Die Osterferien stehen vor der Türe und viele begeben sich Dank der frühlingshaften Temperaturen ins Grüne. Dort lauert jedoch ein fieser Blutsauger, denn es ist wieder Zeckensaison. Doch wann geht diese eigentlich los? Und kann bereits eine Prognose zum Ausmass der Zeckenpopulation gemacht werden? Wir haben einen Experten gefragt.
Herr Tischhauser, wann beginnt in der Schweiz eigentlich die Zeckensaison?
Werner Tischhauser: Zecken erwachen aus ihrer Winterstarre, sobald die Temperaturen über 7 Grad klettern. Deshalb ist es wetterabhängig, in welchem Monat die ersten Zeckenbegegnungen stattfinden. Dieses Jahr verzeichnete unsere App im Februar die ersten Stiche, im 2020 sogar schon im Januar.
Nun hatten wir dieses Jahr aber auch viel Schnee im Flachland. Hat das den überwinternden Zecken nicht geschadet?
Nein, im Gegenteil. Solche Schneedecken isolieren und am Boden, wo sich die Zecken verkriechen, wird es nicht viel kälter als 0 Grad. Es ist daher nicht anzunehmen, dass der Winter 2020/21 die Zeckenpopulation in der Schweiz stark vermindert hat.
Kann man denn bereits eine Prognose für die Zeckensaison 2021 wagen?
Solche Prognosen mache ich nicht. Zum einen hängen sie vom Wetter ab, das die Zeckenaktivität entscheidend beeinflusst, zum anderen vom Verhalten der Bevölkerung. Die Anzahl der Zeckenstiche und damit einhergehende Erkrankungen an Borreliose und FSME setzen immer eine Begegnung von Mensch und Zecke voraus. Schützt sich die Bevölkerung besser gegen Stiche, führt eine grössere Zeckenpopulation nicht unbedingt zu mehr Erkrankungen.
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf solche Begegnungen aus?
Tatsächlich steckten sich im vergangenen Jahr 457 Personen mit FSME an. Das ist Rekord. Die Pandemie hat bewirkt, dass mehr Menschen der Isolation in den eigenen vier Wänden in die Naherholungsgebiete entfliehen. Dort warten die Zecken. Ausserdem wurden die Ferien vermehrt in der Schweiz verbracht, auch das könnte ein Einflussfaktor sein.
Man liest beinahe jährlich von solchen neuen Rekordzahlen. Was steckt dahinter?
Der Klimawandel. Die Winter werden kürzer und damit verlängert sich die Zeitspanne, in denen die Zecken aktiv sind. Mit den höheren Temperaturen gedeihen aber nicht nur die Zecken besser, sondern zusätzlich auch die Krankheitserreger. Heute finden wir Zecken an Orten, wo sie sich vor 20 Jahren noch überhaupt nicht verbreiten konnten.
Zum Beispiel?
Betroffen sind heute nicht nur das Flachland, sondern auch höhere Lagen. Zecken finden wir heute bis hinauf zur Baumgrenze auf 1800 Metern Höhe. Vor 40 Jahren bewegten sich die Spinnentiere nur auf unter 1000 Metern Höhe.
Gibt es denn auch gute Nachrichten?
Wir befinden uns im Moment wirklich in einem Aufwärtstrend. Die Infektionszahlen von FSME und Borreliose nehmen ständig zu. Immerhin setzen die vermehrten Hitzewellen auch den Zecken zu, diese sind ab gewissen Temperaturen nicht mehr aktiv.
Trotzdem reicht das nicht aus, die Zahlen zu drücken?
Leider nicht, nein. Zecken sind Überlebenskünstler. Sind die Temperaturen zu hoch oder zu tief, verkriechen sie sich einfach und verlangsamen ihren Metabolismus. Wenn man eine Zecke über Nacht ins Gefrierfach steckt und am nächsten Morgen wieder rausnimmt, beginnt sie wieder zu krabbeln.
Was also können wir tun?
Wie gesagt hängen die Infektionszahlen auch vom Verhalten der Bevölkerung ab. Wer in den Wald geht oder durch hohes Gras, sollte lange Hosen und hohe Schuhe tragen. Nach dem Ausflug sollte man sich unbedingt auch Zeckenstiche untersuchen und bei Infektionsanzeichen zum Arzt gehen. Den Klimawandel ändern wir nicht innert weniger Jahre aber wir können unseren Schutz verbessern.
Wie schützt du dich vor Zeckenstichen? Und was ist zu tun, sollte es dich doch treffen? Diese Informationen findest du hier weiter unten. Ausserdem kannst du die Arbeit von Werner Tischhauser unterstützen, indem du die App «Zecken» nutzt. Sie enthält auch eine aktuelle Gefahrenkarte.
Die Antworten auf diese Fragen findest du hier:
Eine Zecke sollte möglichst schnell entfernt werden. Dabei gilt es aber einiges zu beachten:
Die Zecke sollte möglichst hautnah mit einer Pinzette, einer Zeckenkarte oder notfalls mit den Fingernägeln ergriffen werden. Dabei sollte sie nicht zusammengequetscht werden, denn so gelangen noch mehr Krankheitserreger in den Körper.
Die Zecke sollte beim Herausziehen auch nicht gedreht werden. Dies erhöht lediglich das Risiko, dass der Kopf der Zecke in der Haut stecken bleibt. Die Zecke sollte auch nicht ruckartig, sondern langsam entfernt werden.
Was man keinesfalls tun sollte: Die Zecke mit Alkohol, Öl oder anderen Wirkstoffen besprühen, bevor sie entfernt wird. Bei solchen Giften übergibt sich der Blutsauger und es landen verstärkt Bakterien und Viren im Körper. Erst wenn das Spinnentier entfernt wurde, mit Alkohol oder Jod die Stichstelle desinfizieren.
Bei Zeckenstichen an Kindern und Babys gilt genau das gleiche Vorgehen. Sollte sich die Stelle infizieren oder anderweitige Infektions-Symptome (Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen) auftreten, ist ein Gang zum Arzt zu empfehlen.
Grundsätzlich gilt die ganze Schweiz als Risikogebiet für Zecken. Diese Karte zeigt, welche kantonalen Gesundheitsämter bereits eine erhöhte Gefahr von einer Ansteckung mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) melden. Achtung: Das bedeutet nicht, dass in Genf und im Tessin die Gefahr tiefer ist. Diese Gesundheitsämter haben bislang einfach noch keine solche Warnung ausgesprochen.
Die Blutsauger kommen bis 1'800 Meter über Meer vor. Sie tummeln sich besonders gerne an Wald- sowie Wegrändern, im Unterholz und auf hohen Gräsern. Ausserdem sind sie ab Temperaturen von 7 Grad aktiv.
Beissen oder stechen die Blutsauger? Anatomisch gesehen stechen sie. Sie haben scharfkantige Mundwerkzeuge und verletzen damit die Haut. Danach saugen sie mit dem Stechrüssel Blut und Gewebe ab. In der Alltagssprache wird der Begriff Zeckenbiss aber so häufig verwendet, dass er sogar im Duden zu finden ist. Sprachlich ist also beides richtig.
Die Antworten auf diese Fragen findest du hier:
Die sogenannte Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato ausgelöst. Dieser tritt in Zecken besonders häufig auf, je nach Region sogar in der Hälfte aller Tierchen. Eine Infektion mit Borrelien verläuft bei vielen Menschen aber ohne Symptome. Eine tatsächliche Borreliose tritt nur bei etwa 5 Prozent aller Stiche auf.
Wird eine solche Wunde kurze Zeit nach auftreten und wie oben beschrieben richtig behandelt, sinkt das Risiko einer Borreliose beträchtlich.
Diese Krankheit verläuft in drei Phasen: In den ersten 30 Tagen kann sich eine Hautrötung um die Stichstelle bilden (Wanderröte). Diese tritt aber nur bei etwa der Hälfte der Patienten auf. In dieser Phase können neben einer Rötung auch grippeähnliche Symptome auftreten.
In einer zweiten Phase, einige Wochen bis Monate nach dem Biss, machen sich Rücken- und Nackenschmerzen bemerkbar. Auch Lähmungen im Gesicht gehören zu den Anzeichen. Mehrere Jahre später kann es schliesslich zu Hautveränderungen, Gelenkbeschwerden und Störungen der Blasenfunktion kommen. Wird eine Borreliose nicht behandelt, können bleibende Schäden entstehen.
Die Krankheit ist in der Regel heilbar und wird mit Antibiotika behandelt. Je früher sie entdeckt wird, desto grösser und häufiger ist ein Behandlungserfolg.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch einen Virus ausgelöst, den etwa 0,5 Prozent aller Zecken in sich tragen. Dieser virale Infekt befällt das zentrale Nervensystem. Auch hier können grippeähnliche Symptome wie Fieber und Gelenkschmerzen auftreten.
Nach etwa einer Woche können diese Symptome verschwinden und der Körper heilt sich selbst. Bei etwa 10 Prozent der infizierten Personen kommt es aber nicht zu einer spontanen Heilung, sondern es entwickelt sich eine Hirnhaut- oder Hirnentzündung. Symptomatisch kommen Kopf- und Rückenschmerzen sowie Lähmungen hinzu.
Eine Behandlung ist nicht möglich, es können lediglich die Auswirkungen bekämpft werden. Etwa 1 Prozent der Patienten stirbt an einer Hirnhautentzündung. Jährlich werden in der hierzulande zwischen 200 und 400 Fälle von FSME gemeldet.
Neben den beiden hauptsächlich durch Zecken übertragenen Krankheiten gibt es noch weitere. Ein Beispiel dafür ist die Humane Granulozytäre Anaplasmose, die durch den Erreger Anaplasma phagocytophilum ausgelöst wird. Solche Erkrankungen sind aber sehr selten.
Die Antworten auf diese Fragen findest du hier:
Es gibt es keine Impfung, da die Krankheit durch bakterielle Erreger ausgelöst wird. Eine Behandlung ist jedoch mit Antibiotika möglich.
Gegen eine Frühsommer-Meningoenzephalitis kann man sich impfen lassen. Für eine vollständige Grundimmunisierung sind drei Dosen nötig, die innert eines Jahres verabreicht werden. Eine Auffrischung wird nach 10 Jahren empfohlen.
Eine Impfung wird für alle Personen empfohlen, die in einem Risikogebiet wohnen oder sich über längere Zeit dort aufhalten. Besonders Kinder und Personen, die Job- oder Hobby-bedingt zwischen Frühling und Herbst viel Zeit in Wäldern verbringen, sollten sich impfen lassen. Eine Impfung ist ab 6 Jahren möglich.
Im Allgemeinen wird die Impfung gegen FSME sehr gut vertragen. Schwere allergische Reaktionen treten nur in etwa 1 bis 2 Fällen pro 1'000'000 Dosen auf. Trotzdem sollte man sich nur impfen lassen, wenn man gesund ist.
Die Nadel kann sowohl beim Hausarzt wie auch in einer Apotheke angesetzt werden. Das Verfahren unterscheidet sich dabei nicht, wohl aber die Kosten. Bei einer Impfung beim Hausarzt übernimmt die Krankenkasse die Kosten (abzüglich Franchise und Selbstbehalt), in der Apotheke wird nur der Impfstoff von der Krankenkasse vergütet.
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Der gemeine Holzbock (lat. Ixodes ricinus) ist die häufigste Zeckenart in der Schweiz. Sie ist auch für die Übertragung von Borreliose und FSME verantwortlich. Eine weitere Art, die hier Verbreitung findet, ist die Auwaldzecke. Auch sie kann FSME übertragen und ist besonders für Hunde gefährlich.
Weitere Arten sind: Die Braune Hundezecke, die Schafzecke und die Ixodes inopinatus. Letztere wurde erst vor Kurzem entdeckt und hat noch keinen deutschen Namen. Diese drei Arten sind in unserer Region aber eher selten.
In den Tropen und den Subtropen kommen auch noch unterschiedliche Arten der Lederzecken vor. Diese befallen jedoch kaum Menschen, sondern stürzen sich lieber auf Tiere wie Schildkröten, Fledermäuse und Vögel.
Die in der Schweiz heimischen Zecken finden vor allem an Wald- und Wegrändern Verbreitung. Sie leben im Unterholz und in der Nähe von Bächen. In den Städten können sie auch in Parkanlagen vorkommen. Es gibt 190 unterschiedliche Arten der Lederzecke.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung befallen Zecken ihre Opfer nicht von Bäumen aus, sondern lauern in knöchelhohem Gras. Von milden Wintern oder trockenen Sommern profitieren die kleinen Krabbler in besonderem Masse, deshalb ist Zeckenaktivität im Frühling und im Herbst erhöht.
Die Blutsauger sind in der Wahl ihres Wirtes nicht besonders wählerisch. Sie befallen die allermeisten Wirbeltierarten, besonders häufig betroffen sind Menschen, Katzen, Hunde und Pferde.
Natürliche Feinde haben die Zecken dagegen nur sehr wenige. Einige Vogelarten und die Zeckenerwespe fressen die Tierchen. Immer wieder wird der Ruf nach einer Ausrottung der Blutsauger laut. Das Problem ist jedoch, dass die Forschung über den Zweck der Zecken in unserem Ökosystem sehr wenig weiss. Deshalb kommt eine Ausrottung bisher nicht infrage.
Die Antworten auf diese Fragen findest du hier:
Zecken sind bei ihren Wirten nicht wählerisch. Ob es sich um Mensch, Hund, Katze oder ein anderes Wirbeltier handelt, ist den Parasiten grundsätzlich egal. Tiere sind aber besonders gefährdet, weil sie häufiger als Menschen durch hohes Gras streifen. Dabei hängen sich die Blutsauger an die Tiere und befallen sie.
Wie beim Menschen können Zecken bestimmte Krankheiten auf Tiere übertragen. Für Hunde kann besonders die Babesiose (Hundemalaria) gefährlich werden. Diese Krankheit befällt die roten Blutkörper und kann daher zu einer Blutarmut (Anämie) führen.
Sollte ein Haustier 5 bis 7 Tage nach einem Stich Symptome wie Fieber, Fressunlust, Gewichtsverlust und Blut im Urin zeigen, sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Die Krankheit kann ohne Behandlung relativ schnell zum Tod der Vierbeiner führen.
Bisher gibt es keine Anhaltspunkte, dass Katzen ebenfalls an FSME oder Borreliose erkranken können. Gefährlich können hier nur Entzündungen der Bissstelle werden. Diese lassen sich aber gut behandeln.
Wie beim Menschen, spielt der Zeitraum, in dem eine Zecke an ihrem Wirt hängt, eine grosse Rolle bei der Krankheitsübertragung. Je eher eine Zecke nach einem Stich entfernt wird, desto besser. Ausserdem gilt hier auch: Nicht den hinteren Teil der Zecke zusammendrücken, die Zecke möglichst hautnah fassen und langsam entfernen.
Da Haustiere bei der Entfernung gerne etwas zappeln, kann es dazu kommen, dass Teile des Stichapparates der Zecke oder der ganze Kopf in der Wunde stecken bleibt. In den allermeisten Fälle ist das nicht weiter schlimm. Das Immunsystem des Tieres wird die Fremdkörper nach und nach entfernen. Trotzdem kann sich der Stich dadurch entzünden, deshalb ist eine Beobachtung über mehrere Tage sicher ratsam.
Bei Hunden lohnt es sich zudem, das Datum zu notieren und das Tier für ein bis zwei Wochen zu beobachten. Bei Symptomen wie Fieber und Fressunlust sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Auch für Tiere gibt es einige präventive Massnahmen, die Besitzer treffen können. Dabei gilt: Tiere, die ganztägig oder öfters im Freien unterwegs sind, sind stärker gefährdet. Für solche Haustiere gibt es Zeckenschutz-Präparate, die über die ganze Saison verabreicht werden sollten. In den meisten Fällen im Abstand von vier Wochen.
Ausserdem gibt es verschiedene Halsbänder und Spot-On-Pipetten. Bei letzteren sollte einfach der ganze Inhalt der Pipette direkt auf die Haut des Haustieres aufgetragen werden. Dieser verteilt sich dann auf die gesamte Fläche und lässt Zecken bei Stichen absterben.
Weist ein Hund vermehrt solche Wunden auf, ist ein Befall des Haushalts oder des Zwingers naheliegend. Hier sollte ein professioneller Insektenjäger kontaktiert werden.
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Die beste Prävention ist Kleidung, die die Haut an Beinen und Armen vollständig bedeckt. Beim Gang durchs Unterholz und über Wiesen mit hohem Gras wird deshalb empfohlen, lange Hosen zu tragen und diese in die Socken zu stopfen. Weiter hilft helle Kleidung dabei, Zecken frühzeitig zu entdecken.
Ausserdem gibt es Repellentien, die Zecken vom Stechen abhalten. Dabei ist zu beachten, dass Mittel mit dem Wirkstoff DEET eher hautunverträglicher sind als solche mit den Wirkstoffen Icaridin oder Citriodiol. Die Wirkung dieser Mittel ist jedoch auf einige Stunden beschränkt.
Hausmittel wie Öle sind umstritten. Zwar wird immer wieder der gute Zeckenschutz von Kokosöl angepriesen, dieser ist jedoch wissenschaftlich nicht bewiesen. Es empfiehlt sich deshalb, auf oben genannte Mittel zu vertrauen.
Für die Entfernung und Behandlung von Zeckenstichen gibt es ganz unterschiedliche Werkzeuge. Eine herkömmliche Pinzette reicht in den allermeisten Fällen aus. Sogenannte Zeckenkarten enthalten oft noch eine kleine Lupe, die bei der Suche nach Zecken helfen kann.
Wichtig: Nach Entfernen der Zecke von der Haut die Wunde desinfizieren! Dazu können Alkohol, Jod oder Desinfektionssprays verwendet werden. Die Wunder aber erst mit solchen Mitteln behandeln, wenn die Zecke entfernt wurde.
Ein Stich braucht nach der Desinfektion keine weitere Behandlung. Auch wenn kleinere Teile der Zecke nach der Entfernung zurückbleiben, ist das nicht weiter schlimm. Diese lösen sich mit der Zeit von alleine aus der Haut.
Trotzdem sollte ein Zeckenstich über mehrere Tage beobachtet werden – sowohl beim Mensch wie auch beim Haustier. Sollte sich die Stelle weiter entzünden oder treten Anzeichen wie Fieber und Hautrötungen (Wanderröte) auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Das Töten der Zecke mit Alkohol, Öl oder Giften vor der Entfernung aus der Haut ist nicht zu empfehlen. Gerät die Zecke während sie noch in der Wunde steckt in Kontakt mit Gift, erbricht sie sich in die Öffnung. So gelangen noch mehr Krankheitserreger in den Blutkreislauf und die Chancen einer Infektion werden erhöht.
Zecken sind nicht nur im Frühling und im Sommer aktiv. Sobald die Temperaturen durchgehend über 7 Grad klettern, besteht erhöhte Gefahr für Zeckenstiche. Deshalb ist es von der Temperatur abhängig, ob die Zeckensaison bereits im Februar oder erst im April beginnt.
Weiter sollte die Zecke beim Herausziehen nicht gedreht werden. Es handelt sich um einen Parasiten und nicht um eine Schraube. Die Widerhaken am Stechrüssel können das Entfernen teilweise erschweren, in solchen Fällen hilft das hin und her bewegen, nicht aber das Drehen der Zecke.
Die Antworten auf diese Fragen findest du hier:
Hierzulande gibt es eine Zeckenliga, die Betroffenen weiterhilft. Die Liga organisiert dazu Selbsthilfe-Treffen und publiziert Erfahrungsberichte. Ausserdem können sich Betroffene online in einem Forum austauschen. Alles Weitere zur Liga für Zeckenkranke findest du hier.
Auf impfapotheke.ch kannst du dich darüber informieren, welche Apotheke in deiner Nähe die FSME-Impfung anbietet. Auf der Website kannst du die Apotheken direkt danach filtern, ob sie auch FSME-Impfungen anbieten.
Die ZHAW hat eine Zecken-App entwickelt, die Benutzer warnt, wenn sie sich in einem Risikogebiet befinden. Ausserdem findest du auf der App viele Informationen rund um Zeckenstiche, Impfung und Behandlung. Hier kannst du die App herunterladen. Weitere Informationen zur Zecken-Forschung findest du auf der Homepage der ZHAW.
Alle Informationen zur aktuellen und zu vergangenen Saisons findest du auf der Website des BAG.
Das könnt ihr besser...
Clostridium tetani ist auch ein Bakterium und es existiert eine Impfung.
Weder werden Zecken geimpft, noch gibt es eine Impfung, die den Körper gegen die Tiere selbst wappnet - lediglich gegen *eine* von ihnen übertragene Krankheit.
Die Malaria-Prophylaxe ist schliesslich auch keine Mücken-Vorsorge, die Grippe-Impfung ist kein Andere-Menschen-Vakzin.