In rot-weissen Leuchtwesten stehen sie in der Schlange, auf dem Arm das prägnante rote Kreuz. Alle warten sie darauf, geimpft zu werden. Zumindest symbolisch.
In Deutschland finden bereits erste Testläufe in eilig aus dem Boden gestampften Impfzentren statt. Mehrere tausend Personen will das Deutsche Rote Kreuz ab dem 15. Dezember pro Impfzentrum und Tag impfen können. Wenn denn das Vakzin gegen Covid19 rechtzeitig da ist. Viel später dürfte es indes nicht werden: Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn liess verlauten, dass man spätestens ab Anfang Januar mit der Impfkampagne beginnen möchte.
Während in Deutschland bereits die Generalprobe für eine Massenimpfung läuft, wägt man in der Schweiz noch ab, welcher Weg überhaupt der Richtige ist. Und so werden wir wahrscheinlich erst einige Monate nach unseren Nachbarn mit der Immunisierung beginnen.
sagte Virgine Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) an der Medienkonferenz am Dienstag. Bundesrat Alain Berset sagte dann zwar am Donnerstag, dass erste Dosen einer Impfung bereits Ende Januar verabreicht werden können, trotzdem werde es noch eine Weile gehen, bis mit einer Massenimpfung begonnen werden könne. An den Impfstoffen selber liegt das nicht. Die Schweiz hat sich mehr als genug davon reserviert.
Grund für die Verzögerung ist das hiesige Zulassungsverfahren. Zwar setzt auch die Schweiz, gleich wie die EU oder die USA, auf ein rollierendes Verfahren, jedoch gibt es hierzulande keine Möglichkeit einer Notfallfreigabe.
Für die Notfallgenehmigung gelten in den USA vergleichsweise niedrige Hürden. Vereinfacht gesagt muss dafür sichergestellt sein, dass ein Medikament oder Impfstoff nachweisbar mehr hilft als schadet. Im Notfallverfahren werden die geimpften Leute – salopp gesagt – zu erweiterten Studienteilnehmern oder gar Versuchskaninchen. Die Schweiz geht einen anderen, weniger riskanten Weg.
Da Herr und Frau Schweizer gerne mal im grenznahen Deutschland einkaufen gehen, liegt auch die Vermutung nahe, dass man bei der Möglichkeit einer Impfung mit einem Besuch ennet der Grenze liebäugeln könnte.
Das wird zumindest vorerst aber nicht möglich sein. «Sollte es vom Bund nicht anders vorgesehen werden, ist für die Impfung in Baden-Württemberg der Wohnort ausschlaggebend», sagt Claudia Krüger vom Sozialministerium in Baden-Württemberg. Heisst: Man muss in Deutschland wohnen, um sich impfen lassen zu können.
Für Baden-Württemberg wurden für die erste Impfrunde 600'000 Dosen bestellt. Damit soll Krankenhaus- und Pflegepersonal geimpft werden. «Ob der Bund in einer späteren Phase die Impfung auch für Menschen aus dem Ausland zulässt, kann ich nicht sagen.»
Das steht momentan noch in den Sternen. Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten:
Die Kantone arbeiten derzeit an einer Impfstrategie. Welche es genau sein wird, ist noch nicht bekannt. Wie das BAG auf Anfrage sagt, sollen nächste Woche erste Grundzüge der Impfstrategie präsentiert werden.
Die Armee soll bei der Verteilung und Logistik mithelfen. Das Schweizerische Rote Kreuz ist indes noch gar nicht in irgendwelche Pläne eingebunden. Auf Anfrage sagte eine Sprecherin, das man noch keinen Kontakt mit den Behörden gehabt hätte. Auch das BAG hält sich über mögliche Partnerschaften mit Hilfsorganisationen bedeckt.
--> Da läuft es mir schon kalt den Rücken runter.
Und sind mit 58 Mitspracheberechtigten in engem Kontakt
Und gleich ist Wochenende, also...... :-C