Schweiz
Gesellschaft & Politik

Zahl der Grenzgänger wächst um 6,1 Prozent

Zahl der Grenzgänger wächst um 6,1 Prozent – drei Kantone sind besonders betroffen

21.02.2023, 10:0921.02.2023, 10:12

Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger ist bis Ende 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent gewachsen. Ihr Anteil an der erwerbstätigen Bevölkerung nahm um 0,4 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent zu.

Ein Mitarbeiter von der Eidgenoessischen Zollverwaltung kontrolliert Autos, welche Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ueberqueren am Rande eines Medienanlasses zu den polizeilichen Massnahmen ...
Die Grenze in Rheinfelden (Archivbild).Bild: keystone

Insgesamt pendelten Ende des vergangenen Jahrs 380'000 Arbeitskräfte aus dem Ausland in die Schweiz, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in seinen am Dienstag veröffentlichten Daten der Grenzgängerbewilligungen ausweist. Das Wachstum war bei Männern und Frauen gleich hoch.

Am stärksten vertreten war die Altersklasse zwischen 35 und 44 Jahren mit 29 Prozent. Ihre Anzahl wuchs um 5,8 Prozent und damit etwas langsamer als der Gesamtwert.

60 Prozent in drei Kantonen

Die Entwicklung in den Kantonen war unterschiedlich. Den höchsten Zuwachs gegenüber Ende 2021 verzeichnete Genf mit 7300 Personen mehr und einem Plus von 7,6 Prozent. Darauf folgten die Waadt (3900; +10,6 Prozent) und das Tessin (3300; +4,4 Prozent).

Fast 60 Prozent der Grenzgängerinnen und Grenzgänger konzentrierten sich damit auf diese drei Kantone: 27,4 Prozent waren in Genf beschäftigt, 20,4 im Tessin und 10,8 Prozent im Kanton Waadt.

In Bezug auf alle Beschäftigten ändert sich das Bild: Im Tessin waren mit 32,6 Prozent der Erwerbstätigen anteilsmässig am meisten Grenzgängerinnen und Grenzgänger tätig. In Genf lag der Anteil bei 28,8 Prozent, und im Kanton Jura betrug er 24,2 Prozent.

Im vierten Quartal 2022 hatten 56,3 Prozent der Grenzgänger ihren Wohnsitz in Frankreich, 23,5 Prozent lebten in Italien gefolgt von Deutschland (17,1 Prozent). In Österreich wohnten 2,3 Prozent und 0,2 Prozent im Fürstentum Liechtenstein. 0,8 Prozent kamen aus einem nicht benachbarten Land.

Höheres Wachstum als Erwerbstätigkeit

Zwischen 2017 und Ende 2022 nahm die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger um 18,6 Prozent oder 59'700 Personen zu. Gleichzeitig wuchs die Erwerbstätigkeit in der Schweiz um 3 Prozent auf 5,2 Millionen Beschäftigte.

In der ersten Welle der Covid-19-Pandemie blieb die Zahl der Grenzgänger relativ stabil. Ende 2019 lag sie bei 339'000 Personen. Ein Jahr später erreichte sie 341'300, ein Wachstum von 0,7 Prozent. Ende 2021 reisten 359'000 Menschen zur Arbeit in die Schweiz, ein Plus von 5,2 Prozent innert einem Jahr.

Die Zahl der Erwerbstätigen sank währenddessen zwischen 2019 und 2020 um 0,3 Prozent. Sie erholte sich bis Ende 2021 wieder um 1,1 Prozent. 2022 resultierte ein Plus von 0,8 Prozent.

Auf die Branchen bezogen arbeitete ein Grossteil von 68,6 Prozent der Grenzgängerinnen und Grenzgänger Ende 2022 im Dienstleistungssektor, 30,7 Prozent arbeiteten in Gewerbe und Industrie und 0,7 Prozent in der Landwirtschaft.

Im sekundären Sektor pendelte jede zehnte beschäftigte Person (11 Prozent) zur Arbeit in die Schweiz. Im tertiären Sektor lag der Anteil bei 6,4 Prozent und im primären bei 2 Prozent. (sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gin Toni
21.02.2023 13:13registriert Oktober 2020
Bei uns in der NWS sind es gefühlt immer mehr Expats die sich im Elsass und im Südbadischen niederlassen. Die zählen dann wohl auch als Grenzgänger. Es ist natürlich verlockend wenn man im Elsass ein freistehendes Haus für 600k kaufen kann. Sich dann aber über die hohen Steuern aufregen und reklamieren, dass man in dem 500 Seelendorf 30 Km von der Grenze weg auf der Gemeinde kein Englisch versteht, ist dann das andere.
Elsässer selber hingegen hat es gefühlt immer weniger. Die Anforderungen steigen und die junge Generation lernt auch kein Deutsch mehr zu Hause, leider.
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