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Leinenpflicht und Kot: Hunde schaden laut Studie der Umwelt

Portrait von rotem Hair kleinen Hund, Mini-Poodle mit geschmeidigen Frauen sehen Kamera und Lächeln in Park. Haustier sieht wie Besitzer aus.
Ein Hund macht glücklich, schadet aber auch.Bild: Shutterstock

So schadet dein Hund der Umwelt

Gemäss einer neuen Studie haben Haushunde einen negativen Einfluss auf die Umwelt. Was der Geschäftsführer von Hund Schweiz dazu sagt.
12.08.2025, 16:4212.08.2025, 16:42
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Er ist meist flauschig, treu und der beste Freund des Menschen: der Hund. Wie Forschende nun herausfanden, ist die Hundehaltung aber nicht nur positiv zu betrachten, denn die Folgen für die Umwelt seien gravierender, als bis anhin gedacht, wie es gemäss dem Fachmagazin Pacific Conservation Biology heisst.

Darin zu lesen: eine lange Liste von Umweltschäden, verursacht durch den Hund. Eine davon ist die Gefahr von nicht angeleinten Haushunden für Vögel und andere Wildtiere, welche vom Hund gejagt werden. Dies führe zu Stress, Verletzungen oder sogar zum Tod. Die grössten Opfer seien brütende Vögel, die sich in Ufernähe befänden.

Aber auch angeleinte Hunde hatten negative Folgen. «Solche Hunde werden von vielen wild lebenden Arten immer noch als bedrohliche Raubtiere wahrgenommen», schreiben die Forschenden.

Das Zurücklassen von Hundekot

Auch wenn der Hund selbst nicht mehr anwesend ist, kann er andere Tiere negativ beeinflussen. Indem die Hunde Kot, Urin und weitere Spuren hinterlassen, suggerieren sie so den Wildtieren, dass hier Raubtiere leben.

Zu diesem Schluss kamen die Forschenden beim Vergleich von Gebieten in den USA, wo entweder Hunde auf Wanderwegen erlaubt oder verboten waren. Bei Gebieten mit der Erlaubnis von Hunden waren Tiere wie Hirsche in einem Abstand von 50 bis 100 Metern von Wegen seltener anzutreffen.

Pflege verunreinigt Wasser

Ein weiteres Problem ist das Baden. Indem die Hunde mit chemischen Pflegemitteln gereinigt werden, können diese Mittel in Gewässer gelangen und dieses verunreinigen.

Ein Mann und sein Hund suchen Erfrischung am Ceresio-See am 7. August 2015 in Caslano TI. Auch am Freitag kletterten die Temperaturen weitverbreitet auf ueber 35 Grad. (KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianina ...
Der Hund hinterlässt im Wasser Rückstände von Pflegemitteln.Bild: TI-PRESS

Und auch das Hundefutter wirkt auf die Umwelt ein, da es einen grossen Teil des CO₂-Ausstosses vom gesamten Tierfutter ausmacht.

Das sagen Hundefreunde

Niels Jungbluth, Geschäftsführer von ESU Services, einem Schaffhauser Unternehmen, das sich auf die Ökobilanzierung spezialisiert hat, hält die Studie für relevant, schreibt der Tagesanzeiger. «Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine klassische Ökobilanzstudie, sondern eher um eine qualitative, systemische Betrachtung. Die Schwäche ist daher die fehlende Quantifizierung der Umweltauswirkungen», relativiert er.

Dazu kommt, dass sich nicht alle Begebenheiten auf die Schweiz übertragen liessen. Was in der Schweiz aber zutreffe, sei die Störung von Wildtieren durch frei laufende Hunde.

Andreas Rogger, Geschäftsführer der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (Hund Schweiz), sieht die Studie als nur «teilweise relevant». Er sagt zur Zeitung: «Die negativen Aspekte der Hundehaltung, zum Beispiel in Bezug auf die Biodiversität, sind detailliert beschrieben. Die positiven Aspekte sind gerade mal in einem Nebensatz erwähnt.»

Eine positive Seite der Hundehaltung sei beispielsweise der soziale Aspekt. Durch Sozialhunde werde Betroffenen das Leben erleichtert und Assistenzhunde ermöglichen es Menschen mit einer Einschränkung normal zu leben. «Eine bald 30 Jahre alte Studie der Allianz-Versicherung hat zum Beispiel gezeigt, dass Rentner, die einen Hund halten, im Vergleich zu Rentnern ohne Hund rund 30 Prozent weniger Gesundheitskosten verursachen», meint Rogger.

Das können Hundehalter tun

Gemäss der Studie können Hundebesitzer negative Auswirkungen verkleinern, indem sie die Leinenpflicht einhalten, Hundekot aufsammeln oder umweltfreundlicheres Hundefutter und Pflegemittel benutzen. (kek)

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168 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Naeppi
12.08.2025 17:15registriert Oktober 2023
Wenn ich solch unnötigen Berichte lese frage ich mich was muss geschehen dass der Mensche bei sich selbst anfängt. Wann fängt er an die Natur, allumfassend und das Gegenüber zu respektieren? Hunderttausende Menschen verschmutzen das Wasser täglich!! Da könnten alle Hunde ins Meer pinkeln und grössere Geschäfte machen uns wären immer noch nicht so grosse Schmutzfinke. Täglich treffe ich Biker im Wald, was die Wildtiere wohl davon halten?
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Snowy
12.08.2025 17:23registriert April 2016
... und Katzen!

Die Kleintierkiller Nr 1 in der Schweiz.
(Nach dem Menschen natürlich)
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Dini84
12.08.2025 17:01registriert April 2021
Finde ich ziemlich einleuchtend. Ich respektiere die Leinenpflicht immer (auch weil ich einen kleinen Jäger habe) und meine Philosophie ist; wir sind im Wald nur zu Besuch, Kot wird wenn immer möglich aufelesen und entsorgt. Zudem ist sein Hundefutter aus Insekten, was weniger Impact hat als Fleisch. Leider sehe ich täglich, dass nicht alle Hundehalter so handeln.
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