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Fake-Inserate im Namen von Feldschlösschen – Betrüger am Werk

Vorsicht! Falsche Feldschlösschen-Inserate machen auf Facebook die Runde

Um an die Kreditkarteninformationen von Facebook-Nutzenden zu gelangen, gestalten Betrüger täuschend echte Inserate im Namen bekannter Marken. Derzeit ist eine vermeintlich sehr attraktives Angebot von Feldschlösschen im Umlauf. Machen kann man dagegen kaum etwas.
11.08.2025, 13:2511.08.2025, 17:06
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Wenn in den sozialen Medien etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft genau das: Zu gut, um wahr zu sein. So jüngst auch ein täuschend echt aussehendes Inserat von Feldschlösschen auf Facebook. Da sei angeblich wegen einer Jubiläumsaktion ein 24er-Pack Feldschlösschen Original inklusive zweier Markengläser für nur 9.50 anstatt 50 Franken zu haben.

Auf Facebook werden falsche Inserate von Feldschlösschen verbreitet.
Auf Facebook werden falsche Inserate von Feldschlösschen verbreitet.Bild: Patrick Hürlimann

Nicht nur der viel zu tiefe Preis macht stutzig. Abgesetzt wurde der Beitrag von einem Profil mit dem falsch geschriebenen Namen «Feldsclhoschen Original». Und im Text wird eine Dringlichkeit geschaffen: An die 2000 Personen hätten ein solches Jubiläumsset bereits gekauft, und es seien nur noch weniger als 50 verfügbar. Die Aktion laufe ausschliesslich über den dazugestellten Link, nicht in Verkaufsgeschäften. Die Seite könne jederzeit geschlossen werden, also «verpassen Sie nicht Ihre Chance!».

Häufige Betrugsmasche

Wer auf den Link klickt, muss seine Kontaktangaben in ein Formular eintragen. Anschliessend wird die Zahlung der 9.50 Franken fällig. Das ist das Ziel der Betrüger: Dass möglichst viele Facebooknutzer den relativ kleinen Betrag überweisen, ohne am Ende ein Produkt geliefert zu bekommen.

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screenshot: facebook

Feldschlösschen-Mediensprecherin Esin Celiksüngü bestätigt auf Anfrage, dass es sich beim Inserat um einen Betrug handelt. Allerdings ist sie wenig überrascht. Solche falschen Angebote machen immer mal wieder die Runde. Aktuell wisse Feldschlösschen von zwei weiteren Fällen, einmal mit einem ähnlichen Aktionsangebot und einmal mit einem Gewinnspiel.

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screenshot: facebook

«Wir können nicht viel dagegen tun», sagt Celiksüngü, «ausser das Inserat als Betrug zu melden.» Feldschlösschen sei jeweils froh, wenn Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook suspekte Inserate ebenfalls melden. Meta, die Betreiberin des sozialen Netzwerks, reagiere jeweils relativ schnell und nehme die missbräuchlichen Inserate vom Netz.

Täter sind schwer rückzuverfolgen

Rechtliche Schritte leitet Feldschlösschen jeweils keine ein. Und auch die wenigsten Betrogenen, die auf solche Inserate hereinfallen, erstatten Anzeige wegen Betrugs. Möglich wäre das aber, wie Dominic Zimmerli, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, auf Anfrage sagt. Fraglich sei allerdings, wie die Ermittlungschancen stünden.

Die Betrüger setzen massenhaft missbräuchliche Beiträge ab. Sie benutzen speziell verschlüsselte Browser oder greifen via VPN aus anderen Ländern auf Facebook zu. Das erschwere die Rückverfolgung, sagt Zimmerli. Und auch wenn ein Betrüger ermittelt werden kann: Oftmals führt die Spur ins Ausland, wo die Polizei auf internationale Rechtshilfe angewiesen ist. Diese funktioniert nur schleppend, und je nach Land gar nicht.

Letztendlich ist Meta dafür verantwortlich, was auf der Plattform Facebook verbreitet wird. Die falschen Inserate zu melden, ist aktuell der wohl effizienteste Weg, um sie loszuwerden. Wie Esin Celiksüngü von Feldschlösschen mitteilt, ist der Absender des falschen Inserats inzwischen schon nicht mehr auffindbar. (lil) (aargauerzeitung.ch)

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Dragonlord
11.08.2025 14:01registriert Juli 2016
"...täuschend echte Inserate im Namen bekannter Marken..."
Und dann steht als Accountname "Feldsclhoschen Original".
Und weiter im Text "Jeder Einwohner der Schweiz kann ein Jubiläumsset erhalten...Bereits mehr als 1.960 Personen haben ihr Set abgeholt. Es sind weniger als 50 Sets auf Lager..."
Wer dies nicht als Betrug erkennen kann, sollte grundsätzlich keine Zahlungsmittel besitzen, welche im Internet genutzt werden können.
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Chalbsbratwurst
11.08.2025 14:12registriert Juli 2020
Müsste Meta für solche Schäden bezahlen würden solche Inserate sicher sehr viel schneller von Meta erkannt werden. Das könnte man mittels KI machen... man müsste nur wollen...
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Neruda
11.08.2025 13:55registriert September 2016
Wer Gelder über sein Konto wäscht macht sich strafbar. Wer Hehlerware auf seiner Plattform anbietet ebenfalls. Aber die Sozialen Medien dürfen wissentlich solche Betrugsmaschen bewerben. Die gehören endlich in die Verantwortung genonmen! Ich bin mir sicher, man könnte schon die heutigen Gesetze anwenden, wenn die Staatsanwälte nicht so faul wären und vor einem ersten aufwendigen Fall zurückschrecken würden.

Diese Seiten werden gemeldet bei FB. Sie wissen bereits, dass dies Betrug ist, aber sie verdienen Geld damit, darum lassen sie die Straftat zu. Für eindeutig mich Mittäter!
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