Bündner Jäger schiessen 3500 Hirsche – 14 Wölfe im September erlegt
Die Bündner Jäger freuen sich über eine erfolgreiche Hochjagd auf den Hirsch. Sie erlegten während der dreiwöchigen Septemberjagd gemäss einer Hochrechnung des Amtes für Jagd und Fischerei an die 3500 Tiere.
«Es ist eine gute Hochjagdstrecke auf den Hirsch, vergleichbar mit der letztjährigen», erklärte Lukas Walser vom Amt für Jagd und Fischerei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Jagd auf Rehe hingegen sei durchschnittlich verlaufen. Dennoch seien mit 2500 bis 2600 Abschüssen etwas mehr Tiere erlegt worden als 2024, sagte der Abteilungsleiter Wild und Jagd.
Das Wetter war aus jagdlicher Sicht im September durchzogen. In der ersten Hälfte der Jagdzeit war es eher zu warm. In der zweiten Jagdhälfte war es zwar kühl, doch erschwerte morgendlicher Nebel die Pirsch.
Abschuss von 4835 Hirschen vorgesehen
Die Jagdpläne des Kantons sehen den Abschuss von 4835 Hirschen vor. Für Rehe werden die Zielzahlen erst je nach Ausgang der Septemberhochjagd bestimmt. Den noch zu schiessenden Tieren wird auf der Sonderjagd im November und Dezember nachgestellt.
Die Jägerinnen und Jäger können dieses Jahr ihre Abschüsse mit einer App an die Wildhut übermitteln anstatt wie bisher mit einem Papierformular. «Bereits ein Viertel der Jägerschaft nutzt die App», erklärte Walser. Das Amt habe dazu positive Rückmeldungen erhalten.
Neutral seien die Reaktionen hingegen auf die seit letztem Jahr erlaubten Schalldämpfer. «Für den Jagderfolg spielt der Schalldämpfer keine Rolle», erklärte Walser. Er schütze die Ohren der Jäger und mindere den Rückstoss der Jagdwaffe.
Graubünden hat im September bereits 14 Wölfe erlegt
Der Kanton Graubünden ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der diesjährigen Wolfsregulierung. Seit Anfang September wurden bereits 14 Wölfe erlegt, hauptsächlich Jungtiere. Vom Bund bewilligt ist der Abschuss von 33 Wölfen.
«Die Wolfsregulierung ist bisher gut gelaufen», erklärte Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Abschusszahlen seien vergleichbar mit dem letzten Jahr. Aber die aktuelle Regulation laufe erst seit einem Monat und daure bis Ende Januar. Das Amt ziehe daher erst nach Abschluss der Regulation Bilanz.
Regulation von 10 Rudeln bewilligt
Vollständig in Graubünden leben 11 Rudel. Zwei weitere Rudel bewegen sich in Grenzgebieten zu anderen Kantonen. Abschüsse sind vorerst in 10 Rudeln bewilligt. In zwei dieser Rudel ist die Regulierung mit dem Abschuss von insgesamt drei Tieren bereits abgeschlossen. Es handelt sich um das Stagias-Rudel in der Surselva und das Agnas Rudel im Oberengadin.
«Es ist immer möglich, dass wir weitere Welpen entdecken», sagte Puoger. Der Kanton würde dann weitere Abschussgesuche beim Bund einreichen. Vorgesehen sei, jeweils zwei Drittel der bekannten Welpen eines Rudels zu erlegen, erklärte der Grossraubtierverantwortliche.
Der Kanton verfolge bei der Wolfspopulation zwei Ziele, hatte Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte) zu einem früheren Zeitpunkt der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärt. Einerseits greife man dort ein, wo Konflikte drohen würden. «Andererseits wollen wir das dynamische Wachstum der Wolfspopulation brechen», sagte die Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität, zu dem auch das Amt für Jagd und Fischerei gehört. (rbu/sda)