin auf eine entsprechende Frage von Radio SRF 3 kurz und knapp: «Das ist peinlich».
Leuthard kann nicht nachvollziehen, weshalb die SBB und die Telekommunikationsanbieter nicht schon längst eine Lösung gefunden haben «Nach einem Jahr Diskussion ohne Resultat haben wir uns bereit erklärt, über den Bahnkredit einen gewissen jährlichen Beitrag zu leisten, damit die Umstellung erfolgt. Ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht.»
Offenbar herrsche zwischen der Bahn und den Telekommunikationsanbietern Uneinigkeit, wer die Kosten tragen sollte. Über die Ankündigung der SBB, die Aufrüstung von 1700 Regionalzügen auf Eis zu legen, sagte Leuthard: «Das ist ein grosses Ärgernis.»
Leuthard verspricht, Abhilfe zu schaffen, dämpft aber die Erwartungen, dass der Bund alleine viel ausrichten könne: «Das müssen wir unbedingt schnellstens beheben. Als Bund können wir unsere Wünsche äussern und schauen, dass diese in die Strategien und Vorgaben für die SBB einfliessen. Aber umsetzen muss sie das mit den Telekomgesellschaften.»
Die Verkehrsministerin zeigt sich grundsätzlich zuversichtlich, dass das Problem behoben werden kann, weist aber gleichzeitig auf die Dringlichkeit hin:, «Technische Probleme müssen in einem Land wie der Schweiz in nützlicher Frist lösbar sein. Dieses Echo müssen die Unternehmen aber hören und sagen: Es ist 5 vor 12.» (wst)