Schweiz
International

Zölle: Swatch-Chef Nick Hayek kritisiert Schweizer Zolldeal mit den USA

CEO of Swiss watch company Swatch Group, Nick Hayek, speaks during a press conference about the year 2013 final results presentation, Thursday, March 20, 2014, in Geneva, Switzerland. (KEYSTONE/Martia ...
CEO der Schweizer Uhren-Firma Swatch, Nick Hayek.Bild: KEYSTONE

Swatch-Chef Nick Hayek kritisiert Schweizer Zolldeal

21.11.2025, 11:4521.11.2025, 14:53

Der in der vergangenen Woche abgeschlossene Zolldeal zwischen der Schweiz und den USA bringe der Schweiz Entlastung. Doch die Skepsis bleibe, dies sagt der Swatch-Konzernchef Nick Hayek im Interview mit dem «SRF».

Der Swatch-Chef kritisiert, wie der Zoll-Deal zustande gekommen ist und die Schweizer Delegation dem US-Präsidenten den Hof gemacht habe.

Schweizer Wirtschaftsführer bei Donald Trump Oval Office Partners Group Swiss business Diego Aponte MSC Jean-Frédéric Dufour Rolex Alfred Gantner Daniel Jaeggi Mercuria Johann Rupert Richemont Marwan  ...
Die Schweizer Delegation im Oval Office des US-Präsidenten Donald Trump.Bild: zvg

Dass die Zölle für die Schweiz von 39 auf 15 Prozent gesenkt wurden, sieht Hayek grundsätzlich als etwas Positives. Seine Sorge sei jedoch, dass sich die Schweiz international als schwach dastehe, weil sie als erpressbar wirke. Dies mache ihn traurig, wie er im Interview sagt.

Der Swatch-Chef sei schon bei den ersten Zollverhandlungen überzeugt gewesen, dass sich die Schweiz anders verhalten solle.

«Man muss auch einmal Charakter zeigen.»
Hayek über das Schweizer Verhalten bei den Zollverhandlungen.

Nick Hayek sagt, dass die Schweiz nie herausfinden werde, was passiert wäre, wenn man Donald Trump nicht nachgegeben hätte. Stattdessen hätte man einfach eingelenkt, ohne zu wissen, was man am Ende alles dafür bezahlen werde.

Er sagt weiter, dass die Schweiz seiner Meinung nach nicht schwach sei. Das Land sollte mehr Selbstbewusstsein zeigen und kämpfen, wenn es ungerecht behandelt werde, findet Hayek. In der Position, in der sich die Schweiz jetzt befinde, sei sie weiterhin erpressbar.

Swiss Federal Councillor Guy Parmelin prepares to inform during a press conference on the new import tariffs into the US, Friday, November 14th, 2025, in Berne, Switzerland. (KEYSTONE/Alessandro della ...
Bundesrat Guy Parmelin bei der Medienkonferenz zum neuen Zolldeal zwischen der Schweiz und den USA.Bild: keystone

Wenn die USA morgen wieder etwas von der Schweiz fordern würden, hätte man das Pulver verschossen, sagt der Swatch-Chef weiter. Dies, weil man schon alle relevanten Leute geschickt habe, um den USA und Donald Trump ein Geschenk zu machen.

Auf die Frage, welche grösseren Probleme die Schweizer Uhrenbranche habe, antwortet Hayek: «Den starken Schweizer Franken.»

Er freue sich darüber, dass der Franken so stark sei, doch das führe in seiner Branche zu einem Innovationsdruck. Als Beispiel nennt er den japanischen Yen. Den der Franken hat sich in den vergangenen Jahren im Gegensatz zum Yen um fast 60 Prozent verteuert. Heisst, für Konsumenten seien Swatch-Uhren in Japan also um einiges teurer als in der Schweiz.

Das sei die grössere Hürde als die US-Zölle. Wenn die Zölle jedoch auf null Prozent wären, wäre das natürlich noch besser, fügt Hayek abschliessend hinzu. (nib)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Praktische Tipps zur Passwort-Sicherheit
1 / 9
Praktische Tipps zur Passwort-Sicherheit

Während er hier mehr oder weniger legal an all deine Daten will, haben es Cyberkriminelle auf deine Passwörter abgesehen. Doch das lässt sich verhindern ...

quelle: epa/epa / stephanie lecocq
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Es ist Heimat» – das sagen die Leute zur Weihnachtsbeleuchtung Lucy in Zürich
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
35 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lohner
21.11.2025 12:20registriert August 2025
DAS ist ein Wirtschaftsvertreter und er steht zur Schweiz
1144
Melden
Zum Kommentar
avatar
Freiheit und Toleranz
21.11.2025 12:13registriert Oktober 2018
Meine Worte: Danke Nicolas Hayek!
924
Melden
Zum Kommentar
avatar
Clife
21.11.2025 12:33registriert Juni 2018
Das zeigt, wie wenig Rückgrat die meisten Grossunternehmer haben. Die kümmert NUR geld.
Hayeck will auch Geld, aber er würde immerhin seine Moral dafür nicht verkaufen
882
Melden
Zum Kommentar
35
Krankenkassenprämien dämpfen Einkommenswachstum
Die steigenden Krankenkassenprämien belasten auch in diesem Jahr die Einkommenssituation der Schweizerinnen und Schweizer. Gemäss einer Modellrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) dämpft der Prämienanstieg das Wachstum des verfügbaren Durchschnittseinkommens um 0,3 Prozentpunkte.
Zur Story