Schweiz
Geld

Jeder zweite Schweizer kann nicht sparen

Finanzsorgen wachsen – jeder zweite Schweizer kann nicht sparen

02.10.2025, 11:1102.10.2025, 11:19

Gut die Hälfte der Schweizer Bevölkerung konnte in den letzten sechs Monaten kein Geld auf die Seite legen – trotz hohem Sparwillen. Gleichzeitig klaffen Finanzwissen, Sparabsicht und tatsächliche Umsetzung oft auseinander.

In der Schweiz dürften die Löhne laut einer Umfrage der UBS im kommenden Jahr im Durchschnitt leicht steigen. Nach Abzug der Teuerung bleibt den Schweizer Angestellten 0,3 Prozent mehr im Portemonnaie ...
Fast jede zweite Person kann monatlich 1000 Franken sparen. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Zwar erachten 79 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Sparen als wichtig, doch nur rund jeder zweiten Person (47 Prozent) war es möglich, im vergangenen halben Jahr tatsächlich Geld zurückzulegen. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Baloise und des Marktforschungsinstituts YouGov Schweiz. Als Hürden wurden besonders häufig hohe Fixkosten genannt.

Fast jede zweite sparende Person schafft es derweil, bis zu 1000 Franken monatlich beiseitezulegen. Das Bedürfnis nach Sicherheit steht dabei im Vordergrund. Am häufigsten wollen die Befragten sparen, um sich auf unvorhergesehene Ausgaben vorzubereiten. Unter 30-Jährige legen zudem auch deutlich mehr als andere Altersgruppen Geld für den Kauf von Wohneigentum auf die Seite.

Verunsicherung nimmt zu

Ein weiterer oft genannter Spargrund ist die Frühpensionierung. Über die Hälfte der Befragten wünscht sich, früher in den Ruhestand zu gehen, plant diesen aber selten konkret. Bloss 11 Prozent gaben an, aktiv darauf hinzuarbeiten. Ein Drittel hält es derweil für unrealistisch, sich eine Frühpensionierung leisten zu können.

Heute fühlen sich über die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer (57 Prozent) wohl in ihrer finanziellen Situation – mehr als die Zahl derjenigen, die Rücklagen bilden konnten. Doch der Blick in die Zukunft trübt sich: Nur 44 Prozent sehen ihrer finanziellen Lage langfristig mit Zuversicht entgegen. Am meisten verunsichern die Befragten Unsicherheiten im Vorsorgesystem sowie eine unzureichende Rente respektive Vorsorgelücken.

Fehlendes Finanzwissen

Viele sehen sich auch unzureichend vorbereitet auf die Zukunft. 60 Prozent stufen ihr eigenes Wissen in Finanzfragen als höchstens mittelmässig ein. Die Mehrheit fordert deshalb, dass finanzielle Bildung bereits in der Schule beginnt. Aktuell erfolgt die Wissensvermittlung laut Studie vor allem über Familie, Freunde oder Beraterinnen und Berater.

Für die 2025 durchgeführte repräsentative Umfrage der Baloise in Zusammenarbeit mit YouGov wurden insgesamt 2032 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren aus der ganzen Schweiz befragt. (sda/awp)

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203 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nature
02.10.2025 12:06registriert November 2021
Man muss einmal die finanzielle Belastung einer vierköpfigen Familie betrachten, die einen Studenten als Kind hat. Die Studiengebühren werden verdoppelt, also +1600 Fr. pro Jahr. Krankenkassenprämien steigen um 5%. Also bei einer vierköpfigen Familien wohl gegen die 50-100 Fr. pro Monat. Die Mieten steigen weiterhin. Dazu werden die Mehrwertssteuer und Lohnbeiträge für die AHV erhöht. Wie soll das noch für Familien funktionieren?! Dann kommt dann noch die Frage, für was man sparen könnte. Immobilien sind mittlerweile unbezahlbar geworden. Es steht schlecht um die Familien in der Schweiz.
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bubru
02.10.2025 11:53registriert Mai 2024
"60 Prozent stufen ihr eigenes Wissen in Finanzfragen als höchstens mittelmässig ein."
Vielleicht sollte man sich auch eher mit solchen Fragen veschäftigen, als mit "Pudding mit Gabel essen"?
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Firefly
02.10.2025 11:33registriert April 2016
Hmm dabei kam doch erst gerade ein Artikel dessen Aussage war, dass der Wohlstand in der Schweiz immer noch leicht steige.

Also wie bringen wir nun diese beiden sich scheinbar wiedersprechenden Aussage zusammen?

Aha ja, die Scheere öffnet sich und die Rechen werden reicher und die Lebenskosten steigen. Dann gehts auf.
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