Der abtretende Basler Kantonsarzt Thomas Steffen hält eine
weitere Verschärfung der Corona-Massnahmen für unausweichlich: «Man sollte darüber nachdenken, ob mittlere und grosse Veranstaltungen wirklich noch in dieser Form erlaubt sein dürften.» Die Omikron-Variante lasse keine andere Wahl, sagt Steffen, der auch im Vorstand der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte sitzt.
Thomas Steffen geht mit fast 61 Jahren frühzeitig in Pension. Am 6. Januar 2022 hat er seinen letzten Arbeitstag und widmet sich danach eigenen Projekten. Er gehe angesichts der aktuellen Lage mit einem beunruhigenden Gefühl, sagte Steffen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Steffen findet, dass die Schweiz bis jetzt nicht schlecht durch die Pandemie gekommen sei. «Dennoch bin ich der Meinung, dass wir es hätten besser machen können.»
Teilweise sei es dem Bund, den Kantonen und den Fachleuten nicht gelungen, den nötigen Konsens hinzubekommen. «Ich bin ein absoluter Befürworter unseres föderalistischen Systems. Wenn man den Konsens aber immer wieder relativ kompliziert finden und über viele Instanzen gehen muss, dann verlangsamt das die nötigen Entscheide.» Zudem sehe die Bevölkerung keine klare Linie mehr.
Bei Pandemien besteht 50 Prozent der Arbeit aus Kommunikation, wie Steffen betonte. Man könne noch so viel verordnen und durchregeln wollen, aber die Bevölkerung müsse die beschlossenen Massnahmen auch verstehen und im Privaten anwenden wollen.
Für Thomas Steffen ist unumstritten, dass die Zuständigkeiten zwischen Kantone und Bund bei einer nächsten Krise klarer geregelt werden müssten. «Es braucht einen klar erkennbaren Führungsstab. Hier gilt es Ordnung in die Geschichte bringen.» (sda)
Ich denke, die Welle wird zu einem Tsunami, die Durchseuchung hat gestartet.
Hoffen wir auf möglichst wenige Opfer des ganzen.