In der Schweiz leben Menschen mit unterschiedlichem kulturellen, sprachlichen und religiösen Hintergrund zusammen. So sind in der Schweiz beispielsweise mehr als zehn verschiedene Religionsgemeinschaften und über 190 Nationalitäten vertreten.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat nun erstmals untersucht, wie das Zusammenleben in der Schweiz funktioniert. Die wichtigsten Zahlen.
Die Statistiker des BFS haben im vergangenen Jahr 3000 Menschen befragt. 36 Prozent von ihnen gaben an, dass sie sich von Personen, die sie als «anders» wahrnehmen, gestört fühlen.
Dieses Gefühl hat unterschiedliche Ursachen. So fühlen sich 6 Prozent durch Personen gestört, die eine andere Hautfarbe bzw. Nationalität haben, 12 Prozent von Menschen, die eine andere Sprache sprechen und 10 Prozent von Personen mit einer anderen Religion. Die meisten der Befragten stören sich aber an nicht sesshaften Menschen.
Das Gefühl der Bedrohung variiert je nach Situation. So nehmen in einer normalen Alltagssituation 16 Prozent der befragten Personen Ausländer als bedrohend wahr. Auch der umgekehrte Fall wurde untersucht. 4 Prozent fühlen sich von Schweizern bedroht.
Ungleich grösser ist das Gefühl der Bedrohung, im Zusammenhang mit einem politischen Konflikt oder wenn es um einen Arbeitsplatz geht.
Die Schweizer Wohnbevölkerung zeigt sich unterschiedlich offen gegenüber den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die grösste soziale Spannung konnten die Forscher im Bezug auf Musliminnen und Muslime feststellen.
16,8 Prozent schreiben Muslimen negative Eigenschaften zu. Nur 4,7 Prozent lehnen diese Vorurteile systematisch ab. Eines fällt zudem auf – Männer haben eher Vorurteile als Frauen.
Entspannter ist die Situation, bei den beiden anderen untersuchten Bevölkerungsgruppen.
Zudem werden Muslime feindlicher wahrgenommen als z.B. dunkelhäutige Menschen oder jüdische Personen.
Rassismus wird in der breiten Bevölkerung als gesellschaftliches Problem wahrgenommen. Das Positive: 56 Prozent der Befragen sind der Meinung, dass die Integration von Migranten in der Schweiz gut funktioniert.
29 Prozent sind aber der Ansicht, dass die getroffenen Massnahmen zur Integration noch ungenügend sind.
27 Prozent der Befragten sagten aus, dass sie sich in den letzten fünf Jahren mindestens einmal diskriminiert fühlten. 3,7 Prozent erlebten dabei körperliche Gewalt, 13,3 psychische Gewalt.
Auf der Suche nach der Ursache für die Diskriminierung zeigte sich: Die meisten fühlten sich wegen ihrer Nationalität benachteiligt. Vor allem im Arbeitsumfeld oder auf der Stellensuche.